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342 Leobon.
übrigen Steuerträgern und den Besitzern der seit 1786 entstandenen Häuser immer
energischer die Ansicht vertreten, dass das Factorievermögen, eigentlich der ganzen
Stadtgemeinde gehöre, nicht aber nur Eigenthum der 152 sogenannten bürgerlichen
Häuser sei. Diese Agitation führte über Initiative Dr. Moriz Homans, Vorstehers
des bürgerlichen Wirtschaftsamtes, zu nachstehendem, am 15. und 16. November 1883
geschlossenen Vergleiche zwischen Stadtgemeinde und die antheilsberechtigten 152
Hausbesitzer-.Der
bürgerliche
Wirtschaftsaus-
schuss verpflich-
tet sich, der Stadt-
gemeinde Leoben
eine Capitalsab-
findung von
706.885 fl. 88 kr.
(größtentheils in
Realitäten etc. be-
stehend) zu lei-
sten, wogegen die
Stadtgemeinde
auf jede weitere
Antheilnahme
oder Nutznießung
ausdemrestlichen
Factorievermögen
für immer ver-
zichtet. Das üb-
rige Wirtschafts-
vermögen wird
nun von dem neu-
gegründeten Le-
obner Wirt-
scbaftsverein in
Vertretung der
antheilsberechtig-
ten 152 Hausbe-
sitzer verwaltet.
Presse: In
Leohen erscheint
seit 20. Mai 1888
zweimal wöchent-
lich als politisches
Blatt mit deutsch-
fortschrittlicher
Tendenz die von
Dr. A. Harpf ge-
gründete „Ober- steirer Zei-
tung" (Beilagen:
„Obersteirischer
Haus- und Fami-
lienfreund" und
„Obersteirische
Frauenzeitung",
beide reich illu-
striert), in Fort-
setzung der bis
dahin bestande-
nen nicht politi-
schen, nie natio-
nalen Zwecken
dienenden „L e o b-
ner Rund-
schau" (Siebenter
Jahrgang).Behufs
Herstellung der
„Obersteirer Zei-
tung" gründete
Dr. Harpf die ihm
gehörige „Neue
L e o h n e r B u c h-
druckerei"(mit
8. April 1888 er-
öffnet), weil vor-
her in Leohen kei-
ne Buchdruckerei
bestand, in wel-
cher ein Blatt von
Format und Um-
fang der „Ober-
steirer - Zeitung"
hergestelltwerden
konnte. Daneben
besteht in Leoben
seit längerer Zeit
noch die kleinere
Vogl'sche Bnch-
druckerei.
Ehrenzeichen des bürgerlichen Wirtschaftsamtes. Aus den ..Mittheilungen" der k. k. Cetitrsleomtnisslon.
Volks- und Mittelschulwesen. Schon im Mittelalter muss das Schul-
wesen in Leoben seine Pflege gefunden haben. Gösser Urkunden aus den
J. 1256—61 wurden von der Hand Dietrichs, des Schulmeisters von Leoben, ge-
schrieben. In der ersten Hälfte des 16. Jahrhunderts hatte die Stadt den Schul-
lehrer zu bestellen, doch mit Zustimmung des Pfarrers. Diese einzuholen, war
wenig Neigung, zumal die Reformation sich rasch ausbreitete. 1565 bestimmte
die Stadt eines der eingezogenen Beneficien zur Bezahlung des lateinischen Schul-
meisters. Mit der Gegenreformation Karls II. begann nun, wie um den Prediger,
Die eherne Mark
Eine Wanderung durch das steirische Oberland, Volume 1
- Title
- Die eherne Mark
- Subtitle
- Eine Wanderung durch das steirische Oberland
- Volume
- 1
- Author
- Ferdinand Krauss
- Publisher
- Leykam
- Location
- Graz
- Date
- 1892
- Language
- German
- License
- PD
- Size
- 13.45 x 21.56 cm
- Pages
- 496
- Keywords
- Steiermark, Heimatkunde
- Categories
- Geographie, Land und Leute
- Geschichte Vor 1918