Web-Books
in the Austria-Forum
Austria-Forum
Web-Books
Geographie, Land und Leute
Die eherne Mark - Eine Wanderung durch das steirische Oberland, Volume 1
Page - 162 -
  • User
  • Version
    • full version
    • text only version
  • Language
    • Deutsch - German
    • English

Page - 162 - in Die eherne Mark - Eine Wanderung durch das steirische Oberland, Volume 1

Image of the Page - 162 -

Image of the Page - 162 - in Die eherne Mark - Eine Wanderung durch das steirische Oberland, Volume 1

Text of the Page - 162 -

162 Krieglach. Zehentgrub, geb. 10. Jänner 1704, f 7. Jänner 1778, und Johann Franz von Sommersdorff, Besitzer des Freigutes Sommersdorf, geh. 19. De- cember 1704, f 6. September 1778. Die Kirche hat vier Glocken und die zweitgrößte Orgel des Mürzthales mit 17 Registern und 894 Pfeifen. In der Halle des Thurmes, dessen Dachgesims an den Ecken mit steinernen Löwenköpfen geziert ist. melden zwei Tafeln aus der Chronik des Dorfes: „In dem 1529 Jar ist der Türkgh hie gewesen und hat 800 und etlich Perschonen wekgefiehrt. Anno 1541 seindt in die 1600 Perschonen von S. Jakohi bis hin auf Martini gestorben. Gott wolle Ihnen gnedig seyn. — Anno 1544, am Pfingstag vor Bartolomäi seintt die Heuschröckchen mit Hauffen hie gewösst, dass sie die Sonnen haben verdökht. — Anno 1693 den 23. Juli hat der Donner bei hellem Sonnenschein in Kornschibern ohne Verletzung eines anderen Hälmbleinstro aber zugleich Mann und Weib er- schlagen. — Anno 1693 den 18. nach und den 19. August vormittag seintt wüder die Heuschröckchen in unbeschreiblicher Menge durchgeflogen, allda schier keinen anderwertig aber in Traith großen Schaden gethan, was folgen wird, ist Gott bekhandt, oder dessen Abwendung von Ihme zu erbitten." In der Sacristei erinnern einige große, in Mosaikmanier reich ein- gelegte Schränke an Michael Tendier, Holzmosaiker, der Stammvater jener in Ohersteier vielfach verbreiteten Künstlerfamilie Tendier, deren letzter bedeutender Repräsentant Johann Max Tendier, Urenkel Michael Tendlers am 18. April 1870 in Leohen gestorben ist. Außer dieser Künster- familie, deren Geschichte bei Artikel „Eisenerz" eingehend behandelt erscheint, sind aher noch eine ganze Reihe in den Künsten des Friedens hochbedeutender Männer der Gemeinde oder der Pfarre von Krieglach entsprossen, u. zw: Petri Kettenfeier Rosegger wurde am 31. Juli 1843 zu Alpi bei Krieglach auf dem in der Einschicht stehenden Hofe, vulgo Kluppenegger, als erstes Kind armer Bauersleute gehören. Seine schwächliche Körperbeschaffenheit verwies ihn schon von Natur aus mehr auf die Hausstube, als auf die harte Scholle des Ackerbodens eines Alpenbauers, und am häuslichen Herd sammelte er, schon in der Kindheit mit einer ungewöhnlichen Beobachtungsgabe ausgestattet, jene Ein- drücke, die ihm heute einen unerschöpflichen Stoff für seine Charakterschilde- rungen aus dem Bauernleben des Oberlandes liefern. So nothdürftig auch der Unterricht war, der ihm zutheil werden konnte, so lehrte ihn doch der Schul- meister lesen und schreiben, und damit erschloss sich vor dem wissbegierigen Jungen eine neue Welt der Freude und des geistigen Schaffens. Vorerst wurde der Peter allerdings zu einem Wanderschneider in die Lehre gegeben und mit demselben von Hof zu Hof auf die Stör herumziehend, verbrachte er seine Lehr- jahre im besten Sinne des Wortes, es war jene Zeit der inneren Kämpfe, des Ringens und Aufstrebens eines begnadeten Talentes aus dem Allgemeinen, aus dem alltäglichen Berufe des Lebens, aus den engen Banden einer kleinen Bauerngemeinde, zum kühnen Fluge über die Weite der Welt. Die Bauern- geschichten Silbersteins, der Kalender und die Bibel, die einzigen literarischen Schätze der Bauernhöfe, bildeten Roseggers erste Leetüre; als er aber diese schon oftmal gelesen hatte, machte er den Versuch, selbst einmal derlei Ge- schichten zu schreiben, und in den Feierstunden oder in später Nacht, nicht sehen nur mit der Kohle des Herdfeuers, verlieh der junge Dichter seinen ersten Gedanken geflügelte Worte. Wohl waren diese ersten Arbeiten noch rauh, wie die Berge, in welchen sie entstanden, aher die originelle Darstellungsweise verrieth schon durchwegs das schlummernde Talent. Auf mehrfachen Rath
back to the  book Die eherne Mark - Eine Wanderung durch das steirische Oberland, Volume 1"
Die eherne Mark Eine Wanderung durch das steirische Oberland, Volume 1
Title
Die eherne Mark
Subtitle
Eine Wanderung durch das steirische Oberland
Volume
1
Author
Ferdinand Krauss
Publisher
Leykam
Location
Graz
Date
1892
Language
German
License
PD
Size
13.45 x 21.56 cm
Pages
496
Keywords
Steiermark, Heimatkunde
Categories
Geographie, Land und Leute
Geschichte Vor 1918
Web-Books
Library
Privacy
Imprint
Austria-Forum
Austria-Forum
Web-Books
Die eherne Mark