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Die eherne Mark - Eine Wanderung durch das steirische Oberland, Volume 1
Page - 385 -
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Page - 385 - in Die eherne Mark - Eine Wanderung durch das steirische Oberland, Volume 1

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Trofaiach. 385 Im J. 1288 erscheint ein Magister Heinrich von Trofaiach auf dem Con- cilium zu Salzburg; derselbe befand sich auch meist in der Umgehung Herzog Albrechts. 1305 verfĂŒgte Herzog Rudolf zu Gunsten Leobens, dass in Trofaiach nur zwei Wirte, zwei Fleischer und zwei BĂ€cker sein dĂŒrfen ; gleichzeitig bewilligte er jedoch, dass in Trofaiach Markt gehalten wird. (Forum publicum exerceri!) Am 12. MĂ€rz 1314 befahl Herzog Friedrich der Schöne allen Bewohnern von Trofaiach und allen Arbeitern und Erzleuten in dem Vordernberg, welche diesseits Tro- faiach in dem Eisenerz gesessen sind, kein Eisen ĂŒber den PrĂ€bĂŒhel und ĂŒber Rottenmann hinauszufĂŒhren, weil alles Vordernberger Eisen allein nur nach Leoben zu Kauf gesetzt werden- solle. Auch wird den Leuten im Dorfe Trofaiach jeder Wpchenmarkt untersagt. Als Herzog Rudolf IV. 1365 die Probstei zu St. Stefan zu Wien grĂŒndete, gab er derselben unter anderen Besitzungen auch die Ortschaft Trofaiach mit allen Nutzungen, Rechten und Gerichten. Im gleichen Jahre verlieh auch Rudolf dem Orte einen Wochenmarkt, u. zw. am Montag jeder Woche, 1379 erhielt Trofaiach die Rechte eines Marktes, aber erst am 6. October 1535 von König Ferdinand ein eigenes Marktwappen, bestehend in einem geharnischten Ritter mit der Streitaxt in der Linken, auf grĂŒnem Wasen im rothen Felde. Im J. 1418 gab Herzog Ernst der Eiserne Leoben das Recht, zu verlangen, dass in Trofaiach kein Sonntagsmarkt gehalten wird; 1455 trat Barbara, Äbtissin .von Traun- kirchen,- wohin der Markt damals zustĂ€ndig war, diesen an den römischen König Friedrich ab. 1455 bestĂ€tigte Kaiser Friedrich IV. die Marktprivilegien von 1379. Im J. 1483 wurde dem Rathe und Richter von Trofaiach das Umgeld auf Wein auf drei Jahre ganz erlassen, damit dasselbe auf Befestigung und Bau der Kirche daselbst verwendet werde. Am 12. und 13. August 1480 streiften die tĂŒrkischen Horden bis Trofaiach, wo sie wahrscheinlich nebst vielen anderen Höfen das Griesmaiergut vqj-brannten. Am Erchtage nach St. Egydi 1493 Privilegium von Kaiser Maximilian, kraft dessen die von Trofaiach wider die von Leohen von der hochlöblichen Reichs- und Hofkammer das Recht erhalten, das NiederschĂŒeßgeld von jedem Fasse 61 Pf. zu fordern, Wie auch mit Kaufen, Verkaufen, Weinleutgehen, Fleisch- bĂ€nke und Brotladen nach Beliehen zu halten. 1514 am 5. JĂ€nner, Innsbruck, ersucht Kaiser Max J. den Erzbisohof Leonhard von Salzburg, den Wolfgang Wenger, nachdem Jakob Radkersburger auf die- PfrĂŒnde resigniert habe, in den Besitz der Pfarre zu setzen. Wolfgang Wenger erhielt auch selbe (1514—1532). 1533 erneuert sich der bereits im J. 1450 ausgebrochene Streit um das Lehens- und PrĂ€sentationsrecht der Pfarre Trofaiach. Nach dem Tode des Pfarrers Wolf- gang wollte der Abt Christoph von Admont den Siegmund Greif zur Pfarre gelangen lassen. Die Trofaiacher legten Protest ein gegen dessen Person. Am 5. April ergieng an sie der königliche Befehl, dem Greif die PfrĂŒnde einzuant- worten. Am 1. Alai richtete die „ganz pharmenig Drafayach und payder Eisen- Ă€rzt" eine ErklĂ€rung an den Abt, sie wolle dem königlichen Befehle nachkommen, bemerkte aber, dass Lehensschaft und Collatur dem LandesfĂŒrsten zustehen. Im ungarischen Kriege hatten sich die BĂŒrger von Trofaiach durch Artil- leriefuhrwerk sehr verdient gemacht und als sie spĂ€ter durch FeuersbrĂ€nde großen Schaden erlitten, erließ Ferdinand I. die auf sie fallende Tiirkensteuer zur HĂ€lfte. Im J. 1546 wird ein Spital in Trofaiach erwĂ€hnt. Bis zum J. 1551 reichen die Schriften des Processes und Kampfes von Seite des Stiftes Admont um die Pfarre Trofaiach. Das Recht des Stiftes war vielseitig verbrieft, doch Gewalt gieng vor Recht. Am 21. MĂ€rz 1600 wurden die lutherischen BĂŒrger von Tro- faiach nach Leohen citiert und von der Gegenreformationscommission unter den mehrfach erwĂ€hnten UmstĂ€nden wieder zur katholischen Kirche rĂŒckgefĂŒhrt. Als furchtbarer Gast durchzog oft verheerend der große Völkertod, die Pest, das Thal von Trofaiach und waren 1602, 1679, 1680, 1713 und 1714 soge- nannte Pestjahre. Aus jener Zeit des großen Sterbens erzĂ€hlen die Chronisten u. a.: Im J. 1713 starben in der Zeit vom 24. September bis 25. November in Trofaiach 70 Personen an der Pest von ungefĂ€hr 500 Einwohnern. Im December Krauss, Die eherne Mark. 25
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Die eherne Mark Eine Wanderung durch das steirische Oberland, Volume 1
Title
Die eherne Mark
Subtitle
Eine Wanderung durch das steirische Oberland
Volume
1
Author
Ferdinand Krauss
Publisher
Leykam
Location
Graz
Date
1892
Language
German
License
PD
Size
13.45 x 21.56 cm
Pages
496
Keywords
Steiermark, Heimatkunde
Categories
Geographie, Land und Leute
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