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Die eherne Mark - Eine Wanderung durch das steirische Oberland, Volume 2
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Alt-Aussee. 207 In Fischerndorf erhebt sich die schöne, aus röthlichem Sandstein erbaute Pfarrkirche zum Ii. Egydius, welche zur josefinischen Zeit selb- ständige Vicariatskirche wurde. Bis 1784 gehörte Alt-Aussee mit Aussee zum Bisthum Passau. Die e in sch i f f i ge go th i sche Kirche , deren wuchtiger Thurm- bau mit Satteldach Altaussee ein charakteristisches Gepräge gibt, wurde, nach einer Inschrift zu schließen, um 1434 erbaut, 1859—1861 jedoch von Sr. Majestät Kaiser Franz Josef vergrößert und umgebaut. Eine In- schrift hinter der Orgel meldet, dass „1646 Johannes Zandt, Salzkämmrer zu Aussee, dieses Gotteshaus renovieren ließ". Die Kirche besitzt prächtige alte Glasgemälde, ein zierliches, gothisches Sacramentshäuschen aus Marmor mit kunstvoll geschmiedeten Thören, eine 20 q schwere Glocke von 1506 mit 42 aufgelötheten alten Münzen und am Nordeingange ein Modell der alten Kirche, gearbeitet vom Oberlehrer Josef Streicher, einem sehr talentierten Mann, tüchtigen Zeichner, welcher sozusagen der Gründer der jetzigen Steinmetzindustrie von Aussee wurde. Der Altausseersee: Der circa 3 1cm lange und 1 — 1-3 km breite See, welcher gegen NO. zwischen den Abstürzen des Loserstockes und der Trisselwand in die Felsmassen des Todtengebirges malerisch sich ein- buchtet, gegen W. jedoch von einer schmalen, dem sanft ansteigenden Gelände vorgelagerten Niederung umsäumt wird, hat einen Flächenraum von 2053/4 ha hei 55 m größter Tiefe und liegt auf 709 m S. IL Der tief klare See ist auch reich an Saiblingen und Forellen und werden > jährlich circa 1500 Saiblinge zur Laichzeit mit Netzen gefangen und meist lebend nach Wien versandt. Seit 1884 besteht auch eine künstliche Fischzucht. (Saison- karte zum Fischen 5 fl.) Das Fischereirecht im See zerfällt in 16 Antheile, welche sich gegenwärtig auf 11 Besitzer vertheilen. Diese Fischrechte stützen sich auf die Fischhücheln, wovon das älteste von 1782 datiert. Es enthält eine Fischereiordnung vom 5. April 1761. Villen: Im J. 1846 baute sich in Altaussee, dem schönsten Fleckchen Steiermarks, der Dichter Zedlitz die erste Villa, zu welcher seither 66 Neubauten zugewachsen sind. Die von Zedlitz erbaute Villa (Villa Nassau), in welcher er das „Soldatenbüchlein" schrieb und wo ihm der goldene Becher von der italienischen Aripee überreicht wurde, ist jetzt im Besitze des Herzogs Adolf von Nassau, regieren- den Großherzogs von Luxemburg und enthält die im Auftrage König Ludwigs von Baiern von Professor Hallwich aus München gearbeitete Marmor-Büste von Zedlitz im Speisesaale und im Parke eine Brunnenfigur von Fernkorn. Spaziergänge — Bergtouren — Übergänge . 1. Zur Seewiese am n. ö. Ende des Sees, eine malerische, mit mächtigen, bemoosten Steinblöcken besetzte Alpenwiese, mit wildromantischen Felsscenerien. > Auf dem Promenadewege längs des n. Seeufers in 3/4 Stdn. dahin, oder mittelst Kahn. Daselbst Restauration und Jagdhaus des Fürsten Hohenlohe. Abends sind häufig Gemsen zu sehen. 2. Auf den Gaisknechtstein: Von der Seewiese in 25 Mtn. zur Höhe des Gaisknechtstein, ein großer Steinwürfel, auf den man r. hinaustritt. Von hier prächtiger Blick über ein grandioses Trümmerfeld, auf den Seespiegel und über dessen Flut hinweg auf das blendend weiße Eisfeld des Dachsteins. 3. Promenade weg am See 7400 m lang, Karl Ludwigs - Promenade 2 Stdn. bequemer herrlicher Spaziergang längs des Seeufers mit vielen Ruhebänken auf vorzüglich angelegtem Parkwege, mit stets wechselnden Scenerien und präch- tigem Blick auf die über den See aufsteigende Trisselwand, den Abstürzen des Loserstockes und die grünen Gelände im W. mit dem Dachsteinhintergrunde.
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Die eherne Mark Eine Wanderung durch das steirische Oberland, Volume 2
Title
Die eherne Mark
Subtitle
Eine Wanderung durch das steirische Oberland
Volume
2
Author
Ferdinand Krauss
Publisher
Leykam
Location
Graz
Date
1892-1897
Language
German
License
PD
Size
14.1 x 20.37 cm
Pages
613
Keywords
Steiermark, Heimatkunde
Categories
Geographie, Land und Leute
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