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136 "Wien - Semmering - Bruck (- Graz). 136
Schutz 1 St., und von hier weiter nach Gloggnitz in 2 St. Un-
mittelbar nach der Station Semmering tritt der Zug in den letzten
und längsten Tunnel der Bahn (1431 m lang), in dessen Mitte sie auf
898 m ihre größte Höhe und damit die Grenze von Steiermark erreicht.
Beim Austritte aus dem Tunnel umfängt uns das liebliche Alpenthal
der Fröschnitz mit saftiggrünen, hoch zu den dunklen bewaldeten Berg-
lehnen hinanziehenden Alpenmatten, von welchen das Schellengeläute wei-
dender Herden herüberdringt, und bald ist die erste Hal teste l le Stein-
haus mit einer Gruppe stattlicher Häuser erreicht. Links Hochofen am
Eingange des Fröschnitzthales.
Nun senkt sich die Bahn in starker Curve über mehrere Viaducte
gegen das große Dorf Spital (Station), dessen schmucke Gehöfte, von
der lindenumschatteten Kirche ausstrahlend, überaus malerisch beiderseits
der Fröschnitz in der schmalen Thalsohle und an den grünen Thalgeländen
gelagert sind, und erreicht die Ausgangsstation der Semmeringbahn,
Mürzzuschlag.
S t a t i o n M ü r z z u s c h l a g . Große Bahnrestauration, Table d'hóte,
Abzweigung nach Neuberg.
Links der große industriereiche Markt, r. auf den Höhen mehrere
Villen und Hotel „Lambach", im Hintergrunde die Schneealpe.
Bei der Weiterfahrt erblickt man links am Ende des Marktes den
Gebäudecomplex des neuen öffentlichen Krankenhauses. Das enge Thal
beginnt sich zu weiten, man erblickt links auf waldiger Höhe die Ruine
Hohenwang und erreicht bald die S ta t i on Langenwang . Schönes
Pfarrdorf, rechts Schloss Neu - Hohenwang, von prächtigen Parkanlagen
umgeben.
Die Bahn, dem Zuge des Mürzthales folgend, wendet sich immer
mehr sw. gegen das große Pfarrdorf Krieglach, dessen wuchtiger Kirch-
thurm mit seinem kräftigen Satteldache schon von weitem sichtbar ist.
Links kochaufstrebende, dicht bewaldete Berglehnen, von deren Fuß sanft
abdachende Gelände sich weit im Thalboden vorschieben, rechts reich
gegliederte Waldscenerien.
Stat ion Kr ieg lach , knapp neben dem stattlichen Pfarrdorfe.
Links am Eingange des Dorfes Villa R o s e g g e r , Sommeraufenthalt des
Dichters. Rechts im Walde Schloss Sommerhof. Bei der Weiterfahrt
öffnet sich links ein schöner Blick auf das romantische Fressnitzthal ; am
Waldessaume hübsche Kapelle. Die Bahn berührt die Ortschaft Fressnitz
und erreicht die Stat ion Mitterndorf .
Rechts das von vier Eckthürmen flankierte Schloss Pichl im Eingange
des Veitsehgrabens, aus dessen Hintergrund der Felsenkamm der Hohen
Veitsch einen Augenblick hervorschaut. In wenigen Minuten erreicht von
hier die Bahn die Stat ion War tberg ; r. schöne Villa, auf der Höhe
Ruine Lichtenegg ; 1. das Pfarrdorf mit den großen Eisenwerken der Firma
Vogel & Noot mit mehreren hübschen Villen und Arbeiterhäusern.
Hier verengt sich plötzlich das Thal infolge des weit von 0. nach
W. einspringenden Wartbergkogels, die Bahn führt knapp neben der
Die eherne Mark
Eine Wanderung durch das steirische Oberland, Volume 1
- Title
- Die eherne Mark
- Subtitle
- Eine Wanderung durch das steirische Oberland
- Volume
- 1
- Author
- Ferdinand Krauss
- Publisher
- Leykam
- Location
- Graz
- Date
- 1892
- Language
- German
- License
- PD
- Size
- 13.45 x 21.56 cm
- Pages
- 496
- Keywords
- Steiermark, Heimatkunde
- Categories
- Geographie, Land und Leute
- Geschichte Vor 1918