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Obersteirisclier Eisenadel. 99
pfalz. Das Geschlecht verzweigte sich nun rasch und machte sich ins-
besondere in Kärnten sesshaft und verschwägerte sich mit Hammerherren-
familien. Am 31. October 1856 wurde Karl von Scheuchenstuehl, geb. 1792
zu Schwarzenbach, Sectionschef, Geheimer Rath etc., ob seiner Verdienste
im Bergwerkswesen in den Freiherrnstand erhoben. Starb ohne männliche
Nachkommenschaft. In Steiermark besaßen die Scheuchenstuehl hauptsäch-
lich die Kupferbergwerke in der Teichen bei Kallwang und lebte in dem
alten Familienherrenhause daselbst noch ein Cajetan von Scheuchenstuehl.
Eine Scholastika von Scheuchenstuehl starb zu Kammern am 7. Juni 1888
als Realitätenbesitzerin. Das Geschlecht blüht in zahlreichen Linien und
hat seine Vertreter meist in den Kreisen der Armee und des Beamten-
standes.
82. Schittenkopf. Radgewerke in Vordernberg von 1652 —1708.
Ein Christoph Schittenkopf war 1700 Hammerherr in Kallwang, andere
Glieder dieser Sippe hämmerten in St. Georgen ob Judenburg.
83. Schragl Ritter von. Keine andere Familie blieb so lange im
Besitze eines Radwerkes wie diese, indem das Radwerk Nr. 5 in Vordern-
berg nahezu ununterbrochen von 1690 bis 1837, und das Radwerk Nr. 9
von 1773—1821 bei den Schragl blieb, worauf letzteres Radwerk durch
Heirat der Katharina Schragl mit Ludwig Haendl von Rebenburg an diese
Familie fiel. Früher hämmerten sie schon im 17. Jahrhundert in Pols.
Töchter aus dieser Familie wurden mehrfach Stammütter von Gewerken-
dynastien. Besaßen auch Hämmer in Kallwang. Johann Karl Schragl,
k. k. Lieutenant und Hammerwerksbesitzer in Kallwang, erhielt wegen
300jähriger Verdienste seiner Familie um den steirischen Eisenbergbau
1791 den Ritterstand mit dem Ehrenworte „Edler von".
84. Sessler, später Freiherr von Sessler-Herzinger. Neue Hammer-
herrenfamilie im Mur- und MĂĽrzthale. Erwarben das RadwerkNr. 13 1814
und blieben im Besitze desselben bis 1870. Hatten 1800—1882 den
Hammer in Sachendorf bei Knittelfeld und besitzen noch heute bedeutende
GĂĽter in Krieglach und in der Stanz bei Kindberg, sowie die Herrschaft
Großlobming bei Knittelfeld. Hauptrepräsentant des Geschlechtes war Josef
Sessler, welcher am 24. Mai 1842 im Alter von 74 Jahren zu GroĂź-
lobming starb. Dessen Erbe fiel an seinen Enkel Victor Sessler (geb. 1836),
welcher am 11. Februar 1869 den Freiherrnstand durch Adoption und Ăśber-
tragung des Adels seines Schwiegervaters Feldmarschallieutenant Herzinger
erhielt. Herzinger hatte 1844 den Adel und 1850 den Freiherrnstand
erhalten. Max Sessler sen. und jun. besaĂźen den Hammer in Sachendorf
und die GĂĽter Wasserberg und Massweg.
85. Springenfels von. Waren Radgewerken in Vordernberg in der
zweiten Hälfte des 17. Jahrhunderts und Hammerherren in Kallwang im
18. Jahrhundert.
86. Stadler von Gstirner. Radgewerken in Vordernberg, 18. Jahr-
hundert (1708—1763).
87. Stampfer von Walchenberg in Vordernberg. Radgewerke
von 1656 — 1703, erwarben 1666 die Bergbaue in der Walchen bei Öblarn,
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Die eherne Mark
Eine Wanderung durch das steirische Oberland, Volume 1
- Title
- Die eherne Mark
- Subtitle
- Eine Wanderung durch das steirische Oberland
- Volume
- 1
- Author
- Ferdinand Krauss
- Publisher
- Leykam
- Location
- Graz
- Date
- 1892
- Language
- German
- License
- PD
- Size
- 13.45 x 21.56 cm
- Pages
- 496
- Keywords
- Steiermark, Heimatkunde
- Categories
- Geographie, Land und Leute
- Geschichte Vor 1918