Web-Books
in the Austria-Forum
Austria-Forum
Web-Books
Geographie, Land und Leute
Die eherne Mark - Eine Wanderung durch das steirische Oberland, Volume 1
Page - 441 -
  • User
  • Version
    • full version
    • text only version
  • Language
    • Deutsch - German
    • English

Page - 441 - in Die eherne Mark - Eine Wanderung durch das steirische Oberland, Volume 1

Image of the Page - 441 -

Image of the Page - 441 - in Die eherne Mark - Eine Wanderung durch das steirische Oberland, Volume 1

Text of the Page - 441 -

Der Erzberg. 441 man auch den oberen, gegen den Gipfel liegenden Theil des Erzberges, welcher in seinem Tagbau und jetzigen Zustande keine genügende locale Ausdehnung besitzt, um den Bedarf der Vordernherger Gewerke (siehe die Vereinbarungen zwischen der Montangesellschaft und den Vordernherger Gewerken S. 75 — 76) zu decken, systematisch vorzurichten. Auf allen Etagen und in den Gruben laufen Schienenwege, und zwar auf dem unteren Antheile in einer Gesammtlänge von circa 65, auf dem oberen von circa 30 km Länge. Die Zahl der auf dem Erzberge beschäftigten Arbeiter wechselt zwischen 1000—1500 im Winter, und 2 — 3000, oft noch mehr, im Sommer. Die Losbringung der Erze erfolgt mittelst Sprengung, worauf dann die Erze zerkleinert und von fremden Beimengungen gesäubert werden. Die Förderung der Erze geschieht mittelst kleinen, theils aus Holz, theils aus Eisen gebauten Wagen, „Hunde" genannt, welche auf Schienen (von 83 cm Spurweite) laufen. Die auf den unterhalb der Ebenhöhe ge- legenen Etagen gewonnenen Erze werden zum Theile noch durch Abstürzen durch Schächte, theils durch Ahlassen anf Bremsbergen (deren Zahl der- malen vier beträgt) und durch Kunst- oder Bremsschächte, deren bisherige Anzahl auf neun erhöht werden soll, entweder zur Station Erzberg oder direct nach Eisenerz zu den Röst- und Hochöfen gebracht. Im oberen Theile des Erzberges müssen hingegen die Erze aus den tiefer gelegenen Abbaustollen mittelst Wassertonnenanfzüge (Wismaht- und Zinnobbelaufzug) aufgezogen werden, worauf sie sodann auf der 1879 in Betrieb gesetzten Eisenbahn, welche an zwei Stellen, von Wismalit und Zinnobbel, ihren Ausgangspunkt nimmt und bald darauf hinter dem Plattentunnel sich vereinigt, auf der Höhe des Präbühels gebracht werden ; von hier führte die Bahn bisher zur sogenannten Handelalm in der Weidau, von wo aus dann zwei Wasserflügelbremsberge mit eingeschobenen Horizontal- bahnen die Erze thalabwärts nach Vordernberg zu den Hochöfen lieferten. Durch die Erbauung der Erzbergbahn wurde nun diese letztere Förde- rungsart überflüssig und werden die Erze künftighin von der Station Präbühel mittelst der Zahnradbahn nach Vordernberg, bezw. zur Verladstelle Schönau- halde geführt. Der Besuch des Erzberges wird von Eisenerz aus leicht in wenigen Stunden bewerkstelligt, wenn man sich eben nur mit einer all- gemeinen Besichtigung der Tagbauten und dem Anblicke einer Sprengung begnügen will. Wer aber Zeit, Muße und Interesse bat, diesen merk- würdigen Berg in seiner Gänze kennen zu lernen, widme der Besichtigung desselben einen ganzen Tag, nnd er wird sich für die hiebei auferlegten Opfer an Zeit, Mühe und Ausgaben reichlich belohnt fühlen. Zur Besich- tigung des Erzberges ist mit Rücksicht auf die mit den Örtlichkeiten und der Schnsszeit Unbekannten die Mitnahme eines autorisierten Führers un- erlässlich und auch von der politischen Behörde, sowie von der Werks- direction gefordert. Man erhält die Erlaubnis zum Besuche und den Führer beim Amtsdiener der Gewerkschaft im Amtshause (gegenüber der k. k. Post).
back to the  book Die eherne Mark - Eine Wanderung durch das steirische Oberland, Volume 1"
Die eherne Mark Eine Wanderung durch das steirische Oberland, Volume 1
Title
Die eherne Mark
Subtitle
Eine Wanderung durch das steirische Oberland
Volume
1
Author
Ferdinand Krauss
Publisher
Leykam
Location
Graz
Date
1892
Language
German
License
PD
Size
13.45 x 21.56 cm
Pages
496
Keywords
Steiermark, Heimatkunde
Categories
Geographie, Land und Leute
Geschichte Vor 1918
Web-Books
Library
Privacy
Imprint
Austria-Forum
Austria-Forum
Web-Books
Die eherne Mark