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Geographie, Land und Leute
Die eherne Mark - Eine Wanderung durch das steirische Oberland, Volume 1
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Leoben. 345 Die Zöglinge, meist Stipendisten, wohnen in der Anstalt und können mit Rücksicht auf deren Räumlichkeiten nur 30 aufgenommen werden. Der Unterricht zerfällt in zwei siebenmonatliche Curse, welche alternierend abgehalten werden, u. zw. ist der I. Curs ein gemeinschaftlicher Vorbereitungscurs, während im II. Curse die Zöglinge sich nach Berghau und Hüttenkunde trennen und hier ihre theoretische und praktische Specialbildung erhalten. Die Zahl der Bergleute zu den Hüttenleuten verhält sich durchschnittlich wie 6 : 1. Von den Zöglingen fallen zwei Drittel auf Steiermark, ein Drittel jedoch auf Niederösterreich, Böhmen und Schlesien. Die k. k. Bergakademie. Diese Anstalt verdankt in erster Linie ihre Gründung dem unvergesslichen Wohlthäter der Steiermark, Erzherzog Johann, der in richtiger Erkenntnis der Wichtigkeit einer höheren montanistischen Lehr- anstalt in einem Lande, in welchem die Montanindustrie eine so hervorragende Rolle einnimmt, schon im J. 1828 in einer Zuschrift an die steiermärkischen Stände deren Errichtung anstrebte. Zwölf Jahre später, u. zw. am 4. November 1840, wurde — dank der Munificenz der steiermärkischen Stände — die neue Anstalt, welche damals den Titel „Berg- und hüttenmännische Anstalt" führte, in Vordern- berg eröffnet und derselben vorläufig nur eine Lehrkraft in der Person des Pro- fessors der montanistischen Fächer am Joanneum in Graz, Peter Tunner, zugewiesen. Tunner, welcher schon früher, u. zw. in seiner bescheidenen Stellung als fürstlich Schwarzenberg'scher Verweser in Katsch bei Murau, durch seine fach- männischen Erfolge die Aufmerksamkeit Erzherzog Johanns auf sich gelenkt hatte und über dessen Anempfehlung im J. 1835 an das Joanneum berufen wurde, gieng mit bewundernswerter Energie daran, der ihm gewordenen großen und ver- antwortlichen Aufgabe gerecht zu werden. Wie sehr ihm dies gelang, geht aus der Thatsache hervor, dass die neue Anstalt schon in den nächsten Jahren einen weit verbreiteten Ruf als Schule des Eisenhüttenwesens gewann und in- folgedessen unter ihren Zuhörern nicht nur Novizen der montanistischen Wissen- schaften, sondern auch eine größere Anzahl von Fachleuten, Männer aus der Praxis, absolvierte Hörer der Bergakademien in Schemnitz, Freiberg, Falouen etc. zählte. Durch das höchst erfreuliche Prosperieren der Anstalt wurde bald die Aufmerksamkeit des Staates auf sie gelenkt und sah sich das damals bestandene k. k. Ministerium für Bergwesen bestimmt, selbe mit Beginn des Studienjahres 1848/49 einstweilen provisorisch zu übernehmen und den geänderten Verhältnissen entsprechend umzugestalten. Professor Tunner wurde zum provisorischen Director der Anstalt ernannt und ihm zwei neue Lehrkräfte an die Seite gestellt. Dieses Provisorium führte schon im nächsten Jahre nach mit Erfolg geführten Verhandlungen mit den steiermärkischen Ständen zur definitiven Über- nahme der Anstalt durch den Staat und wurde Tunner dementsprechend auch zum wirklichen Director der „k. k. Montan-Lehranstalt" ernannt. Die stetig steigernde Frequenz der Anstalt machte jedoch die Unterbringung der Hörer in Vordernberg immer schwieriger und wurde daher das Anerbieten der Stadt Leoben, ein eigenes, zweckentsprechendes Gebäude für die k. k. Montan- Lehranstalt zur Verfügung zu stellen, freudigst angenommen. Während der Ferien 1849 erfolgte die Übersiedelung nach Leoben, so dass mit Beginn des Studien- jahres 1849/50 die Vorlesungen schon im neuen Heim aufgenommen werden konnten. Mit seltener Energie und rastlosem Eifer war Director Tanner auch fernerhin bestrebt, die seiner Leitung anvertraute Anstalt immer mehr und mehr organisch auszugestalten, ihren Ruf zu festigen und immer weitere Kreise für sie zu interessieren, und fand dieses zielbewusste Streben, in welchem er von den damals mitwirkenden Lehrkräften kräftigst unterstützt wurde, darin seinen erfreu- lichen Ausdruck, dass schon im J. 1861 die k. k. Mont an-L ehrans t alt zum Range einer k. k. Bergakademie erhoben wurde. In den Tagen des 4. und 5. November 1865 wurde unter zahlreicher Betheiligung ehemaliger Schüler der Bergakademie deren 25jähriges Jubiläum gefeiert.
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Die eherne Mark Eine Wanderung durch das steirische Oberland, Volume 1
Title
Die eherne Mark
Subtitle
Eine Wanderung durch das steirische Oberland
Volume
1
Author
Ferdinand Krauss
Publisher
Leykam
Location
Graz
Date
1892
Language
German
License
PD
Size
13.45 x 21.56 cm
Pages
496
Keywords
Steiermark, Heimatkunde
Categories
Geographie, Land und Leute
Geschichte Vor 1918
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