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Die eherne Mark - Eine Wanderung durch das steirische Oberland, Volume 1
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Leoben. 351 Aber die eingangs erwähnten Umstände ließen bald diesen Versuch scheitern und beschränkte sich nun der Betrieb auf Leobens Umgebung nahezu ein Jahrhundert auf den localen Bedarf, wobei nicht zu übersehen ist, dass schon 1807 die ersten Eisenhämmer mit Steinkohlenfeuerung nächst Leohen in Steiermark (Töllerlhammer in Leoben und Donawitz) concessioniert wurden. Erst als in den vierziger und fünfziger Jahren dieses Jahrhunderts die Eisen- industrie sich immer mehr der Stein-, beziehungsweise Braunkohle bediente, als der Puddlingsprocess in immer größerer Ausdehnung angewendet wurde, und auch die Steiermark durchziehende Eisenhahn zur Heizung der Locomotiven Kohle zu verwenden begann, gewannen die großen Kohlenlager hei Leoben Wichtigkeit. Der Abbau der Kohle konnte damals von den Ausgeh-Enden des Flötzes noch tagbaumäßig, somit sehr leicht vorgenommen werden. Gegen Ende der fünfziger Jahre hörte aber diese Art der Erzeugung ganz auf, und man musste nun zum Grubenbau schreiten. Die Braunkohlenlager erstrecken sich n. von Leoben längs des See-, Prent- und Tollinggrabens, sowie des Münzenberges, und sind ein Theil der Gruben im Seegrahen und jene am Münzenberg im Besitze der Alpinen Montan- gesellschaft, ein Theil der Gruben im Seegraben und jene im Prentgraben im Besitze des Freiherrn von Dräsche, während jene im Tollinggraben dem Freiherrn Franz Mayr v. Meinhof gehören. Insbesondere die Berghaue der beiden erstge- nannten Besitzer gehören sowohl ihrer Ausdehnung, als ihren Einrichtungen, sowie der Qualität der Kohle nach zu den bedeutendsten der Steiermark. Betriebs- und Productionsdaten: I. Der Berghau Seegrahen-Münzenberg der Österr.-alpinen Montangesellschaft in Wien beschäftigt 709 Arbeiter und erzeugt jährlich 1 '/4 Million Metercentner Braunkohle, welche größtentheils (vier Fünftel) an die nächstgelegenen Werke der Gesellschaft, u. zw. insbesondere nach Donawitz, ab- gegeben wird. Nur ein Fünftel geht als Platzkohle nach Wien. II. Freiherr Dräsche v. Wartinberg'scher Berghau im See- und Prentgraben; derselbe beschäftigt 700 Arbeiter und erzeugt jährlich l'/4—l1/, Mil- lionen Metercentner Braunkohle, welche in den Kronländern Österreich-Ungarns ihren Absatz finden. III. Freiherr Franz Mayr v. Melnhof'scher Steinkohlenberg- bau im Tollinggraben beschäftigt 138 Arbeiter und erzeugt jährlich 339.000 q, welche an obersteirische industrielle Unternehmungen und an die Wienerborger Ziegelfahrik ihren Absatz finden. Die Arbeiter sind zumeist aus Krain, Unter- steier, Böhmen und Mähren eingewanderte Slaven. Die drei Bergwerke liegen '/t—1 St. von Leohen. Die Tiefe der Schächte schwankt zwischen 100—220 OT, welch letztere Tiefe der Drasch'sche Wartin- hergschacht hat. Am 4. December jeden Jahres feiern die Bergleute das Barbarafest, wobei die Knappen und Beamten in Paradeuniform mit ihrer Musikcapelle solenn ausrücken. Leo ben, Stadt mit 6500 E. und 295 H., ist der Sitz einer k. k. Bezirkshauptmannschaft, eines k. k. Kreisgerichtes und Bezirksgerichtes sammt Steueramt, sowie eines k. k. Revierbergamtes, weiters der Bezirks- vertretung, des Bezirksschulrathes und eines Decanates, sowie der k. k. Notariatskammer und der Handels- und Gewerbekammer, letztere beide Vertretungskörper für Obersteier. Sitz des 21. Landwehrbataillons. Die thurmreiche und sehr ansehnliche Stadt liegt auf jener vom Massenberg n. sich ausbreitenden Landzunge, welche hier die vom S. kommende Mar hufeisenförmig umschlingt nnd grenzt w. dicht an die Mur, über welche eine Brücke auf das 1. Ufer in die Vorstadt Waasen führt, wo der Staatsbahnhof und eine Reihe prächtigere Villen liegen, während
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Die eherne Mark Eine Wanderung durch das steirische Oberland, Volume 1
Title
Die eherne Mark
Subtitle
Eine Wanderung durch das steirische Oberland
Volume
1
Author
Ferdinand Krauss
Publisher
Leykam
Location
Graz
Date
1892
Language
German
License
PD
Size
13.45 x 21.56 cm
Pages
496
Keywords
Steiermark, Heimatkunde
Categories
Geographie, Land und Leute
Geschichte Vor 1918
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