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82 Obersteirisclier Eisenadel. 82
rath gewählt, woselbst er den gemäßigten Fortschritt vertrat. Am 21. No-
vember 1848 wurde er k. k. Minister für Landescultur und Bergwesen,
welches Ministerium mit kaiserlichem Handschreiben vom 18. Jänner 1853
aufgelöst wurde. Thinnfeld wurde hierauf unter Verleihung des Großkreuzes
des Ordens der eisernen Krone in den Ruhestand versetzt. Im Jahre 1852
hatte er die kaiserliche Geheimrathswürde erhalten, und mit derselben wurde
er noch am 3. October 1853 in den österreichischen Freiherrnstand er-
hoben. Aus seiner Elie mit Maria Clara Sidonia Haydinger entsprossen
11 Kinder, u. zw. 8 Töchter und 3 Söhne. Von diesen starb ein Sohn
schon im zweiten Jahre. Von den übrigen 2 Söhnen starb Friedrich
Rudolf un vermählt als Hauptmann am 10. December 1875, während Hubert
Freiherr von Thinnfeld sich am 14. November 1863 mit Emma, Tochter
des Regierungsratbes Mathias Ritter von Pfusterschmid von Hartenstein
vermählte. Er hatte 2 Kinder, die letzten ihres Stammes, Maria Magdalena
und Otto Ferdinand, geboren am 3. November 1864, gestorben am
29. August 1886, den Mannesstamm dieses Geschlechtes beschließend.
29. Kriechbaum. Bartholomäus Kriechbaumer, Bürger zu Steyr,
stiftete noch Garsten und starb 1450. Dessen Enkel Matthäus Kriechbaum
erhielt mit seinen Söhnen Hans, kaiserlicher „Zebrgadner", und Kaspar,
kaiserlicher Unterkoeh, von Kaiser Ferdinand I. ddto. Innsbruck 27. Fe-
bruar 1563 einen Wappenbrief. Wahrscheinlich derselbe Hans erhielt
als kaiserlicher Kammergutsbeförderer vom Erzherzoge Karl, ddto. Graz
29. Jänner 1582, den Adelstand. Ddto. 15. Jänner 1623 erhielten die
Brüder Balthasar und Ambros die Kriechbaum und deren Vetter Karl eine
Wappenhesserung und die Erlaubnis, sich „von Kriechbaum zu Kirchberg"
zu nennen, sowie ddto. Wien 29. März 1627 eine weitere Wappenbesserung
und Adelsbestätigung. Ddto. Ebersdorf 19. September 1676 erhob Kaiser
Leopold den infulierten Propst Wolf Karl von Kriechbaum und dessen
Vettern Sigmund Balthasar und Johann Friedrich in den Freiherrenstand.
Die hervorragendste Person dieser freiherrlichen Linie ist Georg Friedrich,
der schon 1683 zu Wien gegen die Türken focht, 1691 Oberstinhaber
des früher Rüdiger Starhemberg'schen Regimentes, dann General-Feld-
marschallieutenant., als welcher er in der Christnacht 1704 vor München
und 1705 zu Aidenbach die Bauern auf das Haupt schlug, sowie Schärding,
Braunau und Burghausen in seine Gewalt bekam. Er starb nach kinder-
loser Ehe mit der Freiin Maria Josefa Katzianer. Die freiherrliche Linie
erlosch im Mannesstamme mit dessen zu Wien 5. December 1728 verstor-
benem Neffen, dem niederösterreichischen Vicestatthalter und Geheimrath
Hans Jacob. Die adelige Linie soll noch bis zu Anfang des 19. Jahrhunderts
in Steiermark geblüht haben. Eine Linie siedelte sieh im 16. Jahrhundert in
Eisenerz an, und kaufte Ambrosius Kriechbaum im Jahre 1621 den soge-
nannten Hoferhof im Münichthale, welcher seither Kriechbaumhof genannt
wird.-—Hans Kriechbaum war 1578 und 1583 Radmeister und Marktrichter.
Die Kriechbaum hatten auch in der Umgebung von Eisenerz Hammerwerke.
30. Dengg (Tengg). In einem Verzeichnisse von 1643 der nobi-
li erten Personen wird ein Hans Tengg, fürstbischöflich Eggenbergischer
Die eherne Mark
Eine Wanderung durch das steirische Oberland, Volume 1
- Title
- Die eherne Mark
- Subtitle
- Eine Wanderung durch das steirische Oberland
- Volume
- 1
- Author
- Ferdinand Krauss
- Publisher
- Leykam
- Location
- Graz
- Date
- 1892
- Language
- German
- License
- PD
- Size
- 13.45 x 21.56 cm
- Pages
- 496
- Keywords
- Steiermark, Heimatkunde
- Categories
- Geographie, Land und Leute
- Geschichte Vor 1918