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Die eherne Mark - Eine Wanderung durch das steirische Oberland, Volume 2
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Knittelfeld. 313 Der vom Ingeringbache abgeleitete Canal durchzieht mit starker Wasserkraft die Stadt und fördert eine reiche Industrie. Das Landschafts- bild der Stadt weitet sich ringsum mächtig zu jenem Kranze dunkler, liochaufstrebender Bergeshöhen aus, die mit ihren vielfach über die Grenze des Baumwuchses herausragenden Kuppen und pyramidenförmigen, ruhigen Kammlinien, den Horizont nahezu ringförmig begrenzen. Geschichtliche Skizze: Während sich der Bestand des in unmittelbarer Nähe Knittelfelds befindlichen Schlösschens Hauzenbüchl schon 1086 und der um- liegenden Dorfschaften Silweg schon 1162, Sachendorf 1160, Schönberg 1171, Ritzendorf 1135, Spielberg 1141 und Lind gar schon 890 nachweisen lässt, wird des Ortes Knittelfeld doch erst verhältnismäßig spät, nämlich 1224 urkundlich mit Bestimmtheit erwähnt. Der Ort hatte damals aber schon eine Kirche und dürfte bald Stadtrechte erlangt haben, da schon 1238 Bürger und 1242 ein Richter von Knittelfeld erwähnt werden. Knittelfeld im Jahre 1680. Im J. 1277 fand hier ein allgemeiner Gerichts- und Landtag statt. Im J. 1242 wird auch eines Priesters von Knittelfeld erwähnt, dessen Seelsorge um 1224 noch von der Pfarre zu Lind aus besorgt wurde. Am Mittwoch nach dem Frauentage von 1302 ertheilte Herzog Rudolf II. der Stadt das Privilegium, dass im Umfange des Stadtgebietes nur die Bürgerschaft Handel treiben dürfe, dass die bei der Stadt gelegenen Forste nur der Stadt ge- hören, der landesfürstliche Pfleger oder Verweser niemanden, als einen rücksäßigen Stadtbürger zum Richter machen soll, kein Edelmann ohne Willen der Bürger- schaft ein Burgrecht in Knittelfeld kaufen dürfe, dass Knittelfeld in allen Dingen gleiche Rechte wie Judenburg besitzen soll, und kein Bürger Salz zu verführen gezwungen werden kann. Die Pfarre gelangte 1321 an das Stift Seckau und blieb demselben bis zur Aufhebung des Stiftes (1782) incorporiert. Das kleine Städtchen, von den reichen Handelscentren zu Leoben *und Juden- bürg umspannt, mag wohl ein behagliches Stillehen geführt haben, welches nur selten durch wichtigere Ereignisse gestört wurde. Diese waren der Türkeneinfall von 1480, die Wirren der Reformation und die französischen Invasionen. Vier Tage lang sahen damals (1480) die Bürger mit Angst und Schrecken den furchtbaren Heerzug der türkischen Horden an ihren Mauern vorüberziehen.
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Die eherne Mark Eine Wanderung durch das steirische Oberland, Volume 2
Title
Die eherne Mark
Subtitle
Eine Wanderung durch das steirische Oberland
Volume
2
Author
Ferdinand Krauss
Publisher
Leykam
Location
Graz
Date
1892-1897
Language
German
License
PD
Size
14.1 x 20.37 cm
Pages
613
Keywords
Steiermark, Heimatkunde
Categories
Geographie, Land und Leute
Geschichte Vor 1918
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