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12 Das Tlial der Enns.
der Streit mit dem Erzbischof, als Herzog Albrecht, Sohn Rudolfs, zur
Herrschaft über Steiermark gelangte und die Macht des Adels, beeinflusst
von seinem Günstlinge, Abt Heinrich II. von Admont, vernichten wollte
und dieser sich gegen den Einfluss des Erzstiftes auflehnte.
Der Salzburger Erzbischof Rudolf beantwortete diese Auflehnung
mit dem Einfalle in das Ennsthal und Verheerung der Admontischen Güter,
bis der über den Pyhrnpass herübergeeilte Herzog Albrecht dem Vor-
dringen der erzbischöflichen Söldner ein Ziel setzte.
1288 brach der Krieg von neuem los und drang Albrecht bis
Radstatt vor, worauf Rudolf zu Wien den Streit schlichtete.
Heinrich von Admont als Landeshauptmann von Steier traute jedoch
dem Landfrieden nicht und rieth zum Baue der Ennsburg und der Veste
Statteneck (Katzenburg?) zum Schutze gegen Salzburg und verlieh letztere
dem Hiltigrin von Stainach zur Burghut und die Güter zu Pürgg und
Irdning als Lehen.
Damit tritt das Geschlecht der S t a i n a c h , welches im Jahre 1651
aus dem Ennsthale gänzlich scheidet, zuerst urkundlich auf.
Albrecht kam im Tausche gegen Neuhaus (Trautenfels) zu Strechau
und setzte sich auch im Besitz von Neuhaus durch Überfall (1291), so
dass sich nun alle festen Plätze L_S Ennsthales wieder in landesfürstlichem
Besitz befanden. Aber dieser Gewaltstreich brachte nur die schon lange
glimmende ^Flamme der vom Erzbischof von Salzburg und dem Herzog Otto
von Baiern mit dem steiermärkischen Adel gepflogenen Verschwörung zum
Ausbruche und in ungehemmtem Siegeszuge zog das verbündete feindliche
Heer das Ennsthal herab, Admont verwüstend, über Rottenmann und
Leoben bis Bruck, wo es endlich auf starken Widerstand stieß. Herzog
Albrecht gewann dadurch Zeit, über den Semmering zu eilen und das
durch Uneinigkeit geschwächte Heer zu zersprengen. Dennoch war der
folgende Friedensschluss günstig für die Verbündeten und Abt Heinrich
fiel demselben zum Opfer.
Im 14. Jahrhundert sind nur wenige historisch wichtige Momente
für das Ennsthal zu verzeichnen, unter welchen wir die Heerschau Friedrichs
des Schönen 1322 im Thale zu Admont vor seinem Auszuge zur Schlacht
von Mühldorf das bedeutendste nennen möchten.
1404 verheerte eine schreckliche Überschwemmung das Ennsthal.
Um die Mitte dieses Jahrhunderts waren die Ennsthaler landesfürst-
lichen Burgen verpfändet ; so Wolkenstein an Admont und Strechau an
die Hoffmann auf Grünpichl.
Um diese Zeit fällt die Gründung des Chorherrenstiftes Rottenmann.
1480 bedrohte der türkische Heerzug das Ennsthal, doch wandte das
gewaltige Strechau die Gefahr ab. 1491 gelangte das Geschlecht der
Stainach mit Abt Leonhard von Stainach zur Regierung Admonts und
besetzte der kunstsinnige Abt zahlreiche einflussreiche und einträgliche
Stellen des Stiftes mit Gliedern seiner Familie, wodurch das Geschlecht
großes Ansehen gewann, und blieben die Admontischen Probsteien zu
Die eherne Mark
Eine Wanderung durch das steirische Oberland, Volume 2
- Title
- Die eherne Mark
- Subtitle
- Eine Wanderung durch das steirische Oberland
- Volume
- 2
- Author
- Ferdinand Krauss
- Publisher
- Leykam
- Location
- Graz
- Date
- 1892-1897
- Language
- German
- License
- PD
- Size
- 14.1 x 20.37 cm
- Pages
- 613
- Keywords
- Steiermark, Heimatkunde
- Categories
- Geographie, Land und Leute
- Geschichte Vor 1918