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Die eherne Mark - Eine Wanderung durch das steirische Oberland, Volume 2
Page - 306 -
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306 St. Stefan. Im J. 1810 erwarben Baron Baldacci und Graf Festetics de Tolna die Bergwerke. Im Jahre 1826 kam auch Fürst Schwarzenberg in Mitbesitz des Werkes und seit dieser Zeit begann endlich ein erfreulicher Auf- schwung des Unternehmens. Das Schmelzwerk wurde in eine Eisengießerei verwandelt und die erste große und wichtige Arbeit war keine geringere als die Ausführung der e r s t en Sch i f f s s ch raube , der genialen Er- f indung R ess el s. Im J. 1834 kam der Werksbesitz an das Montan- Ärar, welches ein k. k. Verwesamt errichtete und Joh. E. v. Ri e dl may r, k. k. Berggerichts-Assessor in Steyr, mit 700 fl. Gehalt und andere Beamte anstellte. Unter denselben war es Karl Wagner, welcher in den vierziger Jahren das Werk zu hoher Blüte brachte. Die Eisenerzeugung, die 1795 nur 1700 Ctr. Roh- und 211 Ctr Gusseisen betrug, stieg 1845 bis auf 10.684 Ctr. Roh- und 15.291 Ctr. Gusseisen, sank dann wieder bis 1851, begann wieder zu steigen und erreichte 1859 mit 23.642 Ctr. Roheisen und 5839 Ctr. Gusseisen ihr Maximum. Zur Zeit der Blüte beschäftigten die Werke 200 Arbeiter und brachten dieselben ansehnlichen Wohlstand unter die Bevölkerung. Umso größer war allgemein die Bestürzung in derselben, als 1872 das Ärar die Werke an Franz Baron Mayr-Melnhof verkaufte, welcher den Betrieb des Gusswerkes 1877 aufJieß. Auch der 1874 er- öffnete Chromerzbau, welcher zu großen Hoffnungen Anlass gab, wurde von dem erwähnten Besitzer Baron Mayr 1880 aufgelassen. Er beschäftigte um 1878—-79 20 Arbeiter, welche 2300 Ctr. Chromerz pro Jahr pro- ducierten. Dagegen steht noch heute der gleichfalls dem Baron Mayr eigenthümliche Graphitbergbau in Betrieb. (5—8 Arbeiter). Im J. 1836 betrug die Production 520 Ctr., 1886 jedoch 19.980 Ctr. Graphit. Zu erwähnen wäre noch, dass 1581 von Christof Gabelkofen ein Alaunwerk errichtet wurde. Die früheren Beamten-Wohnungen wurden als „ Mathilden - heim" zu Sommerwohnungen umstaltet. Auch eine andere uralte Erwerbsquelle St. Stefans versiegte mit der Eröffnung der Eisenbahn, die F lößere i . Schon im J. 1451 lassen sich Floßmeister in St. Stefan nachweisen und bestanden im vorigen Jahrhundert sogar 2 Floßmeistertafernen. Die heutige Pfarrkirche zu St. Stefan ist ein im J. 1787 an Stelle einer früher hier bestandenen Kirche errichteter barocker Bau mit imitierten gothischen Strebepfeilern von geräumigen Verhältnissen. Das hübsche Hochaltarblatt wurde 1816 von Fritscher gemalt, außerdem besitzt die Kirche ein gutes Schutzengelbild am Seitenaltar. Beachtenswert ist auch ein schönes Altärchen des 17. Jahrhunderts, das aus der Gröbminger Pfarrkirche ausgemustert wurde. Das Presbyterium ist mit Architekturen und den vier Evangelisten in einer sehr flotten Manier bemalt, welche auf den Pinsel Ritter v. Mölks zu weisen scheint. Eingeweiht wurde die Kirche durch Alexander I., Bischof von Leoben. Noch im Dorfe am Wege in die Lobming befindet sich eine Wegkapelle mit 3 go th i s chen , durch die Fassung leider modernisierten Statuen. Von St. Stefan zweigt in sö. Richtung der enge Lobminggraben ab. Derselbe entsendet eine gute halbe Wegstunde vom Dorfe s. den Tanz-
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Die eherne Mark Eine Wanderung durch das steirische Oberland, Volume 2
Title
Die eherne Mark
Subtitle
Eine Wanderung durch das steirische Oberland
Volume
2
Author
Ferdinand Krauss
Publisher
Leykam
Location
Graz
Date
1892-1897
Language
German
License
PD
Size
14.1 x 20.37 cm
Pages
613
Keywords
Steiermark, Heimatkunde
Categories
Geographie, Land und Leute
Geschichte Vor 1918
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