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Die eherne Mark - Eine Wanderung durch das steirische Oberland, Volume 1
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St. Maréin. 189 Circa 30 Min. sö. von St. Marein liegt Schloss Grase li nitz am Ausgange des Graschnitzgrabens, welches erst in neuerer Zeit als selb- ständiges Gut auftaucht. Das Schlösschen, seit 1884 aus dem Besitze einer Prinzessin Salm-Salm in jenen der Frau Philippine v. Leuzendorf über- gegangen, liegt in schönen englischen Parkanlagen, besitzt eine kleine Wafl'ensammlung und umfasst das Gut einen Grundcomplex von 430 Joch. Von Graschnitz führt ein Weg in 2 St. nach Frauenberg. St. Lorenzen. G. :Pess l , Fleischhauer. Altes P far r do r f und Sitz eines Decanates (Hauptpfarre) mit 48 H. und 345 E., 1 Im w. von St. Marein am Fuße der Thallehne. Schon der Titel „Hauptpfarre" ver- räth ihr hohes Alter und ihre Bedeutung. Die Kirche ist wahrscheinlich identisch mit der 860 urkundlich erwähnten ecclesia ad Markant. Im J. 925 wird dieser Kirche an der Mürz abermals urkundlich gedacht, 1205 wird eines Gerdldus de Murze plebanus erwähnt. Insbesonders wichtig ist aber die Urkunde von 1232, ein Erlass des Salzburger Erzbischofes, worin die Kirchen St. Johannis in Mürzehoven (Mürzhofen), s. G-eorgü in monte (St. Georgen bei Kindberg), und die neue Pfarrkirche in foro chindenberg (Kindberg) mit ihren Gebieten dem Pfarrer zu Murze zuge- sprochen wurden. 1233 wird schon eines Archidiaconus erwähnt, und haben wir hier, wie kaum mehr zweifelhaft, die älteste Pfarre des Mürzthales zu suchen. Die Kirche hat eine Gesammtlänge von 40 m, bei 16 m innerer Breite. Die ursprünglich dreischiffige Basilika im Uber- gangsstile mit überhöhtem Mittelschiffe und mächtiger Thurmanlage an der sö. Ecke der Kirche, wurde wahrscheinlich in der Mitte des 13. Jahr- hundertes erbaut und 1401 und 1481 vollständig gothisch umgebaut und er- weitert, wie zwei im oberen Geschosse des Thurmes ersichtliche Inschriften melden. Die Ostwand des Chorquadrates wurde dabei durchbrochen und ein gothisches Presbyterium mit dem gewöhnlichen polygonen Chorschluss (Fünfeck), von einem hübschen Rautengewölbe überragt, angebaut. Die Holzdecken wichen dabei Kreuzgewölben und die schmalen Fenster wurden erweitert. Sehr hübsch sind die mit Wappenschildern gezierten Consolen, auf welchen die Gewölbrippen sich stützen. Im mittleren Chorschlussfenster hat sich ein prächtiges altes Glas- gemälde erhalten mit biblischen Parabelbildern aus dem alten und neuen Testamente. In und namentlich außer der Kirche befinden sich die Grab- steine der Besitzer der nahen Schlösser Spiegelfeld nnd Nechelheim, und zwar der Freiherren v. Spiegelfeld, von 1632 — 1874 reichend, und der Ritter v. Fraydenegg aus neuerer Zeit. Mit der Kirche durch einen Gang verbunden ist der große, schlossartige, theilweise noch befestigte Pfarrhof, einen mächtigen Hofraum einschließend, welcher der Sage nach einst im Besitze der Templer gewesen sein soll. Unweit desselben liegt das zwei Stock hohe Schloss Oberlorenzen mit zwei erkerartigen Thurm- bauten; es birgt eine Hauskapelle mit gutem Altarblatt, den hl. Jacobus darstellend. Hiezu gehört ein kleiner Grundbesitz von 56-566 ha. Auch dieses Schloss soll im Besitze der Templer gewesen sein, doch fehlen alle urkundlichen Nachrichten über die älteren früheren Besitzer. Dauernder
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Die eherne Mark Eine Wanderung durch das steirische Oberland, Volume 1
Title
Die eherne Mark
Subtitle
Eine Wanderung durch das steirische Oberland
Volume
1
Author
Ferdinand Krauss
Publisher
Leykam
Location
Graz
Date
1892
Language
German
License
PD
Size
13.45 x 21.56 cm
Pages
496
Keywords
Steiermark, Heimatkunde
Categories
Geographie, Land und Leute
Geschichte Vor 1918
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