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248 Schneealpe.
J. 1780 von einem aus Reichenau eingewanderten Bergmann, namens
Matthias Mayer, neu entdeckt wurde, und eröffnete dieser Mann am Bohn-
kogel und am Steinkogel noch weitere zwei Bergbaue, die sämmtlich Eigen-
thum des Stiftes Neuberg wurden und ernannte auch das Stift, welches
wenige Jahre später aufgehoben wurde, Matthias Mayer, der wenige Jahre
später auch von Kaiser Franz mit dem goldenen Verdienstkreuze ausge-
zeichnet wurde, zum Hutmann über alle Bergbaue der Umgehung Neubergs.
Das Altenbergthal zwischen der Schneealpe 1. und der Raxalpe r.,
gegen den beide Gebirgsstöcke verbindenden Nasskammsattel hinziehend,
bildet eine der wichtigsten Eintrittsrouten in das Gebiet der Schnee- und
Raxalpe und infolge seiner ausgezeichneten Lage zwischen diesen beiden
prächtigen Gebirgsstöcken eine sehr beliebte Sommerfrische.
I. S c h n e e a l p e n s t i e g e von Altenberg;*) 1. Der längste,
roth markierte Weg zieht quer über die Schneealpe von Altenberg bis
Frein. Dieser Weg beginnt in Altenberg beim Perl, zieht den Lomgraben
entlang, lässt die „Erzröstöfen" und das „Blockhaus" 1. liegen, während
das letzte Bauernhaus des Lugbauer r. zurückbleibt. Der Weg führt nun
weiter zu beiden Seiten entweder von Wald oder Waldblößen begrenzt,
neben dem häufig trockenen Lombach dahin, erreicht r. einen großen, mit
Grenzzeicben versehenen Felsblock und übersetzt darauf eine Brücke. In
einigen Minuten zweigt der Bach 1. ab, während der Weg sich mehr r.
zieht. An dieser Stelle entspringen viele Quellen, oberhalb deren das
Schotterbett des Baches die Breite von 10 —15 m annimmt. Sobald man
den Wald verlässt, gelangt man wieder zum Lombacb, dessen Schuttmassen
man durchschreitet. Bei diesem Punkte endet der Lomgraben und es be-
ginnt der sogenannte „Almgraben", in dem der Weg viel steiler ansteigt
und sich stets am r. Gehänge des Baches, inmitten pittoresker Scenerien
wild zerrissenen, gemsenreichen Kalkgebirges dahinschlängelt. Nachdem
man eine kleine Halterhütte 1. gelassen, verliert der Weg etwas an Steil-
heit und man gelangt zu einem großen Stein, A, wo sich der Weg theilt.
Der Hauptweg, der auch als Viehtrieb benützt wird, fahrt geradeaus und
theilt sich nochmals in den sogenannten Schustergraben 1., und r. in den
Weg, der zum Ameisbühel führt. Der zweite Weg führt jedoch 1. durch
den sogenannten Blarergraben in abwechslungsreichen, aber steilen Par-
tien zum Plateau der Schneealpe. Sowie man oben angelangt ist, sieht
man bereits die vielen Alpenhütten (G r a b n e r, Wirtshaus). Vor der
Grabnerhütte theilt sich die rothe Markierung, die r. geht über die
höchste Spitze der Schneealpe, den Windberg, die 1. führt beim Jäger-
haus vorüber. Beide Wege vereinigen sich wieder auf der Knopperwiese.
Von hier geht der Weg zuerst nahezu eben, später mit starkem Gefälle
zu den Großboden Almhütten. Von da führt der Weg 1. auf ziemlich
schlechtem, abfallendem Weg zu dem wegen seiner herrlichen Lage und
reichen Wildstandes bekannten Nassköhr. Daselbst finden sich größere
*) Siehe die von der alpinen Gesellschaft „D'Altenberger" in Wien her-
ausgegebene Markierungs- und Distanzkarte der Schneealpe. Maßstab 1:45000.
Die eherne Mark
Eine Wanderung durch das steirische Oberland, Volume 1
- Title
- Die eherne Mark
- Subtitle
- Eine Wanderung durch das steirische Oberland
- Volume
- 1
- Author
- Ferdinand Krauss
- Publisher
- Leykam
- Location
- Graz
- Date
- 1892
- Language
- German
- License
- PD
- Size
- 13.45 x 21.56 cm
- Pages
- 496
- Keywords
- Steiermark, Heimatkunde
- Categories
- Geographie, Land und Leute
- Geschichte Vor 1918