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Die eherne Mark - Eine Wanderung durch das steirische Oberland, Volume 2
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Hautzenbückl. 321 ein Hügel, „zu den 7 Lerchen" genannt, mit prächtiger Fernsicht. Von IlaiBzqnbüchl durch schöne Waldpartien nach Rassnitz (3/4 Std.). / S c h l o s s H a u t z e n b ü c h l . Am Fuße der sanft ansteigenden Thallehne erhebt sich das kleine, von zwei kräftigen Rundthüriqen flan- kierte Scblösschen Hautzenbüchl mit Laubgehängen von wildem Wein über- spönnen, welche dem uralten Bau mit seinem hochragenden Dachstuhl ein überaus malerisches Aussehen verleihen. Weit älter als Knittelfeld, wird unser Schlösschen als „Haus" schon 1086 als Huzinpuchli anlässlich der Schenkung von Gütern an das Stift Admont erwähnt. Um das Jahr 1200 kam jedoch H. in den Besitz des Stiftes Seckau, bei welchem es sodann bis zu dessen Aufhebung im Jahre 1782 blieb. In dieser Zeit war H. wiederholt in Pfandbesitz steierischer Adelsgeschlechter, darunter namentlich der Muhrer, wovon Joachim Muhrer um 1542 das Haus (Schloss) neu erbaute. Im J. 1265 wurde ein Priester Ulrich v. Hauzenbtichl, welcher das Stift Seckau beraubt hatte, vom Papst Clemens IV. in den Bann getlian. Erst 1590 wurde jedoch H. zu einem adeligen Ansitz mit herrschaftlichen Rechten erhoben. Unter dem Seckauer Probsten Maximilian II. (1733—37) wurde das Schloss vergrößert. Nach Aufhebung des Stiftes, an dessen' Besitz noch ein schöner Stein über dem Schlossthor von weißem Marmor mit dem Wappen des Stiftes und der (damals) freiherrlichen Fa- milie von Gleispach von 1696 erinnert, kam dasselbe als Eigenthum des Religions- fondes in Staatsregie, bis es 1823 mit der Herrschaft Seckau von der Vordernberger Radmeister-Communität erworben wurde. 1855 kam das Schlösschen in den Besitz des Florentin Edlen von Kaler zu Lanzenheim, um 1863 wieder an Alfred Ritter v. Polzer überzugehen; dieser pflanzte jene wilden Weinreben, welche heute bis zu den Dachgesimsen das Gemäuer des Schlosses umranken. Im J. 1870 erwarb es Frau Katharina Reicher, geborene Sessler Hauzenbückl, von welcher es 1874 an deren Schwiegersohn Franz v. Forcher-Ainbach übergieng. In dieser Besitzperiode erlebte das devastierte Schlösschen eine neue schöne Blütenperiode, indem der neue Besitzer die verödeten Räume des Schlosses mit wertvollem altem Hausrath, mit seltenen Waffen und Rüstungen, sowie Kunstwerken aller Art, (darunter sogar mehrere echte Cranachs), die Früchte eines verständnisvollen Sammeleifers, füllte und mit vornehmstem Geschmacke ausschmückte, so dass das laubumsponnene originelle Schlösschen zu einer Sehenswürdigkeit des Landes wurde. Mit dem Verkaufe Hautzenbüchls am 16. Februar 1883 an Graf Ferdinand Vetter von der Lilie wan- derte jedoch die kostbare Sammlung wieder aus ihrer neu erworbenen Heimstätte, doch füllen sich neuerdings wieder die Räume des Schlösschens mit Kunstgeräth. III. Nach Landschach (3/4 Std.). In sw. Richtung auf der Lobminger Straße, die Murbrücke übersetzend, nach Landschach an der s. Thallehne des Eichfeldes. 31 H. und 292 E. Hier gutes Gasthaus Leo. Von Landschach nach SO. über die Einsattlung in den Mitterbachgraben und durch diesen hinaus nach Gober- nitz und von hier über Ainbach nach Knittelfeld zurück. Verfolgt man aber die Lobminger Straße weiter, so gelangt man bequem in 3/4 Stdn. an den halb ver- fallenen adeligen Hof Einöd (bis 1420 Admontischer Besitz, seit 1817 Eigenthum der Familie Sessler), welchen einst die Zach v. Lobming behausten, vorbei nach IV. Groß- Lobming, Pfarrdorf mit dem gleichnamigen Schlosse, malerisch am Ausgange des Lobminggrabens sich ausdehnend. Der Ort, wie die hier gefun- denen Römersteine beweisen, schon von den Römern besiedelt, wird zuerst 1050 anlässlich eines Gütertausches urkundlich erwähnt; um 1066 bestand hier schon eine Kirche und 1136 tritt mit Hebenbrecht von Lobming (Lomnicha, Lobenich) ein gleichnamiges Geschlecht auf, durchwegs Umstände, die auf die Bedeutung dieses Ortes schon in sehr früher Zeit hinweisen. Jedenfalls haben wir hier oder zunächst dem heutigen Schlossb den Stamm- sitz des Rittergeschlechtes der Lobminger, die sich von 1136 bis ins 15. Jahr- hundert vielfach in Verbindung mit den Stiften zu Seckau und Göss nachweisen lassen, zu suchen. Nebst Lobming war die Veste Eppenstein Hauptsitz des Ge- schlechtes. Krauss , Die eherne Mark. 21
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Die eherne Mark Eine Wanderung durch das steirische Oberland, Volume 2
Title
Die eherne Mark
Subtitle
Eine Wanderung durch das steirische Oberland
Volume
2
Author
Ferdinand Krauss
Publisher
Leykam
Location
Graz
Date
1892-1897
Language
German
License
PD
Size
14.1 x 20.37 cm
Pages
613
Keywords
Steiermark, Heimatkunde
Categories
Geographie, Land und Leute
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