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Dachstein. 151
Östlich von Kulm durch Wald und Wiesen, zum Mühlbache und
jenseits desselben an dessen linkem Ufer fort- in 1 Stunde zum Eingange
der Silberkarklamm. Schöner Blick auf das tief eingeschnittene, rechts
unten dahinziehende Thal. Nun zum Bach hinab und über denselben auf
primitiver Brücke, dann längs der Trümmerfelder dahin und rechts auf
roth markiertem Steige steil hinauf durch eine felsige Waldlehne bis zu
einer Aussichtswarte mit Ruhebank. Von hier prächtiger Blick in einen
wildromantischen öden Felsenkessel, in welchem der Silberkar oder Thor-
bach aus dem Gewände hervorbrechend in hohem Falle stürzt. Rückweg
über Haus an dem Drudenstein vorbei.
Übe rgänge . Über den Stein nach Hallstadt durch die Feister-
scharte; Sy2 — 9 Stunden langer einförmiger Weg über die öden Kare
des Steins durch Tauben (aufgehäufte Steine) markiert, welcher nur die
Schönbichlalpe berührt.
Ausflüge von Schladming in das Gebiet der
Niederen Tauern.
Das Unter- und das S t e i n r i e s e n thai.
Autorisierte Führer: Gottlieb G e r h a r d t e r , vulgo Wies er , in
Unterthal, Johann Gerhard ter, vulgo Nap fl und Peter Gerha rd t er,
vulgo G r ü n s t o c k, letztere in Schladming. Alle sehr verlässlich und mit
allen Touren der Umgebung Schladmings vollkommen vertraut.
In diesem Gebiete ist die W i e n e r T i s c h g e s e l l s c h a f t „Die
P r e i n tli a 1 e r" unter Führung ihres eifrigen Vorstandes Kaufmann W ö d 1
sehr thätig und ist namentlich die Erbauung eines Schutzhauses auf der
Waldhornalpe ein Verdienst dieser rührigen Gesellschaft des österreichischen
Alpen-Clubs. Vom österreichischen Touristen - Club wurde weiters die
Keilschutzhütte im Steinriesenthale am Fuße des Hochgolling errichtet,
wie auch vom steiermärk. Gebirgs-Verein Wegverbesserungen am Hock-
.golling und auf der Hohen Wildstelle vorgenommen wurden.
Eine starke halbe Stunde s. von Schladming, am Ende der vom
Thalbaehe durchbrausten Klamm, zweigen 1. das U n t e r t h a l und r. das
0 be r th al ab. Beide Tbäler streichen s. ö. gegen den Hauptzug der
Niederen Tauern, und bei beiden tritt nach ungefähr 2 Std. Weges eine weitere
Thalspaltung ein, indem das U n t e r t h a l sich bald nach der sogenannten
Weißen W a n d in das Rissachthal (1.) und in das Steinriesenthal (r.)
verzweigen, während das Oberthal bei der Häusergruppe Hopfriesen sich
in dem Thale des s. w. abzweigenden Giglachbaches und in dem sieh
gegen die Neualpe fortsetzenden Hauptthale gabelt.
Das Unter thai. Der Fahrweg übersetzt beim vulgo Auer den Bach
und steigt alsbald die w. Berglehne hinan, um sodann an derselben an mehreren
großen Bauernhöfen dahinzuziehen. Während die w. Tkallehne meist bis zur Höhe
bewaldet ist, bietet die ö. Thalseite das freundliche Bild reicher Cultur. Rückblickend,
steigen die Kalkmauern des Dachsteinzuges mit der Bischofmütze über dem Thal-
schluss auf. Nach etwa 3/4 stündiger genussreichen Wanderung senkt sich der Weg
gegen den von den dunklen Wäldern bedeckten, sich verengenden Thalboden.
Die eherne Mark
Eine Wanderung durch das steirische Oberland, Volume 2
- Title
- Die eherne Mark
- Subtitle
- Eine Wanderung durch das steirische Oberland
- Volume
- 2
- Author
- Ferdinand Krauss
- Publisher
- Leykam
- Location
- Graz
- Date
- 1892-1897
- Language
- German
- License
- PD
- Size
- 14.1 x 20.37 cm
- Pages
- 613
- Keywords
- Steiermark, Heimatkunde
- Categories
- Geographie, Land und Leute
- Geschichte Vor 1918