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60 Alpine Vereine. — Verkehrsmittel.
wählten, der Bau einer Schutzhütte auf der Waldhornalpe in Aussicht ge-
nommen. Bedeutende Geldopfer hat auch der steirische Gehirgsverein
fĂĽr Wegverhesserungen des Dachsteinanstieges von der Ramsau (AustriahĂĽtte)
sowie der Wege auf den Hochgolling und der hohen Wildstelle, sowie im
Hochschwabgebiete, gebracht, wie auch die Wiener Tischgesellschaft d'Alten-
herger undd'Voitsthaler im Gebiete der Rax- und Schneealpe beziehungs-
weise des Hochschwab durch Wegmarkierungen sehr verdienstlich wirkten.
Von allen diesen alpinen Gesellschaften wurden ĂĽberdies in ihren Wander-
gebieten zahlreiche Wegmarkierungen vorgenommen und auf die Bestellung
tĂĽchtiger autorisierter FĂĽhrer Einfluss genommen, und erwarben sich insbe-
sondere die Ramsauer und Schladminger FĂĽhrer einen derartigen Ruf, dass
einige davon schon mehrfach nach Zermatt, in die Dolomiten etc. ent-
sendet wurden. Nicht unerwähnt soll auch bleiben, dass nahezu alle
Wiener alpinen Tischgesellschaften durch Beschenkung armer Schulkinder
zur Weihnachtszeit auch edle humanitäre Zwecke verfolgen.
So sind denn allerwärts die Vorbedingungen eines regen Fremden-
verkehrs geschaffen worden und die herrliche waldgrĂĽne Steiermark vermag
heute allerwärts dem Sommergast wie dem Alpenwanderer in den Thälern
wie auf den Höhen ein gastliches und wirtliches Heim zu bieten.
Verkehrsmittel.
Was schlieĂźlich die Verkehrsmittel betrifft, so sind alle Haupt-
tliäler, mit Ausnahme des oberen Murthaies, von Eisenhahnlinien durchzogen,
und es besitzt die Steiermark in der Semmering- und in der Erzherghahn
zwei Alpenhahnen ersten Ranges, die am Festlande ihres gleichen suchen.
Infolge des Beschlusses des steiermärkischen Landtages, beziehungsweise
des Gesetzes vom 11. Februar 1890, behufs Vervollständigung des Local-
Eisenbahnnetzes ein Eisenbahnanlehen von 10 Millionen aufzunehmen, ein
eigenes Landes-Eisenbahnamt zu organisieren und somit auf das Eisenhahn-
wesen in Steiermark einen maĂźgebenden Einfluss zu nehmen, ist die Ver-
wirklichung zahlreicher wichtiger Bahnprojecte nur mehr die Frage der
nächsten Jahre, und zwar ist der Bau nachstehender schmalspuriger Linien
(0'76 m Spurweite) in erster Reihe in Aussicht genommen. I. Von Zeltweg
über den Obdächer Sattel nach Wolfsherg (Kopfstation der Lavantthaler-
hahn); II. Kapfenberg (od. Bruck), Thörl, Aflenz—Au; III. Unzmarkt —
Murau—Tamsweg—Mauterndorf (Murthalbahn), endlich ist auch die Fort-
setzung der Linie Mürzzuschlag — Neuberg über Todtes-Weih—Frein—
Maria-Zell nach Schramhach schon sichergestellt, so dass die obere Steier-
mark demnächst schon infolge der energischen Initiative seiner Landesver-
tretung wie kein anderes Alpenland ein reichverzweigtes Eisenbahnnetz
besitzen wird.
Die eherne Mark
Eine Wanderung durch das steirische Oberland, Volume 1
- Title
- Die eherne Mark
- Subtitle
- Eine Wanderung durch das steirische Oberland
- Volume
- 1
- Author
- Ferdinand Krauss
- Publisher
- Leykam
- Location
- Graz
- Date
- 1892
- Language
- German
- License
- PD
- Size
- 13.45 x 21.56 cm
- Pages
- 496
- Keywords
- Steiermark, Heimatkunde
- Categories
- Geographie, Land und Leute
- Geschichte Vor 1918