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Verfolgt man den Kotzgraben circa % St., bis sich das Thal
plötzlich nach W. wendet und steigt hier r. die Höhe hinan, so gelangt
man bald zur Häusergruppe Stegg im Lamingthale mit gutem G. „zur Steg-
mühl e". Von hier in einer Stunde das Thal hinaus nach Bruck. Übersetzt
man jedoch von St. Dionysen mittelst Überfuhr die Mur, und sodann die
Straße und das Bahngeleise, und wendet sich etwas ö., so gelangt man
zum Eingange des anmuthigen Utschthales , aus welchem sich das
interessante St. Ulr i chsk irch le in erhebt. Das Dörfchen Utsch wird
schon 1148 urkundlich erwähnt und bald darauf tritt mit Wargant v. Utsch
1170 ein gleichnamiges Edelgeschlecht auf, welches sich bis ins 15. Jahr-
hundert verfolgen lässt und aller "Wahrscheinlichkeit nach die interressante
Filialkirche St. Ulrich erbaut hat. Das einschiffige gothische Kirchlein
ist 22-20 m lang, im Chore 5-90, im Schiffe 7-60 m breit. An das Schiff der
Kirche schließt sich 1. ein 9-90 m langer und 3 90 m breiter seiten-
schiffartiger Kaum an. Interessant ist als bauliche Construction, dass die
Strebepfeiler des Chores durchbrochen sind und Durchgänge haben. Die
ursprünglich flache Holzdecke ist Netzgewölben gewichen. Das Kirchlein
birgt einen alten F lüge la l tar mit Statuetten und drei Altäre aus dem
17. Jahrhundert, wovon besonders jener 1. eine hübsche Decoration zeigt.
Besonders schön sind die Glasgemälde , welche zwei Fenster
schmücken. Sie zeigen auf zusammen 20 Tafeln figurale Darstellungen, darunter
auch einen knienden Ritter, wahrscheinlich den Stifter der Kirche. Merkwürdige
gothische Wandnischen mit Steinbänken, ein hübsches Sacramentshäuschen,
ein spätgothisches Portal, die großen, reich mit Maßwerk verzierten Fenster,
und außen Reste von Wandmalereien, lohnen weiters reichlich den Besuch
dieses vergessenen Kirchleins. Von Utsch gelangt man an einer Wegkapelle
mit hübschen Altärchen aus dem 17. Jahrhundert und gothischer Grablegung
aus dem 15. Jahrhunderte vorbei entweder an der Hauptstraße, oder längs
des an der Berglehne hinziehenden Weges in 1 % St. nach Bruck zurück.
7. Auf das Madareck. 1051»». 1 y2—2 St. Das Madareck
bildet die letzte Erhebung jenes zur Schwabengruppe gehörigen Gebirgs-
zuges, welcher von Treanchtling gegen SO. abzweigt und zwischen der
Laming nnd Mur dahinzieht. Von der Mur, Mürz, Laming und Unterthal
nahezu inselartig umschlossen, bietet die Höhe des Madareck eine prächtige
Rundschau über das Mürzthal, die Schwabengruppe, den Semmering, das
Murthal, mit Bruck und Leoben, Rennfeld, Hochlantscb, Rossegg, Mugel, bis
zum Seckauer Zinken. Der Aufstieg erfolgt entweder über den sogenannten
Krecker von der Ruine Landskron 1. oder über die Schießstätte r. hinauf
zum Sattel. Der Weg bleibt immer auf dem Bergrücken und erreicht nahe
der Culmination den Mader(eck)bauer (hier Erfrischungen).
8. Auf den Hochanger . 1282 m s. von Bruck. 2V2 St. Auf-
stieg, Lohnendste Halbtagspart i e von Bruck. Der Aufstieg
erfolgt durch den Holzgraben (siehe 217) bis zur kalten Quelle und von
hier 1. hinauf zum Gebirgsrücken. Rundschau sehr lohnend. Besonders
schön repräsentieren sich der Hochschwabzug, der mächtige Reitingstock,
das Rennfeld und der Hochlantsch. Überraschend umfangreich ist auch die
Die eherne Mark
Eine Wanderung durch das steirische Oberland, Volume 1
- Title
- Die eherne Mark
- Subtitle
- Eine Wanderung durch das steirische Oberland
- Volume
- 1
- Author
- Ferdinand Krauss
- Publisher
- Leykam
- Location
- Graz
- Date
- 1892
- Language
- German
- License
- PD
- Size
- 13.45 x 21.56 cm
- Pages
- 496
- Keywords
- Steiermark, Heimatkunde
- Categories
- Geographie, Land und Leute
- Geschichte Vor 1918