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450 Umgebung Eisenerz.
5. Föl zw eg (blau-weiß, 1 St.). Auf der Eisenstraße ins Münicli-
thal, dann links unter dem ersten Eisenbahndurchlass unterhalb des soge-
nannten „großen Kasten"; hierauf rechts aufwärts durch Wald auf den
Tullriedl und abwärts indie „große Fölz"; von hier dann auf der Fahrstraße
zurück ins Münichthal. Unterwegs Rück- und Ausblick ins Trofengthal, auf die
Griesmauer, den Polster, Erzberg, weiters ins Münichthal, auf den Pfaffen-
stein, die Kalte Mauer, den Hochblaser, die Seemauer und den Kaiserschild.
6. H in t er-E rz b er g (grün-weiß, circa 2 St.). Durch das Krumpen-
thal au den Hochöfen vorbei, unter der Erzförderbahn hinweg, dann links
abzweigend von der Straße aufwärts zum „Consumwirtshaus" und weiter
zur lieblich gelegenen Annakapelle, nun am Fuße des Erzberges durch
das Hinter-Erzbergtlial am Fuße des Keichenstein. Prächtiger Anblick
des Reichenstein, Lins, Zwölferkogel, Stadel- und Schwarzenstein, des Erz-
berges und eines guten Stückes der Erzbergbahn (Ramsau-, Sauerbrunn- und
Weyritzgrabenviaductes und Station Erzberg.)
L e o p o l d s t e i n e r See, 1 St., lohnendster Spaziergang von
Eisenerz, der unter allen Umständen gemacht werden soll.
Entweder über die obere oder die untere Prosse (siehe S. 449) zum
blauen Herrgott und zum Wegweiser, dann den steilen, theilweise aber
waldigen Abhang hinab und auf dem von der Section Eisenerz des Österr.
Touristenclubs 1888 angelegten bequemen sogenannten Jubilaeumssteig auf
die längs des s. Seeufers sich hinziehende Fahrstraße. Oder aber auf
der alten, den Erzbach mehrfach überbrückenden Eisenstraße, an den
etwas 1. abseits bleibenden Gasthäusern Schirmbacher und Kriech-
bau m h o f vorbei; dann r. einbiegend an dem ehemals zum Schlosse Leopold-
stein gehörigen Meierhofe vorbei, und weiter zum Schlosse Leopoldstein,
wo sich der Fahrweg nun im Bogen durch Nadelwald zu dem dicht am
Ufer des Sees gelegenen Seewirtshause hinzieht, von dessen Balkon, oder
noch besser von der Terrasse daselbst aus man eine prächtige Übersicht
des Sees genießt.
Von diesen Wegen sind die zu reizenden Promenadewegen mit
Ruhebänken an allen schönen Aussichtspunkten umgestalteten Wege über
die Prossen am lohnendsten. Auf der Höhe angelaugt, öffnet sich ein
bezaubernd schöner Blick gegen die liebliche Seeau, einem grünen, tief in die
w. Ausläufer des Hochschwabzuges einschneidenden Thalboden, die im gigan-
tischen Abstürze gegenüber aufsteigende Seemauer und den zwischen dieser
Felsenwand und dem waldbedeckten Hügelzug des Seeriegels malerisch
eingebetteten Seespiegel, dessen wundersames Farbenspiel demselben einen
eigenartigen Zauber verleiht.
Die tiefe Ruhe der Waldeinsamkeit des Sees, welche demselben den
bestrickenden Zauber der Melancholie der norwegischen Fjorde verleiht,
die landschaftlichen Gegensätze seiner Uferumrandung, im Vereine mit
dem unbeschreibbar schönen Farbenspiele des an den Uferwänden malachit-
grünen Wasserspiegels des Sees und den zu jeder Tageszeit wechselnden
Liehteffeeten des Landsehaftsbildes, machen den Leopoldsteiner See
zu einem der schönsten der österreichischen Alpenländer.
Die eherne Mark
Eine Wanderung durch das steirische Oberland, Volume 1
- Title
- Die eherne Mark
- Subtitle
- Eine Wanderung durch das steirische Oberland
- Volume
- 1
- Author
- Ferdinand Krauss
- Publisher
- Leykam
- Location
- Graz
- Date
- 1892
- Language
- German
- License
- PD
- Size
- 13.45 x 21.56 cm
- Pages
- 496
- Keywords
- Steiermark, Heimatkunde
- Categories
- Geographie, Land und Leute
- Geschichte Vor 1918