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102 Obersteirisclier Eisenadel. 102
Name in der Schreibweise mehrfache Ăndererungen erlitt u. zw. wurden
sie im 16. Jahrhundert Wotel, im 17. Jahrhundert Wachtel und im 18. Jahr-
hundert Wachtier genannt. Im J. 1640 wanderte die Familie von Deutsch-
land nach Ungarn aus und erhielt zur seihen Zeit den ungarischen Adel,
welcher spÀter neuerdings ddto. Wien 1850 bestÀtigt wurde. Bis 1834 blieb
die Familie in Ungarn, in weichem Jahre Josef Ritter v. Wachtier die Herr-
schaft Wstin in MĂ€hren kaufte und dahin ĂŒbersiedelte. SpĂ€ter 1845 kaufte
Josef Ritter v. Wachtier die Herrschaft und Gewerkschaft Hohenwang und
nahm hierauf die Familie in Steiermark bleibenden Aufenthalt. Nach dem
Tode Josef Ritter v. Wachtiers 1880, fiel Hohenwang an seinen Enkel
Lothar Ritter v. Wachtier. Josef Ritter v. Wachtier erwarb sich vielfache
Verdienste um die Hebung der Eisenindustrie des erkauften groĂen Werks-
besitzes, welcher nicht nur Hammerwerke im MĂŒrzthale, sondern auch Berg-
baue in der Veitsch und namentlich im Fröschnitzgraben mit altem Hoch-
ofen, sowie groĂen Waldhesitz um Rettenegg, am SĂŒdhange des Wechsels,
umfasst. Die Hammerwerke giengen spĂ€ter an eine Gesellschaft ĂŒber.
96. Weinmeister. BerĂŒhmte Sensengewerkenfamilie, aus Oberöster-
reich eingewandert. Sie besaà 1798 und spÀter in neuerer Zeit abermals
einen Hammer in Möderbrugg, dann in Singsdorf bei Rottenmann, und um
1800 zwei HÀmmer im Möschitzgraben, insbesondere aber von 1800 bis
um 1860 den alten Sensenhammer in der Wassejleith. Im Jahre 1875 zu-
grunde gegangen.
97. Weninger besaĂen den Einpacher Hammer in Knittelfeld, Ende
des 18. Jahrhunderts.
98. Winkler. Johann Anton, fĂŒrzth. Schwarzenberg'scher Eisen-
bergverweser in Murau wird in den Ritterstand mit dem PrĂ€dicate âEdler
von Winkler" erhohen.
99. Zechner. Radgewerken von 1564 â1611 in Vordernberg.
100. Zeilinger, ĂŒberall in Steiermark zu finden, wo ein Hammer pochte,
im Mur-, Pols-, MĂŒrz- und Ăbelbaclierthale. Heute noch berĂŒhmte Sensen-
hammerfamilie, auf vielen Werken thÀtig. (Gaal, Eppenstein, Knittelfeld etc.)
101. Ziernfeld. Die Ziernfeld stammen aus Tirol, woselbst der Bischof
von Brixen mit Diplom vom 28. December 1633 den Hof Ziernfeld, Ansitz
des Hans Georg Anreiter als adeliges Gut erklÀrte und die Anreiter mit
dem Titel von Ziernfeld in den Adelstand erhob. Dieser oder sein Sohn
wanderte nach Steiermark aus, woselbst sie bald die WĂŒrde von Kammer-
grafen in Eisenerz erlangten und die GĂŒter Stibichhofen, Meli und Fried-
hofen bei Trofaiach erwarben. Am 22. MĂ€rz 1690 wurden sie in die steier-
mÀrkische Landmannschaft aufgenommen. Im Jahre 1709 wurde Franz Josef
Leopold v. Ziernfeld in den erhlÀndiscben Freiherrenstand erhohen. Eine zweite
Linie erlangte erst mit Leopold Maria Edlen v. Ziernfeld auf Stiebach und
Friedhofen infolge mehrerer geschickter GeschĂ€ftsfĂŒhrungen und zum a 11-
gemeinen Nutzen betriebener Hammerwerke am 21. April 1787
den erblichen Freiherrnstand. SpÀter erwarben sie auch EisenhÀmmer in
Liesingau an der SalzstraĂe. Um 1824 begann das Geschlecht seinen ganzen
GĂŒterbesitz zu verlieren und damit seine Bedeutung in Steiermark.
Die eherne Mark
Eine Wanderung durch das steirische Oberland, Volume 1
- Title
- Die eherne Mark
- Subtitle
- Eine Wanderung durch das steirische Oberland
- Volume
- 1
- Author
- Ferdinand Krauss
- Publisher
- Leykam
- Location
- Graz
- Date
- 1892
- Language
- German
- License
- PD
- Size
- 13.45 x 21.56 cm
- Pages
- 496
- Keywords
- Steiermark, Heimatkunde
- Categories
- Geographie, Land und Leute
- Geschichte Vor 1918