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Die eherne Mark - Eine Wanderung durch das steirische Oberland, Volume 2
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Admont. 61- Thätigkeit der Admonter Klostergemeinde gibt. Unter dem folgenden Abte Wilhelm (von Reissberg), welcher von 1384—1391 regierte, wurden die zwei Thürme an der w. Fagade des Münsters, auf dem alten Unterbau aufgeführt. Wilhelm folgte Hart nid (Gleusser) als Abt, von 1391 — 1411 regierend. Unter diesem Abte verlieh Papst Bonifaz IX. den Äbten von Admont das Recht, in den dem Stifte untergebenen' Kirchen, Altäre, Kelche und sonstige Paramente zu weihen und den eigenen Mönchen die niederen Weihen zu ertheilen. Im Jahre 1404 ließ der Abt auf der Höhe des Kulmberges eine Kapelle erbauen und gründete damit den Wallfahrtsort Frauenberg. Infolge Zudrang der Wallfahrer wurde der Bau einer Kirche an Stelle der hölzernen Kapelle beschlossen und am 9. Juni 1410 der Grundstein dazu gelegt. Abt Hartnied gründete auch eine heil. Geistkapelle im n. Thurm und weihte 12 Altäre. Hartnid folgte Georg (Lueger) (1411—1423.) Diesem Abte folgte Andreas (von Stettheim) (1423—1466). Zwei prächtige Urbarbücher erinnern an die Regierungszeit dieses Abtes. In diese Periode fällt auch die 1451 auf der Salzburger Synode beschlossene Klosterreform. Diesem Abte folgte Johann III. (von Trauttmansdorff) (1466—1483). Derselbe förderte insbesonders den Bergbau und die Eisenindustrie. Anlässlich der Baumkircherfehde musste das Stift 68 Pferde, 80 Fußknechte und 6 Wägen stellen. Im Jahre 1469 kaufte dieser Abt einen großen Weingarten in Luttenberg und baute daselbst das Schlöss- chen „zur Eisenthür". In die Regierungszeit dieses Abtes fällt 1480 der furchtbare Heerzug der von Kärnten in das Murthal einfallenden türkischen Horden. Die Probstei Zeyring und alle Orte und Kirchen des Liesing- und theilweise des Palten- thales, Lorenzen, Ernau, Mautern, Kammern, St. Michael etc. giengen in Flammen auf. Besonders schlimm ergieng es auch Obdach, wo den Türken die Raubscharen von Corvinus folgten, die pehaim (Böhmen) genannt wurden. Nach dem Tode dieses Abtes ernannte der Metropolit von Salzburg auf 1 Wunsch Kaiser Friedrichs dessen Günstling, den Venetianer Anton (Dei Gratia) zum Abte. Diese Ernennung führte bald zu Zerwürfnissen mit dem Convente, die immer schlimmer wurden, als es offenkundig wurde, dass dieser Abt viele Stiftseinkünfte zur Unterstützung seiner Verwandten verwendete. Zuletzt suchte sich der Abt den Anklagen des Conventes durch die Flucht unter Mitnahme von Kirchenschätzen zu entziehen, wurde jedoch auf derselben ergriffen und auf der Burg Gallenstein in Haft gesetzt, wo er noch im gleichen Jahre starb. Abt Anton Gratia Dei legte den Grundstein zur Kirche Maria Rehkogel und bereicherte die Bibliothek mit vielen Handschriften und einer ansehnlichen Zahl italienischer Incunabeln. Während dieser Periode brach die Pest in die Klosterhallen und fielen ihr in der Zeit vom 11. August bis 21. October 1486 zehn Brüder und eine Nonne zum Opfer. Es folgte Leonhard (von Stainach) 1491—1501. Starke Steuerlasten in- folge der Judenaustreibung und Befestigungen charakterisieren die Regierungsperiode dieses 66. Abtes. Nun folgt eine merkwürdige Doppelregierung von zwei Äbten, u. zw. des Michael Griesauers und des Alexander von Kaindorf. Ersterer wurde vom Capitel mit Majorität erwählt und vom Erzbischofe confirmiert, ) doch von König Max nicht bestätigt. Letzterer blieb bei der Abstimmung in der Minorität, wusste sich jedoch gleichfalls als Abt zu behaupten und übten beide fortan äbtliche Rechte aus. Zuletzt musste jedoch Abt Michael im Stifte St. Peter in Salzburg ein Asyl suchen, woselbst er 1519 verarmt starb. Kaiser Maximilian machte dieser Doppelregierung durch die Ernennung Christofs (von Rauber) zum Abte ein Ende. Dieser Comendatar-Abt betrachtete jedoch Admont nur als eine reiche Pfründe, welche ihm die Mittel liefern sollte, um die ihm über- tragenen zahlreichen politischen, diplomatischen und militärischen Stellungen und Missionen würdig vertreten zu können. In die Regierungszeit dieses Abtes fällt der gänzliche Umbau der Kirche in St. Gallen und der Bau der Kirchen in Groß- Reifling und Landl. Im Jahre 1525 überfiel anlässlich des Bauernkrieges eine Rotte nach Erstürmung der Klausen das Stift und plünderte es. Christof starb am
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Die eherne Mark Eine Wanderung durch das steirische Oberland, Volume 2
Title
Die eherne Mark
Subtitle
Eine Wanderung durch das steirische Oberland
Volume
2
Author
Ferdinand Krauss
Publisher
Leykam
Location
Graz
Date
1892-1897
Language
German
License
PD
Size
14.1 x 20.37 cm
Pages
613
Keywords
Steiermark, Heimatkunde
Categories
Geographie, Land und Leute
Geschichte Vor 1918
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