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Die eherne Mark - Eine Wanderung durch das steirische Oberland, Volume 1
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62 SelilussbeĂ­racktungen. — Eisenbergbau und Hammerwesen. emsigen Völkleins der Bergleute ertönen wird. Die gelichteten großen Forste werden, seit die Industrie die Holzkohle abgestoßen und strenge Forst- schutzgesetze erlassen sind, wieder erstarken und in den seit Eröffnung der Eisenbahnen vielfach verödeten kleinen StĂ€dtchen und MĂ€rkten wird an Stelle des Fuhrmanns der GroßstĂ€dter in den wohnlich eingerichteten Sommerfrischen reges Leben und manches schöne StĂŒck Geld unter das Volk bringen, derselbe wird sich bald in den herrlichen AlpenthĂ€lern der grĂŒnen Steiermark ebenso heimisch fĂŒhlen wie in der Schweiz oder Tirol und so wird die Pflege des Fremdenverkehrs sich zu einer neuen wichtigen Erwerbsquelle zahlreicher Orte entwickeln. Eisenbergbau und Hammerwesen in Steiermark. Histor ische Skizze. Seit jeher wurde der Erzberg des Landes Brot- und Schatzkammer, der uralte Brunnquell der gottgesegneten Eisenwurzel das Kleinod der Steiermark genannt und als solches betrachtet, und flössen in der That auch durch Jahrhunderte die FrĂŒchte dieses Bergsegens, in tausend Adern allgemeinen Wohlstand verbreitend, durch alle Gegenden der Steiermark, von der Enns bis zur Save. Die Sage meldet: „Vor undenklichen Zeiten fiengen die Bergbewohner nĂ€chst dem heutigen Orte Eisenerz einen Wassermann, welcher oft aus den Fluten des Erzhaches aufgetaucht war. Sie fĂŒhrten den Wasser- mann thaleinwĂ€rts zu ihren HĂŒtten, als sie aber an jene Stelle kamen, wo man den Erzberg, von Hieflau kommend, zuerst erblickt, strĂ€ubte sich derselbe weiterzugehen und bot den armen Bergbewohnern wertvolle Geschenke fĂŒr seine Freilassung. „Lass hören, was du uns bieten kannst", sagten die MĂ€nner. Der Wassermann erwiderte hierauf: „WĂ€hlt: einen goldenen Fuß, ein silbernes Herz oder einen eisernen Hut! Gold wĂ€hrt jedoch nur kurze Zeit, Silber nicht lange, Eisen jedoch immerdar!" Da riefen die Alpler kurz entschlossen: „Den eisernen Hut, den möchten wir haben! Eisen auf immerdar!" Da wies der Wassermann auf den Erzberg mit den Worten : „Sehet, dort steht er, dort ist jener Berg, der euch in Ewigkeit das Eisen geben wird!" Und so ist es gekommen ; das gleißende, lockende Gold ist lĂ€ngst verschollen, und nur in vergilbten Pergamenten von uralten Lehensrechten und in den Sagen von den „WĂ€llischeii Goldsuchern", den Venediger- mĂ€nnchen, lebt die Erinnerung an die einstigen Goldfunde Steiermarks noch fort, aber auch die reichen Adern des blinkenden Silbers in Schladming, Oberzeiring und im Schöttelgraben sind versiegt oder von den ein- gebrochenen Wassern ersĂ€uft und nur das Erz, das klirrende Eisen ist unerschöpft gehliehen. Seit Jahrtausenden vielleicht grĂ€bt und wĂŒhlt Volk auf Volk, Generation auf Generation an dem mĂ€chtigen Erzberge, ohne die KrĂ€fte des Riesen zu brechen, und noch fĂŒr Jahrtausende hinaus liegt der Erzschatz zu der Menschheit Nutzen aufgestapelt.
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Die eherne Mark Eine Wanderung durch das steirische Oberland, Volume 1
Title
Die eherne Mark
Subtitle
Eine Wanderung durch das steirische Oberland
Volume
1
Author
Ferdinand Krauss
Publisher
Leykam
Location
Graz
Date
1892
Language
German
License
PD
Size
13.45 x 21.56 cm
Pages
496
Keywords
Steiermark, Heimatkunde
Categories
Geographie, Land und Leute
Geschichte Vor 1918
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