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Die eherne Mark - Eine Wanderung durch das steirische Oberland, Volume 2
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168 Das steierische Salzkammer gut. nocken in Schmalz gebacken. Meist brünett, mittelgroß, aber kräftig gebaut, durch einen starken Schnurrbart ausgezeichnet, mit lebhaften Augen, macht der I-Iolzknecht, das wahre Lehenselement des Salzkammergutes, zumeist einen sehr intelligenten Eindruck. Das Abstocken der Wälder erfolgt in einer Umtriebszeit von 120—130 Jahren. Vorherrschend ist die Fichte, die 59*3% des Wald- bestandes bildet, ihr folgt die Tanne bis zu 1500 m reichend, mit 20'9%, die Lärche bis 1750 m aufsteigend (mit 8*2%).und die Buche (8*6%). Die Zierbeikiefer steigt bis 1950 m an und trifft man im Hinterbergthale noch schöne Bestände derselben an, Krummholz findet sich noch in einer Höhe von 2257 m, 100—120 Jabre alte Fichten erreichen einen Durch- messer von 65 cm bei 31m Höhe. Die Tanne steigt bis zu 32 m an, während die Lärche die beträchtliche Höhe von 27 m erreicht. Im Hinter- bergthale trifft man prächtige ausgedehnte Waldbestände von 150—180 Jahren. Zur Charakteristik des Terrains, auf welchem die Holzknechte zu arbeiten haben, sei erwähnt, dass nur 0 04% der Gesammtfläcke des Salzkammergutes eben und nur 13*6% sanft geneigt sind, dagegen 16% sanft, 40% ganz steil und 30% schroff abstürzendes Terrain sind. Früher hatten die Holzkneclite im Salzkammergute ihre alten Vorrechte, darunter bis 1808 die Militärfreiheit. Heute bat das mit Ministerialerlass vom 17. August 1873 erflossene Decret dieselben beseitigt und die Arbeiter des Salzkammergutes in die Reihe der übrigen Arbeiter der Staatsforste gestellt. Man unterscheidet stabile und interimale Arbeiter; erstere sind nach 10 Jahren provisionsfähig und steigert sich die Provision von 2 fl. 50 kr., bis 19 fl. 50 kr. ja bis 25 fl. 30 kr. per Monat bei den Rottmeistern und 2 fl. 47 kr. bis 17 fl. 20 kr. bei den Arbeitern. Die Witwen erhalten y3 des letzten Lohnes des Mannes, stirbt ein Arbeiter im Dienste, so bekommt die Witwe die doppelte Provision. Der Taglohn beträgt bei den stabilen Arbeiten 95 kr., bei den nicht stabilen 1 fl. bis 1 fl. 20 kr. In neuerer Zeit stoßen die Forstdirectionen die stabilen Arbeiter vielfach ab, weil sie mit den nicht stabilen, trotz des höheren Lohnes, billiger arbeiten. Eigentümlich ist den Holzknechten eine große Handfertigkeit bei Herstellung aller Hausgeräthe, sowie alle geborene Bildschnitzer sind. Das Holz wird von den Höhen theils in Riesen (man zählt im steierischen Salzkammergute 3550 m Länge Riesen), theils mit Wägen und Schlitten zu den triftbaren Gewässern (diese haben eine Länge von 63 hm) gebracht. Der Gesammttransport der Holzmassen beträgt jährlich nicht weniger wie 45.000 Festmeter. Diese Holztransporte haben daher eine überaus große Bedeutung, und sie bilden die wichtigste Nebenerwerbsquelle des Kleinbauers. Die Fuhren werden in Minuendo-Licitationen vergeben und es bilden sich da für die kaiserlichen Holzfuhren ganze Gesellschaften. Zur Zeit dieses Holztransportes kommen nun die Bauern zu den Holzknechthütten und nun geht es daselbst gar lustig zu.
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Die eherne Mark Eine Wanderung durch das steirische Oberland, Volume 2
Title
Die eherne Mark
Subtitle
Eine Wanderung durch das steirische Oberland
Volume
2
Author
Ferdinand Krauss
Publisher
Leykam
Location
Graz
Date
1892-1897
Language
German
License
PD
Size
14.1 x 20.37 cm
Pages
613
Keywords
Steiermark, Heimatkunde
Categories
Geographie, Land und Leute
Geschichte Vor 1918
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