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Eisenerz. 435
und Sagen aus dem steir ischen Hochlande" . Dieses interes-
sante Werk, welches später in dem „Sagenschatz des Steirerlandes" eine
Ergänzung fand, bildet das Quellenwerk über den Sagenschatz der oberen
Steiermark und ist daher von groĂźem culturhistorischen Werte. Weiters
folgten: „Sagen von Steiermark", „Denkwürdige Männer von Steiermark",
„Erzherzog Johann, der Schutzengel Steiermarks", 1881 „Eisenerz in Ober-
steiermark", 1882 „Der Schatzkasten des Steirerlandes" und „Geschichte
des 47. Infanterieregiments", 1884 „Die Schlacht von St. Gotthard" und
1884 „Das culturhistorische Museum in Eisenerz". Mehrere dieser
Schriften sind eine vielbegehrte LeetĂĽre fĂĽr die Jugend.
Nahezu alle diese Werke wurden durch Aufnahme in die Aller-
höchste Famil ien-Fideicornmis-Bihl iothek ausgezeichnet, wie
auch König Albert von Sachsen Krainz durch Spende einer wertvollen
Brillantnadel mit dem Namenszug des Königs ehrte. In ähnlicher Weise
zeichnete auch Prinzessin Arnulph von Bayern ihn zum wiederholtenmale aus.
Stets abseits der Landeshauptstadt und nur in Dörfern und Märkten
stationiert, fand Krainz gleichwohl Anlass, seine culturhistorischen For-
schungen über ganz Obersteier auszudehnen und zählt heute derselbe unbe-
stritten zu den besten Kennern der Sitten und Bräuche Steiermarks und
wurde demzufolge auch Krainz mit der Ausarbeitung des Themas „Volks-
leben, Sitten und Sagen der Deutschen" fĂĽr den das Herzogthum
Steiermark behandelnden Band des Kronprinzen-Werkes „Die österreichisch-
ungarische Monarchie in Wort und Bild" betraut. Auch die durchlauchtigste
Frau Kronprinzessin-Witwe Erzherzogin Stephanie zeichnete ihn dadurch aus,
dass sie gestattete, ihr sein neuestes, im Verläge „Leykam" erschienenes
Werk: „Sagen aus der grünen Mark", zu dem unser P. K. Rosegger
das Vorwort schrieb, zu widmen, und Se. Majestät der Kaiser verlieh ihm aus
diesem Anlasse die goldene Medaille mit dem A. h. Wahlspruche. Krainz
veröffentlichte außer den obgenannten Werken auch noch eine stattliche
Reihe von Aufsätzen in den verschiedensten Jahrbüchern und Zeitschriften.
Ein geradezu glänzendes Denkmal hat sich aber Krainz, welcher nach
1 3jähriger Dienstleistung in Eisenerz aus Rücksichten für seine Kinder um
die Oberlehrerstelle in Andritz bei Graz sich beworben und dieselbe auch
erhalten hatte, — in der Culturgeschichte Steiermarks mit der Gründung
des Museums in Eisenerz gesetzt, wie ihm seine schriftstellerischen Arbeiten
auch einen Ehrenplatz in der Literaturgeschichte des Landes sichern.
AnstoĂźend an das Museum befindet sich die in einem Zimmer unter-
gebrachte naturwissenschaftliche Abtheilung der L e li r m i 11 e 1 s a m m 1 u n g
der Knabenschule. Diese kleine, aber auserlesene Sammlung enthält
u. a. eine Collection von ausgestopften Vögeln, geschossen von weiland
Sr. k. u. k. Hoheit Kronprinz Rudolf, eine solche Collection vom berĂĽhmten
Ornithologen P. Blasius Hanf in Maria-Hof, Mineralien des Erzberges etc.,
eine größere Anzahl javanischer Reptilien, Tiger- u. a. Schädeln, Insecten
etc. aus dem Besitze des ehemaligen k. holländischen Officiers von der
Gezandheit Dr. Karl Krainz, jĂĽngeren Bruders unseres Joh. Krainz, der
diese wertvollen naturhistorischen Gegenstände der Schule gespendet
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Die eherne Mark
Eine Wanderung durch das steirische Oberland, Volume 1
- Title
- Die eherne Mark
- Subtitle
- Eine Wanderung durch das steirische Oberland
- Volume
- 1
- Author
- Ferdinand Krauss
- Publisher
- Leykam
- Location
- Graz
- Date
- 1892
- Language
- German
- License
- PD
- Size
- 13.45 x 21.56 cm
- Pages
- 496
- Keywords
- Steiermark, Heimatkunde
- Categories
- Geographie, Land und Leute
- Geschichte Vor 1918