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92 Obersteirisclier Eisenadel. 92
zu Vordernberg besaß, starb daselbst 1. December 1641 und hinterließ
aus zwei Ehen mit Susanna, der Witwe des David Alopitius, und Eva
Reichenauerin von Reichenau nebst zwei Töchtern die Söhne Jakob Ferdinand,
der vor Raab fiel, Mathias, der aus seiner Ehe mit Katharina Schraglin
nur eine Tochter gewann, und Johann Simon. Dieser letztere hatte das Rad-
werk Nr. 12 (1659 — 1702), sowie die Güter Friedhofen, Tschakathurn und
Pachern mit einem Hammer und zahlreiche Gülten in Besitz. Er gravitierte
in landständische Kreise, erbat sich 1690 vom Fürsten von Eggenherg
eine Wappenbesserung mit einem zweiten Helm und erhielt 27. November
1690 die Landmannschaft in Steyer — gerieth jedoch trotz seines statt-
lichen Besitzes 1705 in Concurs und starb bald darauf 1708 zu Schloss
Pichl. Diese Linie des obersteirischen Hauses erlosch in der ersten Hälfte
des vorigen Jahrhunderts mit dessen Töchtern Johanna Theresia, Witwe
nach Franz Christoph Freiherrn von Gablkhoven auf Pichl im Mürzthale,
und Maria Constantia, die nach kinderloser Ehe mit Niklas Ehrenreich
Khovätsch auf der Zmöll dieses Gut an ihren zweiten Gemahl Johann
Leopold Prevenhueher gebracht hatte.
Mert II. von Leutzendorff hatte von seinem Vater Sigmund I. den
Rauheisenverlag zu Leohen übernommen, saß seit 1626 daselbst im Rathe,
wurde 1630 Stadtrichter und 1637 Bürgermeister. Er hatte den Wappen-
steinerhammer hei Thörl inne und erkaufte 24. Juli 1635 von Franz von
Pichl das Gut Oherkrottendorf im Mürzthale, das fortan der Hauptsitz
der von ihm abstammenden Linie blieb. Aus seiner Ehe mit Katharina von
Saupach stammten 13 Kinder, von denen nach des Vaters Tode (*j* 12. Mai
1668 zu Leohen) Franz Christoph (geh. 12. Juni 1638, f 1693) den
väterlichen Besitz übernahm. Während seines wirkungsreichen Lebens ver-
mehrte dieser letztere nicht nur sein Erbgut wesentlich, sondern sammelte
sich auch reiche Verdienste um den Eisenhergbau und das Hüttenwesen,
wozu er als kaiserlicher Amtmann in Vordernberg und Waldmeister in
Obersteier Gelegenheit fand. Er erhielt ddto. Wien 21. Juli 1672 den
kaiserlichen Rathstitel, Salva guardia und die Befreiung von allen bürger-
lichen Ämtern, sowie 1. Juni 1680 das Recht zur „purgmessigen Erkauffung"
von 100 Pfund Herrngült. Aus seiner Ehe mit Maria Margaretha Denggin
stammten nebst zehn Töchtern zwei Söhne, von denen der ältere, jedoch
gewaltthätige und zur Verwaltung eines größeren Besitzes wenig geeignete
Georg Sigmund nur den Seebachhammer, jedoch unter Verwaltung seines
Schwagers, Joachim Nery, Weingärten zu Zoggendorf mit 15 ünterthanen, ein
Hans am Münzgrahen zu Graz und 9000 fl. erhielt, während dem jüngeren
Josef Anton alles übrige incl. Oherkrottendorf, dem Rauheisenverlag und dem
Wappensteinerhammer zufiel. Doch dieser starb schon 12. Februar 1706
zu Leohen, 24 Jahre alt, unvermählt, worauf Oherkrottendorf an seine
Schwester Johanna Rebecca, die Gemahlin des Grazer Bürgermeisters Kaspar
Mejakh, kam. Georg Sigmund hatte aus erster Ehe mit Maria Eleonore
von Zingkh anf Zingkkenstein nur eine Tochter Maria Magdalena, die 1768
als Witwe nach Johann Ferdinand Neuholdt von Neuholdau starb, während
seiner zweiten Ehe mit Maria Elisabeth N. ein Sohn Johann Franz
Die eherne Mark
Eine Wanderung durch das steirische Oberland, Volume 1
- Title
- Die eherne Mark
- Subtitle
- Eine Wanderung durch das steirische Oberland
- Volume
- 1
- Author
- Ferdinand Krauss
- Publisher
- Leykam
- Location
- Graz
- Date
- 1892
- Language
- German
- License
- PD
- Size
- 13.45 x 21.56 cm
- Pages
- 496
- Keywords
- Steiermark, Heimatkunde
- Categories
- Geographie, Land und Leute
- Geschichte Vor 1918