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Die eherne Mark - Eine Wanderung durch das steirische Oberland, Volume 2
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165 Das steierische Salzkammer gut. Grenzgebiete von Ischl, Hallstatt, Mondsee, Gmunden und Aussee durch die landesfürstliche Kammer, Erwerbungen, die sich nicht nur auf die Salinen und Salzbergwerke selbst bezogen, sondern auch auf die zum Betriebe der Salinen erforderlichen Wälder erstreckten. Noch im fünfzehnten Jahrhundert bestanden in Aussee allein noch sechzehn selbständige Salzgewerken, die Hallinger, aber deren Antheile erwarb allmählich der Landesfürst und der Staat, bis 1542 überhaupt alle Salinen als Staatsmonopol erklärt wurden und regelte die diesbezüglichen Verhältnisse insbesonders die Bergordnung Ferdinands I. vom 1. Mai 1553, welche be- stimmte, dass alle Bergwerke sammt dazugehörigen Hoch- und Schwarz- wäldern, Wässern und Zulehen als Kammergut dem Landesfürsten gehören. Andere landesfürstliche Verordnungen, wie die Reformlibells vom Jahre 1524, 1563, 1656 und das Waldbuch vom Jahre 1634 regelten ein- gehend den Betrieb der Forstculturen und bestellten eigene Wald-Klaus- und Triftmeister. Das gesammte landesfürstliche Salzkammergut umfasst nach den Auf- nahmen vom Jahre 1884 145.818-77 ha. Davon entfallen auf das steierische Salzkammergut 44.782*27 ha, somit eirca 35% des Gesammtumfanges. Von diesen 44.782*27 ha entfallen 50*36% auf Wälder, 42*34% auf unpro- ductives Land, 1*79% auf Gewässer, 5*24% auf Alpen und Weiden und nur 0*27%, das ist 120 ha auf Äcker, Wiesencultur und Gärten. Nachdem die Gesammtfläche des Gebietes des steierischen Salz- kammergutes rund 51.800 ha beträgt, so geht daraus hervor, dass, da 44.782 ha landesfürstlicher Besitz ist, nur 7018 ha, das ist 13*5%, Privat- besitz sind, wodurch sich ganz eigenartige wirtschaftliche und sociale Verhältnisse bilden. Im allgemeinen bildet das steierische Salzkammergut den Gerichts- bezirk Aussee, nachdem derselbe aber nur 46.848*7 ha umfasst, so ergibt sich, dass das Gebiet des steierischen Salzkammergutes noch etwas über die Grenze dieses Bezirks hinaus reicht. Es gliedert sich in sechs Ge- meindenlmit 37 Ortschaften mit 6800 Seelen. Von dieser Einwohnerzahl entfallen circa 800 Seelen auf die Salinen und die Holzarbeiter ohne deren Familien. Die Schätze des Sandling, des steierischen Salzberges, bilden seit jeher das wahre Lebenselement des Gaues. Längs der von Ischl ins Ennsthal ziehenden Salzstraße blühte der regste Fuhrwerksverkehr und dadurch wieder ein fröhliches Wirtshausleben und von dem Sandling, dem alten Hausschatze des Ausseer Landeis, leben all die vielen Arbeiter, theils in den Holzschlägen und Kohlstätten, theils im Berge oder bei den Sudpfannen arbeitend. Und diese Arbeiterfamilien sind seit Jahrhunderten hier sässig, in ihnen vererbte sich der Beruf als k. k. Berg- oder Holzarbeiter von Vater auf Sohn durch Generationen. Diese große Arbeitercolonie vereint alle Vorzüge des Holzknechtes im steierischen Hochlande, Genügsamkeit, Arbeitsfreudigkeit und Anhänglich- keit an ihren Brotgeber, Ehrlichkeit und ein alle Drangsale übertönender froher Sinn.
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Die eherne Mark Eine Wanderung durch das steirische Oberland, Volume 2
Title
Die eherne Mark
Subtitle
Eine Wanderung durch das steirische Oberland
Volume
2
Author
Ferdinand Krauss
Publisher
Leykam
Location
Graz
Date
1892-1897
Language
German
License
PD
Size
14.1 x 20.37 cm
Pages
613
Keywords
Steiermark, Heimatkunde
Categories
Geographie, Land und Leute
Geschichte Vor 1918
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