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Kiiidberg. 185
Paulanerorden gründen wollte, erbaut. Von der Höhe des jüngst durch die
Intervention des Beneficiaten A. Czermak wiederhergestellten Calvarienberges
prächtiger Blick über das ortsreiche untere Mürzthal.
8. Auf den Hoferkogel, Markierung roth; auf dem Weg zur Silber-
quelle, bis zu dem ersten Gelände jenseits der Bahn, hier aber nun r.
über die Felder bis zum Waldessaum; hier Ruhebänke von alten Bäumen
überschattet, nun längs der Markierung durch den Wald. In 10 Min.
erreicht man den Fahrweg und verfolgt denselben bis zum ersten Bauern-
hause, wo man, ein Thörl 1. passierend, auf gutem Fußwege die Höhe
(Aussichtsthurm) erreicht. Von Kindberg bis zur Höhe beiläufig 45—50 Min.
Von der Hohe, auf welcher einst die am 8. Mai 1266 durch Erd-
heben zerstörte Burg der Ritter v. Chindeberch sich erhob, herrlicher
Blick von der Schnee- und Raxalpe im N. über den ganzen mächtigen
Zng des Hochschwab hinweg zu der Tauernkette, sw. der Floning, die
Mugei und das Rosseck. Im Vordergrunde das reizende Thal der Mürz.
9. Auf das Tro isseck , rothe Markierung. Halbtagspartie, äußerst
lohnend. Aufstieg durch die Schlossallee zum Gugenhauer und weiter
zum Griebelbauer, von hier den Fahrweg fort zum Groissenbrunn und
weiter zur Kohlstätte, nun Fußpfad durch Wald, bis wieder zum Fahrweg,
der in 20 Min. zur Töllermarhöhe führt. Hier 1. eine Kapelle, von der-
selben r. nahezu eben zur „langen Bank" und nan 1. entlang des Zaunes
in circa 35 Min. zur Spitze, 1468 m. Triangulierungszeichen, großartige
Rundsicht. N. die riesigen Massen der steil abstürzenden Veitsch, NO.
die Felsenmauern der Rax- und Schneealpe, der Semmering, vom Sonnen-
wendstein überragt, ö. die sanften Wellenlinien des langen Wechselzuges,
das Stuhleck und die Fischbacher Alpen, sö. Rennfeld, Hochlantsch, Glein-
alpe, sw. der Zug der Centraialpen von der Mugel bis zum Zirhitzkogel,
w. die Kalkriesen der Hochschwabgrnppe.
10. Durch die Stanz am Teufelste in . Tagespartie. Von
Kindberg auf der Bezirksstraße über Kindbergdörfl ö. in das schöne
Stanzthal, nach dem Hauptorte des Thaies, Stanz.
G. : Gesselbauer und Waxnegger. Vor dem Orte 1. von der Straße
die interessante gothische Ulrichskirche, zweischiffig, 1446 erbaut. Schöne
Empore, Session, Flügelaltar, Renaissancealtäre von 1617. Hinter der
Kirchthüre hölzerne Statue eines Gefangenen mit Ketten, welche an die
Gefangennahme eines Stubenberg durch die Türken erinnern soll.
Im Dorfe die der hl. Katharina geweihte Pfarrkirche von 1740 mit
Hochaltarbild vom Hofkammermaler Veit Hauk 1746 gemalt. Hier liegen
die Eisen- und Stahlhämmer des Baron Sessler-Herzinger, mit Herrenhaus,
Park und Teich. Von Stanz in mäßiger Steigung in einer Stunde zum
Fuße des Fischbacher Alpenzuges ; nun steigt die Straße ziemlich steil in
3/4 St. zur Höhe (1169 m) auf der Schanz hinan (ein unten r. bei einem
Häusehen abzweigender Fußweg kürzt), hier einfaches Wirtshans, auf der
Schanz an die einst hier bestandene Türkenschanze erinnernd, die später
noch oft der Schauplatz blutiger Kämpfe zwischen Schmugglern, Deserteuren,
Wildschützen und den Zollwächtern, Forstaufsehern und Gendarmen war.
Die eherne Mark
Eine Wanderung durch das steirische Oberland, Volume 1
- Title
- Die eherne Mark
- Subtitle
- Eine Wanderung durch das steirische Oberland
- Volume
- 1
- Author
- Ferdinand Krauss
- Publisher
- Leykam
- Location
- Graz
- Date
- 1892
- Language
- German
- License
- PD
- Size
- 13.45 x 21.56 cm
- Pages
- 496
- Keywords
- Steiermark, Heimatkunde
- Categories
- Geographie, Land und Leute
- Geschichte Vor 1918