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Die eherne Mark - Eine Wanderung durch das steirische Oberland, Volume 2
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226 Kottenmann. Alpenseen umgeben. Insbesonders lohnend sind jedoch auch die von den Stationen Bärndorf und Gaishorn nächst Rottenmann in das Thal von Admont und nach Johnsbach über den Lichtmessberg und die Treffneralpe führen- den Übergänge. Mehrere in und um Rottenmann gefundene Römersteine bestätigen die Nachricht, dass hier oder nächst Rottenmann einst eine große römische Nieder- lassung bestanden hat und in der That ist nicht zu zweifeln, dass das zur Be- herrschung des großen Straßenzuges, der von Virunum über den Tauern nach Trieben und das Paltenthal abwärts bis zur Mündung in die Enns, nach Liezen und weiter über den Phirnpass nach Wels führt, so vorzüglich geeignete Plateau von Rottenmann dem strategischen Scharfblicke der Römer nicht entgangen ist und hier eine römische Station errichtet Avurde. Urkundlich erscheint zuerst des Ortes Rottenmann, welches von den Slaven, den Neugründern des Ortes, Cirminah (roth) genannt wurde, den 23. Mai 927 erwähnt, u. zw. anlässlich eines Güteraustausches des Erzbischofs Adalbert von Salzburg mit seinem Landbischofe ; 1188 wird eines Verwalters von Rottenmann gedacht und 1147 tritt ein gleichnamiges Geschlecht auf, wahrscheinlich identisch mit jenem Edelgeschlechte der Rottenmanner, welches sich bis um 1385 verfolgen lässt. Im J. 1251 besetzten die Söldner des Erzbischofs Philipp von Salzburg Rottenmann, ebenso wurde Rottenmann im Jänner 1292 von den Truppen des steierischen Adelsbundes im Vereine mit den Söldnern des Erzbischofes Conrad von Salzburg und den Baiern erstürmt. Im J. 1320 ertheilte Friedrich der Schöne der Stadt Rottenmann nebst allen übrigen Freiheiten der Städte Graz, Bruck und Judenburg auch das Vorrecht einer Eisenniederlage. Wahrscheinlich erhielt Rottenmann damals auch schon das Recht einer Salzniederlage, welches urkundlich 1382, anlässlich eines Streites der Bürger- schaft mit dem Stifte Admont, erwähnt wird. Diese Salzniederlage befand sich in dem durch 2 Erkerbauten ausgezeichneten Gebäude, AVO später die BleiAveißfabrik etabliert war. 1396 bestimmte Herzog Wilhelm, dass in Erbsachen oder dergleichen Händeln nur der Stadtrichter allein zu urtheilen habe. Innerhalb des Burgfriedens soll der Stadtrichter auch in Sachen der herzoglichen Kammerjuden richten. Sehr Avichtig für den Wohlstand der Stadt Avaren der Berghau in Oppenberg, am Dietmannsberg und zu Dittmannsdorf, Avoselbst Kupfer und silberhältige Bleierze geAvonnen wurden und ertheilte Kaiser Friedrich III. 1463 dem Chorherrenstifte zu Rottenmann das Bergrecht auf Neuschürfe jeder Art in den Pfarren Lassing und Rottenmann. 1455 fällt die Gründung eines Augustiner Chorherrenstiftes durch den reichen Bürger und Amtmann Wolfgang Dietz. Derselbe begann vorerst das Spital außer der Stadtmauer, wobei auch eine alte, von einem Ritter Marquard 1341 erbaute Kapelle zur h. Maria Avar, abzutragen und eine neue Kirche zu hauen, soAvie das Spital zu reformieren. Dietz Avandte sich hierauf an Kaiser Friedrich III. mit der Bitte, die Gründung eines Corherrenstiftes in die Hand zu nehmen, Avobei er zu des Kaisers Händen seine Güter überließ. Seine Majestät möge zu diesem ZAArecke einen Probst nebst einigen regulierten Chorherren des Augustinerordens vom Kloster der h. Dorothea in Wien zur Colonisierung des neu zu gründenden Stiftes verlangen und erwirken, dass die Stadtpfarrkirche St. Nicolaus dem Stifte incorporiert werde. Dieses geschah und wurde im J. 1455 Johannes Jung von Dünkelspühl, Magister und Decan zu Wien, vom Kloster der h. Dorothea auf Verwenden des Kaisers auf Grund apostolischer Autorität, als erster Probst des neu gegründeten Klosters in den sachlichen Besitz des Klosters zur h. Maria und der Stadtpfarre zum h. Nicolaus eingesetzt. Mit ihm kamen zur Probstei Wolfgang von Willi aim spur g, Magister, Georg Khaten, Stephan von Eggenberg, ferner Jacob und der Laienbruder Andreas. Der Stiftungsbrief des Kaisers erfloss am Tage der h. Elisabeth 1456. Diese unter kaiserlichem Protectorate vollzogene Stiftsgründung erfolgte jedoch nicht ohne energischen Einspruch des erzbischof liehen Consistoriums zu Salzburg, welches darin einen Eingriff in seine Rechte erblickte und belegte der Salzburger Erzbischof zuletzt die Chorherren mit dem Interdicte und der Ex-
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Die eherne Mark Eine Wanderung durch das steirische Oberland, Volume 2
Title
Die eherne Mark
Subtitle
Eine Wanderung durch das steirische Oberland
Volume
2
Author
Ferdinand Krauss
Publisher
Leykam
Location
Graz
Date
1892-1897
Language
German
License
PD
Size
14.1 x 20.37 cm
Pages
613
Keywords
Steiermark, Heimatkunde
Categories
Geographie, Land und Leute
Geschichte Vor 1918
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