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Die eherne Mark - Eine Wanderung durch das steirische Oberland, Volume 1
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152 MĂŒrzzuschlag. auch in den folgenden Jahren eifrig musikalische Studien. Um dem deutschen Schulvereine, an dessen GrĂŒndung er werkthĂ€tigen Antheil genommen, grĂ¶ĂŸere Geldsummen zufĂŒhren zu können, arbeitete er zwei Jahre lang an seinem „Lieder- buch fĂŒr die Deutschen in Österreich", welches die allgemein gesungenen nationalen Lieder des deutschen Volkes, die beliebtesten geselligen GesĂ€nge und eine Auswahl der schönsten deutschen Volkslieder mit besonderer BerĂŒcksichtigung der deutschen StĂ€mme in Österreich umfasst. Das sehr hĂŒbsch ausgestattete "Werk wurde vom „Deutschen Club" in Wien im Jahre 1884 herausgegeben und das gesammte Rein- ertrĂ€gnis dieses heute völlig vergriffenen Buches, ein Betrag von beilĂ€ufig 4000 fl., floss dem Deutschen Scbulvereine zu. Im letzten Jahresberichte des „Schulvereines fĂŒr Deutsche" findet sich eine gemeinschaftliche Arbeit des jetzigen NĂŒrnberger Musikdirectors Aug. Göllerich und Dr. J. Pommers: „Die Pflege des deutschen Volksliedes — eine Ehrenpflicht der Deutschnationalen", in welcher die Verfasser nach Herders Worten: „Nichtgesungene Volkslieder sind halbe Volkslieder oder gar keine" unserer deutschen SĂ€ngerschaft in eindringlicher Weise zurufen, statt der fast ausschließlich betriebenen seichten, mark- und kraftlosen Liedertafelmusik den echten deutschen Volksgesang zu pflegen. Schon 1888 hatte Dr. Pommer die Leitung des SĂ€ngerchores in Vereine der deutschen Steirer zu Wien in die Hand genommen. Nur das echte steirische Volkslied und allenfalls noch Lieder steirischer Tonsetzer sollten in diesem landsmannschaftlichen Gesangvereine ihre PflegestĂ€tte finden. Dr. Pommer gieng nunmehr auch daran, im Sinne des verewigten Volks- liedersammlers Jak. Ed. Schmölzer, dessen Sammeleifer wir fast ausschließlich die vorhandenen steirischen Volkslieder zu danken haben, weiter zu arbeiten, also nach Volksliedern zu forschen, sie zu sammeln und möglichst einfach und volksthĂŒmlich mehrstimmig zu setzen. Es erschienen also von ihm 1889 und 1890 bei F. E. C. Leuckart in Leipzig zehn „Steirerlieder fĂŒr vierstimmigen MĂ€nnerchor" und bei Rebay & Robitschek in Wien im J. 1889 das BĂŒchlein: „Jodler und Juchezer". Diese Sammlungen bedeuten einen Griff ins volle frische Dasein, sind wĂŒrzige BlĂŒten vom ewiggrĂŒnenden Baume des Lebens, welche uns höher stehen als manche heutigentags jĂ€h aber unecht emporschießenden, meist verzĂ€rtelten Volkslieder, die nur die Äußerlichkeit der Volksart nachahmen. Sowohl fĂŒr die den Volksgesang Pflegenden als auch fĂŒr Forscher sind die Pommer'schen Steirer- lieder wertvoll ; vor allem aber sind sie unseren MĂ€nnergesangvereinen zu empfehlen. Im J. 1889 grĂŒndete Dr. Pommer im Vereine mit Gesinnungsgenossen den „Deutschen Volksgesangverein" in Wien, welcher sich nach dem klaren Wortlaute seiner Satzungen die ausschließliche Pflege des deutschen Volksliedes zur Aufgabe macht. Im Auftrage dieser emporblĂŒhenden SĂ€ngergemeinde gab er bei Rebay & Robitschek in Wien „Deutsche und deutschösterreichische Volks- lieder fĂŒr vierstimmigen MĂ€nnerchor" heraus. Diese Sammlung ist gegenwĂ€rtig bis zum sechsten Hefte gediehen und enthĂ€lt in feinsinniger Bearbeitung aus- schließlich echte Volkslieder aus Niederösterreicb, Steiermark, KĂ€rnten, Tirol und Bayern. Auf Dr. Pommers Anregung ist auch die vom „Deutschen Volksgesang- vereine" veranlasste Herausgabe von „Flugschriften zur Kenntnis und Pflege des deutschen Volksliedes" zurĂŒckzufĂŒhren. Auch bei den von Hans Neckheim ge- sammelten und gesetzten 222 KĂ€rntnerliedern, die ebenfalls im Verlage des genannten Gesangvereines kĂŒrzlich erschienen sind, hat Dr. Pommer mitgewirkt. Der Markt, am 1. Ufer der Fröschnitz bezw. MĂŒrz gelegen, besteht aus einer breiten, den ganzen Ort durchziehenden Hauptstraße, mit nahezu durchwegs stockhohen, stattlichen GebĂ€uden, von welcher mehrere Seiten- gassen ausstrahlen, ; er besitzt viele alterthĂŒmliche HĂ€user mit großen Thorhallen neben schönen Neuhauten, und sind namentlich gegen den Bahnhof und am SĂŒdende des Marktes eine Reihe Villeggiaturen entstanden. In der NĂ€he des Bahnhofes befindet sich eine Parkanlage mit schattigen, alten Linden und Eichen und einem hĂŒbschen WetterhĂ€uschen. Die einschiffige Pfarrkirche wurde in ihrer heutigen Gestalt, an Stelle einer Ă€lteren, durch
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Die eherne Mark Eine Wanderung durch das steirische Oberland, Volume 1
Title
Die eherne Mark
Subtitle
Eine Wanderung durch das steirische Oberland
Volume
1
Author
Ferdinand Krauss
Publisher
Leykam
Location
Graz
Date
1892
Language
German
License
PD
Size
13.45 x 21.56 cm
Pages
496
Keywords
Steiermark, Heimatkunde
Categories
Geographie, Land und Leute
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