Web-Books
in the Austria-Forum
Austria-Forum
Web-Books
Geographie, Land und Leute
Die eherne Mark - Eine Wanderung durch das steirische Oberland, Volume 2
Page - 372 -
  • User
  • Version
    • full version
    • text only version
  • Language
    • Deutsch - German
    • English

Page - 372 - in Die eherne Mark - Eine Wanderung durch das steirische Oberland, Volume 2

Image of the Page - 372 -

Image of the Page - 372 - in Die eherne Mark - Eine Wanderung durch das steirische Oberland, Volume 2

Text of the Page - 372 -

372 Jiidenburg. Verpflichtung desselben, stets drei von der Stadt prĂ€sentierte Knaben als Stiftlinge zu erhalten. Nach Aufhebung des Jesuitenordens 1773 wurden die drei Stipendien in Handstipendien verwandelt, wovon zwei fĂŒr das Gymnasium und eines fĂŒr die theologische^FacultĂ€t bestimmt sind und worĂŒber der Stadt Judenburg das PrĂ€sen- tationsrecht zusteht. Die furchtbaren BrĂ€nde hatten das Spital und die Kapelle zerstört und erinnert heute nur mehr das Haus Nr. 50 nĂ€chst der Langganggasse an die StĂ€tte der Heil. Geist Spitalsstiftung. Krankenhaus. Die ursprĂŒnglich als Gemeindespital bestehende Anstalt erhielt mit Statthalterei-Verordnung vom 30. December 1857 das Öffentlichkeitsrecht und ĂŒbersiedelte im Jahre 1863 in das vom BĂŒrger Anton Pfeiffer mit Hilfe der Gemeinde und der BĂŒrgerschaft erbaute Krankenhaus. Dieses wurde allmĂ€lig bis zu einem Belagraume von 50 Betten gebracht, welche dem FrequenzbedĂŒrfnisse im Laufe der Zeit aber nicht mehr genĂŒgten. Im Jahre 1889 wurde daher vom Landes- aus schusse der Bau einer neuen Anstalt beschlossen und zu diesem Zwecke westlich ausser der Stadt am EingĂ€nge des Oberweggrabens eine GrundflĂ€che von 1 ha 67 a um zusammen 8569 fl. 30 kr. erworben. Die nach den PlĂ€nen des Landesbauamtes beziehungsweise des Herrn Oberingenieurs J. Wadiasch, vom Bau- meister W. Fritsch erhaute Anstalt, besteht aus dem stockhohen HauptgebĂ€ude mit Tiefparterre, einem IsoliergebĂ€ude und einem Leichenhause, zu welchem noch ein WirthschaftsgebĂ€ude kommt. Das HauptgebĂ€ude hat einen Normal-Belagraum von 116 Betten, das IsoliergebĂ€ude von 12 Betten (ohne Notlibetten.) Die nach den neuesten wissenschaftlichen Erfahrungen erbaute Anstalt, mit Wasserleitung, Telegrafen- und Telephon-Anlagen versehen, wurde am 16. Februar 1891 feierlichst eröffnet. Die Parkanlagen wurden unter Aufsicht und nach den PlĂ€nen des 1. BĂŒrgerschuldirectors Herrn Max Hei ff (ein KĂŒnstler in der Landschaftsfotografie), hergestellt. Die Frequenz der Anstalt, die 1875 nur 490 Pfleglinge mit 12*629 Ver- pflegstagen betrug, stieg 1895 auf 1272 Pfleglinge mit 36.796 Verpflegstagen. Als Ordinarius der Chirurg. Abtheilung fungiert Dr. Richard Gscliladt und als Ordinarius der medizinischen Abtheilung Dr. Josef Ran dl. Umgebung. Unter allen StĂ€dten Obersteiers erfreut sich Juden- burg ziemlich unbestritten der schönsten Lage. Ausgebreitet auf einem steil in die Murniederung abfallenden Hochplateau, erhebt sich die Stadt hoch ĂŒber die nebelreichen ThalgrĂŒnde und die lĂ€rmenden und qualmenden IndustriestĂ€tten am Ufer der Mur, gegen S. dicht umfangen von einem immergrĂŒnen GĂŒrtel hochstĂ€mmiger schattiger WaldbestĂ€nde. Plier mĂŒnden der Feeberger und der Oberweggraben, deren waldreiche HĂ€nge und GelĂ€nde vom Ă€ußerst thĂ€tigen Stadtverschönerungs-Verein mit den anmuthigsten Waldanlagen durchzogen wurden. Gegen N. öffnet sich das große und interessante PÖlsthal in das Eichfeld und erschließt dieses burgenreiche, vom Tauern herabziehende Thal, gleichfalls ein prĂ€chtiges Wandergebiet. Mit großer Berechtigung erhofft die Stadt, die so große Opfer zur Verbesserung der sanitĂ€ren VerhĂ€ltnisse und zur Verschönerung und ZugĂ€nglichmachung ihrer prĂ€chtigen Umgehung gebracht hat, einen regen Fremdenverkehr. 1. Auf den Liechtensteinberg 1035 m, schönster Aussichtspunkt der Umgehung. Durch das WeyergĂ€sschen beim Hotel „Post" hinab zum Purbach, dann etwas zurĂŒck und ĂŒber den Steg, worauf der schöne neue, vom Verschönerungs - Vereine ange- legte Weg beginnt. Derselbe zieht in sanfter Steigung durch tiefschattigen Hoch- wald die Berglehne hinan, um nach einigen prĂ€chtigen Durchblicken den mitten im Fichtenwald eingebetteten Calvarienberg in 20 Mtn. zu erreichen. An dieser Stelle hatte schon 1683 ein Edelmann infolge eines GelĂŒbdes 3 Kreuze errichtet, welche er an die BĂŒrgerbruderschaft zur unbefleckten Em- pfĂ€ngnis abtrat. Diese, unter der Leitung der Jesuiten stehend, erwirkte vom
back to the  book Die eherne Mark - Eine Wanderung durch das steirische Oberland, Volume 2"
Die eherne Mark Eine Wanderung durch das steirische Oberland, Volume 2
Title
Die eherne Mark
Subtitle
Eine Wanderung durch das steirische Oberland
Volume
2
Author
Ferdinand Krauss
Publisher
Leykam
Location
Graz
Date
1892-1897
Language
German
License
PD
Size
14.1 x 20.37 cm
Pages
613
Keywords
Steiermark, Heimatkunde
Categories
Geographie, Land und Leute
Geschichte Vor 1918
Web-Books
Library
Privacy
Imprint
Austria-Forum
Austria-Forum
Web-Books
Die eherne Mark