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Altenberg. 247
interessante barocke Grenzsäule von 1654 als Grenze zwischen Steiermark
gegen Niederösterreich bezeichnet. Von hier zweigt nun 1. ein braun
markierter, noch immer fahrbarer Weg ab, der nach circa 1 St. in den
sogenannten Schlangenweg ĂĽbergeht, welcher in vielen Windungen direct
zum Karl Ludwigs-Haus fĂĽhrt, 1 St., somit 4 % St. von Kapellen.
Das Karl Ludwigs-Haus, 1803 m, 1876/77 vom Ă–sterr.
Touristenclub unter dem Protectorate Erzherzog Karl Ludwigs erbaut, ist
stockhoch und bietet bequeme Unterkunft. Reitthiere, Postamt, telepho-
nische, beziehungsweise telegraphische Verbindung mit Payerbach, Wien
und Schneeberg. Das freundliche Haus liegt knapp am ö. Rande des
Plateaus der Raxalpe und genieĂźt man von demselben einen imposanten
Ausblick auf die in das Siebenbrunnthal gegen den Predigstuhl abstĂĽrzenden
Wände und die wilden Schroffen der gegenüberliegenden Königsschusswand.
Vom Karl Ludwigs-Haus erreicht man, durch mit vielen Alpenrosen ge-
mischtes Krumholz ansteigend, an einer tiefen Mulde, in welcher sich oft
die Schneemassen sehr lange halten, vorĂĽber, in % St. die Lakenhofer-
hĂĽtte und in weiteren 15 Min. die Heukuppe.
3. Al tenberg . Wenn man bei der Wegtheilung 20 Min. nach
Kapellen anstatt r. in das Raxenthal abzubiegen, geradeaus längs des
Altenberger Baches geht, so erreicht man 30 Min. von dieser Wegscheide
das Bergwerksdor f A l tenberg , anmuthig zwischen Waldhängen,
ĂĽber welchen die AbstĂĽrze der Schnee- und Raxalpe beiderseits aufsteigen,
eingebettet.
G.: Ferd. Perl, 6 Z. von 60 kr. — 1 fl. 50 kr., Sitzgarten, großes Haus ;
J. Koller, 2 Z. à 60 kr.; J. Eggl, ohne Z. — Fahrgelegenheiten: Nach
Kapellen 1 fl. 50 kr., nach Neuberg 211., einspännig. — Volksschule: 2classig,
g. 1879. Die Wiener alpine Gesellschaft „Altenberger" veranstaltet seit 1879
jährlich für die armen Schulkinder zu Weihnacht eine Christbaumfeier unter
Vertheilung vieler Gaben und verdankt auch die Altenberger Volksschule ihre
reiche Lehrmittelsammlung der Munificenz dieser wackeren Gesellschaft. —
Verein zur wechselseitigen Unterstützung bei Viehschäden. Barbarafest der
Knappschaft am 4. December.
Altenberg. Bergwerksdor f mit 61 meist zerstreut liegenden
H. und 670 E. (Gmd. 86 H, und 680 E,) auf circa 800 m (Gruben-
baus), verdankt seine Existenz dem Eisenerzbau, einem der ältesten und
besten Steiermarks, welcher heute von der Alpinen Montangesellscbaft
mit circa 140 Arbeitern betrieben wird. Die sehr eisenreichen Erze,
35% Metallgehalt, werden hier geröstet und sodann nach Neuberg ver-
frachtet. Das Spateisensteinlager hat oft eine Mächtigkeit von 2 — 3 m
nnd streicht meist in schiefriger Grauwacke. Von dem Alter des Bergbaus
zeugen nicht nur aufgefundene offene Strecken, die nur mit Schlegel und
Eisen ausgearbeitet sind (ohne Anwendung von SchieĂźpulver), sondern
insbesondere im Alluvialschotter des Altenberger Baches entdeckte Schlacken
nnd Eisenreste, die die alte Sage, der Bergbau wäre schon von den
„Heiden" betrieben worden, zu rechtfertigen scheinen. Indessen gerieth
der Bergbau, welcher seit der StiftsgrĂĽndung zu den Neuberger Eisenwerken
gehört, im Laufe der Jahrhunderte ganz in Vergessenheit, bis er um das
Die eherne Mark
Eine Wanderung durch das steirische Oberland, Volume 1
- Title
- Die eherne Mark
- Subtitle
- Eine Wanderung durch das steirische Oberland
- Volume
- 1
- Author
- Ferdinand Krauss
- Publisher
- Leykam
- Location
- Graz
- Date
- 1892
- Language
- German
- License
- PD
- Size
- 13.45 x 21.56 cm
- Pages
- 496
- Keywords
- Steiermark, Heimatkunde
- Categories
- Geographie, Land und Leute
- Geschichte Vor 1918