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Die eherne Mark - Eine Wanderung durch das steirische Oberland, Volume 2
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Alt-Aussee. 191 nandsberg 1621; 12. der Franzberg 1756, als tiefster Stollen. Das Salzgebirge wurde mit dem Ahornberg angefahren und zuerst bebaut. Aller Wahrscheinlichkeit nach aber wurde der Salzberg schon um das Jahr 800 am hinteren Sandlingberg bei dem sogenannten „Michel Hallbach" bebaut, da die Bezeichnung „michel" bereits im 12. Jahrhunderte durch die moderne Bezeichnung „groß" ersetzt, ver- schwindet. Die heutige Methode der Verlaugung besteht darin, dass ein Theil des ein- brechenden Süßwassers in große, künstlich hergestellte Kammern (Wehren) durch das Sinkwerk eingeleitet wird, bis es diese Kammer ganz erfüllt hat und his auf Ben Plafond (Himmelfläche) erhalten wird, his der ganze mit Wasser erfüllte Baum in Sole verwandelt ist, worauf derselbe in dem tieferen Stollen durch eine Bohre als vollständige Sole abgezogen, wird. Die Wassereinleitung geschieht aus dem oberen Stollen durch eine schief in dem Wehrraum eingebaute Stiege (Sinkwerk). Das zwischen je zwei solchen Stollen liegende „Gebirgsmittel" wird durch Längs- und Querstrecken aufgeschlossen und die dadurch entstandenen Felder der Wehren ausgelaugt. Die gesammte Länge der noch offenen Strecken (Stollen) im Innnern des Salzberges beträgt circa 34.100 m. Die Anzahl der noch vorhandenen und neu zu eröffnenden Wehren sind wenigstens 30; der Fassungsraum einer solchen Wehre kann 20—100.000 hl und darüber betragen. Die jährliche Solenerzeugung beträgt 600.000 hl, die Anzahl der beim Salzberg beschäftigten Arbeiter 70 Mann. Die Sole wird in 2 Strähnen, welche im Wechsel stehen, vom Salzberg zur Hütte in der Kainisch geleitet und dort versotten. Außerdem wird auch noch Steinsalz gewonnen und in Stücken in den Handel gebracht. In entsprechender Weise wurde auch in dem Kainschwerke-Salzmagazin eine große Steinsalzmühle mit zugehörigen Dampfmotoren erbaut, in welcher täg- lich 600 q Steinsalz vermählen werden können. Im Jahre 1895 wurde zum Zwecke der Steinsalzförderung für die Viehsalzerzeugung eine Drahtseilbahn von 1170 m Länge und 150 m Gefälle von dem Ferdinand-Stollen bis in das Augstthal erbaut, welches Thal bei Alt-Aussee ausmündet. Um das J. 1450 begann Kaiser Friedrich die Ausseer Salzbergwerke all- mählich durch Kauf und Ablösung an sich zu bringen und kaufte er 1450 das Dörrhaus, Hofstatt etc. zu Aussee um 50 Pfund 1450, eine Pfannhausstatt und die mittere Pfann, 1455 zwei Antheile an einem Dörrhaus etc., durchwegs von Privaten. Die Ausbeutung der Salinen fand nur stets unter der Oberaufsicht landes- fürstlicher Verweser statt, wobei jedoch vielfach der Betrieb der Bergwerke pacht- weise an Private, den Hallingern, vergeben wurde. Die Schenkung von 2 Salz- pfannen an das Stift Bein führte später zu vielen Streitigkeiten mit den landes- fürstlichen Beamten. Der gtreit wurde 1211 mit einem Vergleiche beendet, nach welchem das Stift alle Salzgruben dem Landesfürsten überließ, aber dafür •das Bezugsrecht von jährlich 100 Fuder Salz und den Zehent des Salzertrages zugesichert erhielt, und kann demnach das Salzbergwerk zu Aussee schon um diese Zeit als 1 an des fürstlich e s Kamm er gut betrachtet werden. Die eigentliche Organisation der Bergwerke und Salinen von Aussee als Salzkammergut fand jedoch ivie gesagt erst unter Friedrich III. nach Erwerbung aller Gruben- und Salinen- antheile statt. Die Be ih e der Salz ver weser lässt sich von 1336 an genau verfolgen, u. zw. eröffnete dieselben: Wöflinus nótárius, welcher 1336—1340 fungierte und auch als Hof- ;sehreiber bezeichnet r wird. Von der weiteren Reihe der Salzverweser verdienen nachstehende Interesse : 1. Hans Herzlieim er von Herz he im 1494, welcher 1514 am Freitag nach St. Margarethentag von Kaiser Max in Aussee besucht wurde,# allwo der Kaiser das Frühmahl eingenommen, siehe dessen Grabstätte in der Pfarrkirche. 2. Die Praunfalk, von welchen 1523—1543 ein Christof Praunfalk, 1560—1564 Hans Adam Praunfalk und 1562 ein Thomas Praunfalk vorkommen. Die Praunfalk tauchen Ende des 15. Jahrhunderts auf, wurden 1536 in den Ritter- <und im 17. Jahrhundert in den Freiherrenstand erhoben und waren im Ennsthale,
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Die eherne Mark Eine Wanderung durch das steirische Oberland, Volume 2
Title
Die eherne Mark
Subtitle
Eine Wanderung durch das steirische Oberland
Volume
2
Author
Ferdinand Krauss
Publisher
Leykam
Location
Graz
Date
1892-1897
Language
German
License
PD
Size
14.1 x 20.37 cm
Pages
613
Keywords
Steiermark, Heimatkunde
Categories
Geographie, Land und Leute
Geschichte Vor 1918
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