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455 Umgebung Eisenerz.
2. Nach Wildalpen über die Eisenerzer Höhe, roth markiert, 7-8 St.,
viel begangener, landschaftlieh lohnender Übergang. Über die obere oder
die untere Prossen oder den vom Leopoldsteiner See längs des s. Seeufers
in die Seeau hinführenden Weg 1J/2 St., dann rückwärts zum Rohr (Rohr-
hütte) 1 y2 St., dann hinauf in den Seegraben und durch denselben wieder
hinauf zar Übergangshöhe 1600 m 1 St., in y2 St. weiter zu den Hütten
des Erzboden (auch Arzerböden genannt). Nun hinauf zum Ranninger in Hinter-
waldalpen 1 y2 St. und bacliabwärts auf der Straße nach Wildalpen 1 St.
3. Radmer über den Radraerhals roth markiert, 4y2—5 St., ange-
nehmer Übergangsweg. Durch das Krumpentlial bis zum Hämmerlhaus, sodann
den Schlingerweg hinauf bis zum Franzosenkreuz und in das freundliche,
theilweise bewaldete Thal von Ramsau zur Steinberger Alpenhütte 1 y2 St.,
in welcher der heimische Dichter P. K. Rosegger am 21. Juli 1888
gelegentlich der Eröffnung der zur Erinnerung des 40jährigen Regierungs-
jubiläums Sr. Majestät Kaiser Franz Josefs I. angelegten Lärchenallee in-
mitten der ihn hochschätzenden Eisenerzer mehrere vergnügte Stunden
zubrachte. Im Thal der Ramsau umkreist der Fahrweg die Donnersalpe,
1. gelangt man in die sogenannte Lasitzen und von dieser auf das Wild-
feld. Beim Verlassen des Wäldchens oberhalb der Steinberger Alpen-
hütte genießt man den großartigen Anblick des schroff aufsteigenden
Ivaiserschild und des Hochkogels. Zwischen beiden zeigt sich das zerklüftete
Bärnloch. Der Weg zieht sich nun 1. hinauf zum Radmerhals (1310 m,
bis hieher 3 St.) zur kaiserlichen Jagdhütte daselbst, dann jenseits hinab
über den Berriedl und die Hienhartalpe in den Finstergraben und durch
diesen nach Radmer (Seite 457).
4. Kall wang. Durch die Ramsau auf den Teichenecksattei zwischen
Wildfeld und Kragelschinken auf Waldweg, jenseits hinab durch die lange
Teichen nach Kallwang 5—6 St.
5. Über den Präbühel 1227 m nach Vordernberg 3 St. Eisen-
erzer Seite steil, Vordernherger Seite mäßig fallend, Reichsstraße. Von der
Höhe großartiger Blick auf die in N. und W. aufsteigenden Kalkschroffeu.
Aus dem Markte führt die Präbühelstraße erst etwas steil hinan,
dann am Fr iedho fe vorbei, welcher 1559 eingeweiht und später mehrmals
vergrößert wurde. Die Kapelle S t. Johann Nep. in der Mitte des Gottes-
ackers enthält nichts Besonderes : hinter derselben befindet sich die schlichte
Ruhestätte der heimischen Künstlerfamilie Tendier.
Auf der Präbühelstraße fortwandernd, gelangt man in wenigen Minuten
zu dem nach seinem einstigen Besitzer oder Erbauer, den Radmeister
Schwarz benannten, 1713 zu einem Pestspitale eingerichteten Schwarzengut,
dessen Faiadén mehr oder weniger erhaltene Sgraf f i t todecorat ionen
aufweisen. Von diesem Gebäude schräg über die Straße, oberhalb des
neugebauten Arbeiterhauses, liegt in der Wiese nächst dem Zaune der
sogenannte Franzosenste in , eine in die Nische eines Felsstückes
eingelassene kleine Inschrifttafel, welche dem Vorbeigehenden verkündet:
„Hier lagerten die Franken am 28. nnd 29. December im Jahr 1800.
Josef Phillipp, Dechant, verewigte die Begebenheit auf diesem Steine."
Die eherne Mark
Eine Wanderung durch das steirische Oberland, Volume 1
- Title
- Die eherne Mark
- Subtitle
- Eine Wanderung durch das steirische Oberland
- Volume
- 1
- Author
- Ferdinand Krauss
- Publisher
- Leykam
- Location
- Graz
- Date
- 1892
- Language
- German
- License
- PD
- Size
- 13.45 x 21.56 cm
- Pages
- 496
- Keywords
- Steiermark, Heimatkunde
- Categories
- Geographie, Land und Leute
- Geschichte Vor 1918