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Die eherne Mark - Eine Wanderung durch das steirische Oberland, Volume 2
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Alt-Aussee. 189 Hausindustrieverein 1887. Den Zeichenunterricht ertheilt der Volksschullehrer Victor Kon sch e gg. Kindergarten und Arbeitschule der Kreuzschwestern. V.: Ausseer-Liedertafel, g. 1857; Fr.-Feuerwehr, g. 1872; Ortsgruppe des D.-Schul-V., g. 1882, Section Aussee des D. u. Österr. Alp.-V., g. 1874, Zweig-V. der Gesellschaft vom „weißen Kreuze", g. 1885; Ausseer Hausindustrie-V. (Bunt- stickerei auf Leinen), g. 1880. Salinen zuAussee. Die alten SalzstĂ€tten der Alpen erscheinen historisch ix. zw. Reichenhall 582 n. Chr., Hall am Inn 740, Herzogenhall bei KremsmĂŒnster 777, Hallstatt 1292, Ischl 1192, Ausse 1147, Admont 1005, Hallein 980 zuerst erwĂ€hnt, u. zw. erschienen diese HallstĂ€tten fast durchwegs zuerst in den großen Schenkungs- urkunden, mit welchen Dynasten-Geschlechter geistliche Stiftungen und Klöster fundierten. Diese Schenkungen umfassten bald BesitzĂŒbertragungen, bald EinrĂ€umung von Zehentrechten, von Antheilen an den ErtrĂ€gnissen des Salinenbetriebes. Mit der Erstarkung der landesfĂŒrstliclien Gewalt begannen aber bald die Landesregenten die alten Sonderrechte der Stifte und Privaten an der Salzausbeute einzuschrĂ€nken, den Gewinn des Salinenbetriebes mit Abgaben zu belegen und die SalzstĂ€tten selbst, sei es durch Kauf, sei es durch Annexion zu erwerben und sodann als landesfĂŒrstliche Regalien oder KammergĂŒter zu erklĂ€ren und fĂ€llt dieses Eingreifen der landesfĂŒrstlichen Gewalt meist in das dreizehnte Jahrhundert. Aber noch gab es immer viele Privatbesitzer, die Hallinger, die frĂŒher unter der Leitung selbst gewĂ€hlter Hall- oder Salzgrafen, eine feste Organi- sation bildeten. AllmĂ€hlich machte sich nun der landesfĂŒrstliche Einfluss immer mehr geltend und im 15. Jahrhundert waren die meisten großen HallstĂ€tten schon ganz in landesfĂŒrstlichem Besitz ĂŒbergegangen und wurde nun allmĂ€hlich zur Mono- polisierung der Salzerzeugung geschritten, die, speciell was die steirischen Salinen betrifft, 1542 erfolgte, in welchem Jahre die nebst Aussee noch bestehenden Salinen des Stiftes Admont zu Hall und Weißenbach verschlagen wurden. Seit dieser Zeit bilden die Salinen ein Staatsmonopol. Die SalzstĂ€tten der Alpen gliedern sich in zwei Gruppen, der w., die Salinen zu Hall in Tirol, Reichenhall und Hallein umfassend, die ö., aus den dicht aneinander gereihten Salinen zu Ischl, Hallstatt und Aussee bestehend. Diese ö. Gruppe ist es, welche den Kern des Salzkammergutes bildet. Diese HallstĂ€tten lassen sich urkundlich erst von 1147—1292 nachweisen, aber es ist ganz zweifellos, dass sie schon frĂŒher, in vorgeschichtliche Zeit rĂŒckreichend, bekannt waren. Vom Attersee mit seinen Pfahlbauten und römischen Culturresten, lĂ€sst sich bis zum Fuße des Plossen mit seinen großartigen keltischen GrĂ€berstĂ€tten, Bronze- und Bernsteinperlenfunden, die Spur der aufeinanderfolgenden Culturperioden deutlich verfolgen und berechtigt dieselbe zu dem SchlĂŒsse, dass Hallstatt das Centrum einer uralten, weit in vorgeschichtliche Zeit rĂŒckreichenden CulturstĂ€tte war. Ebenso zweifellos ist aber auch die Bebauung dieser Salzlager durch die Römer, von deren Anwesenheit die Funde römischer MĂŒnzen (von Trajan 117 n. Chr. und Severus 225 n. Chr.) auf der Pötschen und in St. Agatha bei Ischl, die römischen GebĂ€udereste bei St. Agatha und der 1733 zu Hallstatt aufgefundene Leichnam eines Römers mit Seitenwaffe, sowie die auf dem alten Saumweg von Aussee nach St. Agatha am Spielstein gefundenen 800 römischen SilbermĂŒnzen Zeugnis geben. Wie die Tradition meldet, wurde der Sandling, der Ausseer Salzberg, zuerst von der S.W.-Seite bebaut, um 800, wobei die Sole ĂŒber den Leistling nach St. Agatha geleitet und dort in der Seeau (Funde römischer Mosaikböden) ver- sotten wurde. Ebenso weist ein Römerstein im Markte Aussee, aller Wahrschein- lichkeit nach zwei Salzsieder darstellend, auf die Ausnutzung der Salzst&tte durch die Römer. Dass in den AVogen der Völkerwanderung die ursprĂŒngliche Bedeutung Vier Salinen verloren gieng, ist kaum zweifelhaft; jedenfalls gewannen aber die Ilall- stĂ€tten nach Festigung der neuen Staatengebilde des karolingischen Reiches unter den Beherrschern des Traungaues bald wieder ihre einstige AAVchtigkeit. Mit der-
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Die eherne Mark Eine Wanderung durch das steirische Oberland, Volume 2
Title
Die eherne Mark
Subtitle
Eine Wanderung durch das steirische Oberland
Volume
2
Author
Ferdinand Krauss
Publisher
Leykam
Location
Graz
Date
1892-1897
Language
German
License
PD
Size
14.1 x 20.37 cm
Pages
613
Keywords
Steiermark, Heimatkunde
Categories
Geographie, Land und Leute
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