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78 Selzthal.
9. Ad m o n t - K a i s e r a u - K a l b l i n g - G a t t e r l - F l i e t z eii-
Alpe, T r e f f e n - A l p e , Johnsbach , gelb markiert, 7 Std. Sehr
lohnend, aber mühselig!
Der Weg führt vom Kaiserau-Sclilösschen 1. zum Kalbling-Gatterl.
Nun auf gutem Steig auf die Flietzen-Alpe unmittelbar unter den in furcht-
barer Wildheit aufstrebenden Wänden des Sparafeld und der Reichenstein-
gruppe. Hierauf in l\/2 Std. zu der Treffner-Alpe, abermals mit großartiger
Aussicht auf das Sparafeld, Buchstein und sw. auf die Sölker-Alpen. Von
hier noch 1 x/2 Std. hinab nach Johnsbach.
10. Sparafeld 2245 m, von der Kaiserau aus in 3 Std. leichte Partie;
sehr lohnende Fernsicht.
11. Kalbling 2189 m, 4*2 Std. über die Kemeten- und Scheiblegger Alpe.
Stellenweise schwierig, doch nicht gefährlich. Fernsicht lohnend.
12. Girnschöberl oder Dürnschöberl 1738 m, 4 Std. Sehr ange-
nehme und lohnende Partie. Aufstieg entweder über Rötheithein oder längs der
Bahn w. und beim Jägerhause aufwärts. Infolge seiner vorgeschobenen, isolierten
Lage besitzt dieser Höhenpunkt eine überraschend ausgedehnte und schöne
Rundschau.
13. Natterriegl 2064 m, 5 Std. Lohnendste Partie der von Ad-
mont zu machenden Hochtouren. Der Weg ist anfangs gleich mit jenem
im Rabengraben, wendet sich aber sodann 1. auf das Plateau des Pitzbodens und
von hier geradeaus meist durch schöne Waldbestände gegen das Lärcheck zu dem
Almfahrweg, der zu der Kammlerhütte führt. Von hier über das Grabnerthörl auf
den begrasten Gipfel noch 2% Std. Unterkunftshütte am Thörl v. D. u. öst. Alpen-
Verein (Admonterhaus) erbaut, am 18. August 1895 eröffnet. Die unvergleichlich
schöne Aussicht umfasst an Thalblicken einerseits das ganze herrliche Thal von
Admont, andererseits einen großen Theil Niederösterreichs mit der Donauniederung;
an Gebirgsaussiclit jedoch Ennsthaler Alpen, Hochschwab, Tauern, Glockner,
Ankogel, sowie die Dachsteingruppe.
14. Scheiblingstein, vulgo Seheiblstein, 2200 m, 5 Std. Leicht und
lohnend. Aufstieg von Mühlau aus über die Gstattmayer Niederalpe und die
Hochalpe.
Über alle übrigen Touren u. z. namentlich im Gebiete der Hallermauern
siehe Hess Specialführer.
Selzthal.
B a h n h o f - R e s t a u r a t i o n mit Veranda ; Hotel Hube r, mit 10 Z., schattiger
Sitzgarten, gute Restauration; „Zur Krone" (Fantner), 9 Z., elegant eingerichtet,
vorzügliche Küche (stets Forellen), Sitzgarten, „zur Stadt Leoben", Bierdepot mit
Restauration, mehreren Z.; „zur Stadt Graz", Bierdepot Reininghaus, 3 Z., Gast-
garten ; Strobl, Gasthof mit 3 Z. billig, Fahrgelegenheiten ; J. Zickler, Gasthaus
mit 2 Z., Fleischhauer. — G. ohne Fremdenzimmer: Joh. Pötsch, Kaufmann;
M. Lienbacher, A. Seebacher und A. Kraus.
Volksschule zweiclassig, gegr. 1874, Schulhausbau 1877. Anlässlich der
Einweihung des zweiten Lehrzimmers am 27. April 1886 fand in Selzthal die
erste Messe (u. zw. eine Feldmesse) statt.
Vereine: Verschönerungs-Verein, Kirchen-bau-Verein gegr. 1886, Obmann
Oberlehrer Trattner, Veteranen-Ver ein, Gesangs club.
Volksgebräuche: Aufstellen eines mehrere Klafter hohen Tannenbaumes
im Hofe zur Weihnachtszeit. Jeden Samstag bekommt jeder Dienstbote ein Gebäck
in Form einer dünnen Scheibe, welche mit Selchfleisch gefüllt wird (Roggenkrapfen).
Bei der festlichen Heimfahrt von der Alm erhält jedes Stück Vieh um die Hörner
einen Speikkranz, Erntefest.
Die eherne Mark
Eine Wanderung durch das steirische Oberland, Volume 2
- Title
- Die eherne Mark
- Subtitle
- Eine Wanderung durch das steirische Oberland
- Volume
- 2
- Author
- Ferdinand Krauss
- Publisher
- Leykam
- Location
- Graz
- Date
- 1892-1897
- Language
- German
- License
- PD
- Size
- 14.1 x 20.37 cm
- Pages
- 613
- Keywords
- Steiermark, Heimatkunde
- Categories
- Geographie, Land und Leute
- Geschichte Vor 1918