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Bairisch-österreichische Dialektliteratur vor 1800 - Eine andere Literaturgeschichte
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KRITISCH-KOMISCHES ZU GLAUBENSLEHREN, -LEUTEN UND -DINGEN 89 Geigen, Flöten und Orgel dargestellt – seine Aufmerksamkeit. Nicht vertraut mit den Gep ogenheitenderhöherenKünste,missdeuteterdieBewegungendesDirigentenan- erkennendalsZüchtigungenzurDisziplinierungderkindlichenMusiker: 1 Nuschauts ihbinhaltdoirtägwöst, Garrain inHimmeldrinä, Han,meinAyd,gsegnäganzesNöst GroßBuebmundklainöKinä. Häuftihamtgeigtunddömehränhambtpfüffen AinähatgaräfäTruchäumgriffen. Ikannengsnötdäzölln Wieschönsäsöthaint stölln Alsainä,hanihmirgedacht, AllAugnblickdöklainBuebmschlacht, Hamtäsogschrien, Thaint sihnötrirhen EywoltöänsöltänGsölln.121 1,2 rain] beinah, fast 1,3 mein Ayd] (Redewendung zur Betonung der Nachdrücklichkeit) wirklich, wahrhaf- tig1,5Häufti]einHaufenvoll, viele,haufenweisedömehrän] (diemehreren)diemeisten1,6 Truchä]Truhe, (hierscherzhaft für:)Orgel,Orgelpositiv1,7engs]euchdäzölln]erzählen1,8 thaint] tun1,13söltän] solchen Auch Marcellinus Sturm ließ sich von dieser Tradition zu einem Doppelgesang Die Hölle/Der Himmel inspirieren. Die antagonistisch aufeinander bezogenen (nach glei- chemSchemakonstruiertenundzurgleichenMelodiezusingenden)Textebeschreiben, was der in das jeweilige Reich Eintretende zu erwarten habe, wobei es weder hier noch dort tatsächlich ernst zugeht. So drastisch in den 24 Strophen von Die Hölle die höl- lischen Strafen im Stil der Exempel einer Bußpredigt geschildert werden, nimmt nicht zuletztdiepointiertedialektaleFormulierungdemburleskenTreibenderTeufeldasBe- drohliche: 4 KaumdonnertdasUrtheildesFürsten, SopackensdigleibeiderBürsten, UndtauchadichwieanPudl ImfeuerigenStrudl, DaßderRauchundderDampfdavongeht, UndderKopfsich imWirblh'rumdreht. 5 Dort siedns inanendrischenHafen Viel'Könige,FürstenundGrafen, UndBettlerbeisammen, UndkaumsagtmanAmen, SowerdenausPrälaten-Schädel'n, Für'nLuziferLebaknedln. 6 Nachawirdmag'räuchertwied'Schunka, wirdSchwefelundPechdraufgetrunka, Bue,das istaSaufa ALärmundaRaufa, DagehtofteinTeu aHorn, BaldaSchwanz,baldaGaisfußverlohrn. 7 Jetzt stranzensichd'Teufelallnieder, Undschmeißenundspeiendichwieder, Duwirstdikaumb'sinna, So liegstwiedadrinna InankohlschwarzeneiskaltenSee, Blitz! ziehtmadad'Nasnind'Höh.122 5,1 endrischen Hafen] ungeheuren Topf 6,1 Schunka] Schinken 7,1 stranzen ... nieder] niederstanzen: sich niederlegen7,6 da]dir 121 Lindemayr,Dialektlieder I,S.141. 122 Sturm,LiederzumTheil inbaierischerMundart,S.77.
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Bairisch-österreichische Dialektliteratur vor 1800 Eine andere Literaturgeschichte
Title
Bairisch-österreichische Dialektliteratur vor 1800
Subtitle
Eine andere Literaturgeschichte
Authors
Christian Neuhuber
Stefanie Edler
Elisabeth Zehetner
Publisher
Böhlau Verlag
Location
Wien
Date
2019
Language
German
License
CC BY 4.0
ISBN
978-3-205-20630-9
Size
17.0 x 24.0 cm
Pages
652
Keywords
Germanistik, Dialektliteratur, Bairisch, Sprachwissenschaft, österreichische Dialektkunst
Categories
Geschichte Historische Aufzeichnungen
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Bairisch-österreichische Dialektliteratur vor 1800