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Die eherne Mark - Eine Wanderung durch das steirische Oberland, Volume 2
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368 Jiidenburg. K r e i s a m t s g e b ä u d e . An der Ostgrenze der Stadt, unweit des sogenannten Martiniplatzes (liier stand bis 1791 die Martinskapelle, 13° 5' lang, 26' breit, 16 y2 ' hoch, sie wurde um 70 fl. verkauft und demoliert), erhebt sich der dreistöckige hochragende Bau des ehemaligen Kreisamts- gebäudes. Es wurde anlässlich der Errichtung des Kreisamtes 1748 von Joh. Nep. Freiherrn v. Chranz, Dr. der Medicin, Professor der Augen- heilkunde an der Universität zu Wien, f 1796 zu Judenburg, erworben und ist nun abermals im Privatbesitz. Hier concentrierten sich die Ober- behörden des ganzen Gebietes des Kreisamtes (5 Städte, 15 Märkte, 36 Bezirksobrigkeiten, 208 Herrschaften und Gälten und 237 Gemeinden). Ki rch l i che Bauten . St. Magda l enak i r che . Unter den kirchlichen Bauten der Stadt nimmt die in der Magdalena-Vorstadt an der Mur liegende St. Magdalenakirche an Alter und interessanter Ausschmü- ckung den ersten Rang ein. Die äußerlich in einem sehr ruinösen Zustande befindliche Kirche, nur von einem niedrigen Thurme mit Nothdach überragt, bildet den Überrest eines alten, im 12. Jahrhundert entstandenen Kirchenbaues, an welchem noch das romanische Hauptportal unter dem Thurme erinnert. Die Kirche bildet heute einen unregel- mäßigen zw ei schiff igen gothischen Bau von 33 m Länge, bei nur 9*70 m Breite im Schiffe mit hübschen Altarbauten des 17. Jahrhunderts, darunter namentlich der schöne Hochaltar, wahrscheinlich aus der Mitte des 17. Jahrhunderts. Interessant ist auch die Kanzel mit ihrer hochragenden Krönung, in guten Renaissancefonnen aufgelöst. Am r. Seitenaltar haben sich noch zwei mittelalterliche Statuetten, die h. Ursula und die h. Katharina darstellend, sowie an der n. Schiffswand auf einer Console eine gothische Maria s. Kind erhalten. Weiters ein mittelalterliches Holz- tafelbild an der s. Schiffswand, Maria von Aposteln umgeben, darstellend, alle Figuren von hoher Schönheit und edlem Ausdrucke. Der Schatz der Kirche liegt jedoch in dem sehr bedeutenden Glasgemälde rest aus dem Mittelalter in den 2 s. Fenstern des Schiffes und den 6 Fenstern des Chores mit figuralen Darstel- lungen. Die Dienste im Chore werden durch Wandnischen und Consolen unter- brochen. Im Chore an der Evangeliumseite befindet sich ein Sacramentshäuschen von einfachen Formen, jedoch mit einem sehr hübschen Gitter geziert. Außen unter dem Dache zeigt sich ein gemalter Fries mit gothischen Zierbögen, Avelche in Lilien auslaufen und an der Südseite der Kirche ein großes Christofbild aus dem Beginne des 16. Jahrhunderts. 2. S t a d t p f a r r k i r c h e . An der Südostseite des Platzes erhebt sich der äußerlich sehr nüchterne und stark beschädigte Bau der dem h. Nicolaus geweihten Stadtpfarr- und Decanatskirche. Dieselbe, ursprüng- lich 1513 durch den Maurermeister Urban Schun im spätgothischen Stile erhaute Kirche wurde im 17. Jahrhundert innen und außen im Barockstil gänzlich umstaltet und zwar derart, dass von der ursprünglichen Kirche nur mehr das Presbyterium erhalten blieb, wobei jedoch auch dieses ein neues Gewölbe erhielt. Den interessanten Bau leitete der berühmte Bau- meister des Stiftes St. Lambrecht, Domen ico Sc i a s s i a. Innen überrascht die Kirche durch ihre Größen-Verhältnisse. Länge des Schiffes 26 mt des Chores 20 m, Spannung des Schiffsgewrölbes 12*5 m). An das eine Schiff schließen sich beiderseits wieder Kapellen an, über welche Emporen laufen. Unter den Altarbauten verdient nur der mächtige Hochaltar von Marmormauerung vom J. 1604 und der Seitenaltar des h. Johann von Nepomuk mit einem Bilde dieses Heiligen vom Kremser Schmied Beachtung. Das Wertstück der Kirche bildet die mittelalter-
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Die eherne Mark Eine Wanderung durch das steirische Oberland, Volume 2
Title
Die eherne Mark
Subtitle
Eine Wanderung durch das steirische Oberland
Volume
2
Author
Ferdinand Krauss
Publisher
Leykam
Location
Graz
Date
1892-1897
Language
German
License
PD
Size
14.1 x 20.37 cm
Pages
613
Keywords
Steiermark, Heimatkunde
Categories
Geographie, Land und Leute
Geschichte Vor 1918
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