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113 Gebirge Ober6teiermarks.
Gliederung der Centraialpen.
Von den zwei HauptzĂĽgen der Centraialpen, die an der W.-Grenze
nach Obersteier ĂĽbertreten , fĂĽhrt der n. die Wasserscheide zwischen
Enns und Mur bildende Zug vom Hochgolling an der Landesgrenze bis
zum Paltenthale, beziehungsweise bis zum Quellengebiet des Trieben- und
Ingeringbaches den Namen Niedere oder Kleine Tauern. —
Von W. nach 0. an Höhe und Breite allmählich abnehmend, ist der felsige
Ilauptkamm dieser Erhebungsmasse bei einer mittleren Kammhöhe von
2000 m häufig in scharfe, gegen einander orientierte Grate zerlegt, deren
zahlreiche, langgezogene SeitenrĂĽcken in breiten Formen auslaufen. Knapp
unter den höchsten Felsenstockwerken, namentlich der n. Tauern, finden
sich in den höchsten Muldenansätzen, zwischen Felskaren, Wasseransamm-
lungen, die zwar den Namen Seen führen, im Mittel aber nur eine Länge
von 2—300 Schritt haben. Die tief eingeschnittenen Seitenthäler ent-
halten in den schmalen Thalsohlen zahlreiche Wasserläufe.
Der Hauptkamm der Niederen Tauern berĂĽhrt mit der Kalk spitze
2455 m die steirische Grenze und erreicht mit dem Hochgo l l ing
2863 m seine culminierende Spitze. Zwischen diesen Höhepunkten führen
Übergänge von Schladming aus sowohl durch das (Oberthal) Giglachthal,
bei den Giglachseen vorüber, wie über die Lignitz-Höhe ins obere Murthal.
Der Hauptkamm wendet sich nun in n.-ö. Richtung bis zum Wald-
horn 2700 m, von hier einen riesigen Ast nach N. vorschiebend, der
mit der hohen Wi 1 ds t e 11 e, 2746 m, seine höchste Erhebung erreicht ;
setzt sich sodann zuerst in ö. Richtung dieSölker Alpen umfassend —
fort, dann in n.-ö. Richtung bogenförmig bis zum Quellgebiet des Trieben-
baches, — nach N. u. S. mächtige Ausläufer und Seitenrücken entsendend.
Der ö. bogenförmige Hauptzug der Niederen Tauern führt den Namen
„Rottenmanner Tauern". An dominierenden Höhen und tiefer ein-
geschnittenen Sätteln (Joche, Scharten), welch letztere zu Übergängen be-
nützt werden, sind in den Sölker Alpen und Rottenmanner Tauern in der
Richtung von W. nach 0. zu nennen:
Die Alpkarspitze 2439 m, das Wiegeneck 2473 m und der Predigt-
stuhl, 2545 m, mit den Übergängen Weitthor und Landschitzscharte, dann
das Preber- und das Rantenthörl, die sämmtlich nordwärts, beim 1153 m
hoch gelegenen Schwarzen See vorbei in das kleine Sölkthal führen. Sw. vom
Alpkar liegt die 2741 m hohe Preberspitze. Vom Bauleiteck, 2427 m, zweigt
in n. Richtung zwischen dem großen und kleinen Sölkbach ein Kamm ab,
der mit dem 2599 m hohen Großen Knallstein (Hochknall) die höchste
Erhebung der Sölker Alpen repräsentiert. Auf der ö. Abdachung dieses
Seitenkammes liegen der Schimpel-, der GrĂĽn-, der Schwarze, der Ahorn-
nnd der WeiĂźe See. Zwischen Bauleiteck und SĂĽĂźleiteck liegt die Schimpel-
scharte, 2273 m, welche ein Saumweg ĂĽbersetzt, der von St. Nicolai im
Sölkthal kommend, nach Krakauhintermühlen führt.
Zwischen den Kuppen Deneck, 2430 m, mit den Kaltenbachseen und
der Hornfeldspitze, 2277m, übersetzt ein Saumweg den Sattel von Großsölk,
Kraus s, Die eherne Mark. 8
Die eherne Mark
Eine Wanderung durch das steirische Oberland, Volume 1
- Title
- Die eherne Mark
- Subtitle
- Eine Wanderung durch das steirische Oberland
- Volume
- 1
- Author
- Ferdinand Krauss
- Publisher
- Leykam
- Location
- Graz
- Date
- 1892
- Language
- German
- License
- PD
- Size
- 13.45 x 21.56 cm
- Pages
- 496
- Keywords
- Steiermark, Heimatkunde
- Categories
- Geographie, Land und Leute
- Geschichte Vor 1918