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306 Erzherzog Johann.
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Wer die Gegend kennt, wo man's Eisen z'rennt,
Wo die Enns daherrauscht durch das Thal,
O! vor lauter Lust, schlagt am da die Brust,
Wie alles lebt so Insti überall!
S' ist a wahre Freud, glaubt mir's liabe Leut,
Wann der Bua schön dudelt auf der Woad,
Wann da Hirsch umspringt und die Schwoagrin singt,
Dass 's in Mauern hallert weit und broat.
Auf der Felsenwand, in an S t e irerg' w and.
Wann i da mein Herzog Johann siag,
Is a wahre Freud, glaubt's mir's, liabe Leut',
Und koan Wunder, wan ih 's Hoamweh kriag!
Wir schließen mit dem wehmüthigen Ausklange jenes schönen Vor-
wortes von Got t f r i ed Rit ter von L e i t n e r zu dem Werke: „Ein
treues Bild des Herzogthumes Steiermark", welches als Denkmal dank-
barer Erinnerung an weiland Erzherzog Johann von der k. k. steier-
märkischen Landwirtschaftsgesellschaft von ihrem Secretar Dr. F. X. Hlubeck
verfasst, 1860 herausgegeben wurde. — „Er war doch unser im Leben;
unsere Heimat war auch die seine ; unser Land ist es, das die meisten
Segensspuren seines Wandels aufzuweisen, das sich der schönsten Denk-
male seiner Großreuth zu rühmen vermag. So wollen wir denn sein An-
denken dankbar nnd würdig dadurch feiern, dass wir seinem edlen Vor-
bilde rastlos nachstreben. In unverbrüchlicher Treue festhalten wollen wir,
wie er, an unserem altberühmten hocherlauchten Kaiserhause, an unserem
gesammten, großen, herrlichen Vaterlande ; stets vorwärts richten wollen
wir, wie er, die Blicke zum rüstigen Wettlaufe mit allen übrigen Völker-
schaften, in allem Guten, Wahren, Schönen, Edlen und Menschenwürdigen,
und mit fester Beharrlichkeit, wie er, wollen wir, aller Schwierigkeiten
ohnerachtet, davon nicht ablassen, bis das hohe Ziel erreicht ist. Dann
wird sein verklärter Geist zufrieden niederlächeln auf uns und unser red-
liches Streben; jetzt aber möge er mildgewohnte Nachsicht üben, wenn
eine unwürdige Hand es wagt, diesen aus den Gedenkblättern seiner eigenen
Thaten schlicht gewundenen Eichenkranz, durchflochten von den Alpenrosen
der Liebe, niederzulegen auf den Purpursarg, der sich noch immer allzu-
früh über einem edlen Fürstenherzen schloss, das, indem es still stand,
alle verloren haben, weil es für alle geschlagen hat.
Erzherzog Johann hinterließ aus seiner Ehe mit Anna Plochl
(später Gräfin von Meran) nur einen Sohn, den am 11. März 1839 ge-
borenen Franz Graf Meran. Derselbe wurde im Geiste seines edelsinnigen
Vaters in erster Reihe von Herrn Josef Wiedermann (später Secretär des
Grafen) erzogen und namentlich in den Naturwissenschaften gründlich
unterrichtet. Sodann, verhältnismäßig jung in die Armee eintretend, verließ
er dieselbe, beziehungsweise den activen Dienst, 1862 als Major ad
honores, um sich am 8. Juli 1862 mit Gräfin Therese Lamberg (dessen
Vater bekanntlich 1848 in Ofen von den Aufständischen ermordet wurde),
zu vermählen. Aus dieser Ehe giengen 4 Söhne und 3 Töchter hervor,
wovon Dr. Johann Graf Meran, Reservelieutenant und Statthaltereibeamter
Die eherne Mark
Eine Wanderung durch das steirische Oberland, Volume 1
- Title
- Die eherne Mark
- Subtitle
- Eine Wanderung durch das steirische Oberland
- Volume
- 1
- Author
- Ferdinand Krauss
- Publisher
- Leykam
- Location
- Graz
- Date
- 1892
- Language
- German
- License
- PD
- Size
- 13.45 x 21.56 cm
- Pages
- 496
- Keywords
- Steiermark, Heimatkunde
- Categories
- Geographie, Land und Leute
- Geschichte Vor 1918