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Die eherne Mark - Eine Wanderung durch das steirische Oberland, Volume 1
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222 Bruck. Noch imposanter gestaltet sich der Blick auf den nördlichen Ab- sturz des Hochlantsch gegen die Breitenau, vom Garten des Gasthauses „zur Krone" [Wolfbauer] in Kirchdorf. Mitten in dieser Thalweite breitet sich, von Baumgruppen halb ver- steckt, das große Gehöfte des Lindenwirtes aus. Darüber aber zur R. schmiegt sich das Pfarrdörfchen Kirchdorf an die Berglehne, weithin über- ragt von einem mauerumfriedeten, hochaufstrebenden gothischen Kirchen- bau, mit wuchtigen, im Viereck aufsteigenden Kirchthurm mit Satteldach, während zur L. von der dunklen Waldlehne abermals ein mächtiger gothi- scher Kirchenbau, ein prächtiges Portal und einen eigenthümlich geformten, dünnleibigen Thurm uns zuwendend, heraustritt, darüber strebt jedoch wieder in massigem Viereck an der Bergwand das stattliche Schloss Pernegg auf, wohin in friedvoller Zeit einst die Burgherren von der alten Stamm- veste auf unwirtlicher Bergeshöhe, von welcher noch die geborstenen Mauerreste aus dem Buchwalde gar trübselig zu Thale schauen, nieder- zogen zu heiterem Lebensgenuss. Kirchdorf . Weithin den sich an die Berglehne, schmiegenden Ort überragt die mauerumfriedete St. M a x i m i 1 i a n s k i r c h e, ein unregel- mäßiger gothischer Bau, welcher nicht ausschließt, dass das Schiff noch eine altromanische Anlage ist und nur Presbyterium und Thurm, sowie die spätgothischen Gewölbrippen Zutliaten des 15. Jahrhunderts sind. Die nach außen mit ihrer kräftigen Thurmanlage an der N.-Seite sehr stattlich aussehende Kirche hat eine innere Vollänge von 25 m 15 cm und eine Schiffsbreite von 8 m 25 cm. Der interessante, runde, romanische Karner ohne Apsis, der mit der Kirche eine sehr hübsche Baugruppe bildete, wurde leider in jüngster Zeit abgerissen. Pernegg. Vom Bahnhofe geleitet eine schattige Kastanienallee, an deren Beginn sich zwei jüngst restaurierte Wegkapellen mit Fresken von Mölk (von 1774) erheben, in wenigen Minuten gerade zu dem prächtigen Portale der Filialkirche Mar ia -Pernegg (oder Frauenkirche). Obwohl nur Filialkirche, erscheint diese Kirche innen und außen weit imposanter, wie die Pfarrkirche. Der Grund ist leicht gefunden, wenn man berücksichtigt, dass die Pernegger Frauenkirche eine Schöpfung der Schloss- herren auf Pernegg war und damit ein auffälliger Gegensatz zwischen Dorf und Schlosskirche geschaffen werden sollte. So zeigt sich heute die 1461 von den Perneggern erhaute Kirche als ein, durch je drei achteckige Pfeiler in drei Schiffe getheilter, gothischer Bau von 12-8 m Höhe, 36 -35m Länge und 20'387m Breite, durchwegs ungewöhnliche Dimensionen für eine Filialkirche, durch ein mit Consolen und Baldachinen reich geziertes Westportal und viele große Fenster aus- gezeichnet. Um das Jahr 1775 beschloss der damalige Schlosshesitzer Anton Graf Leslie durch den bekannten Hofkammermaler R i t ter von Mölk die Schiffsgewölbe mit Fresken schmücken zu lassen. Um nun hiezu Raum zu gewinnen, wurden einfach die Gewölbrippen abgeschlagen und so mancher gothische Zierath entfernt, ohne dass jedoch ein Kircheuumbau stattfand.
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Die eherne Mark Eine Wanderung durch das steirische Oberland, Volume 1
Title
Die eherne Mark
Subtitle
Eine Wanderung durch das steirische Oberland
Volume
1
Author
Ferdinand Krauss
Publisher
Leykam
Location
Graz
Date
1892
Language
German
License
PD
Size
13.45 x 21.56 cm
Pages
496
Keywords
Steiermark, Heimatkunde
Categories
Geographie, Land und Leute
Geschichte Vor 1918
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