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Judenburg, 377
Vom Calvarienberg s. führt ein schöner Waldweg zur Burg Liechtenstein,
woselbst eine geräumige Hütte vor Sonne und Regén schützt.
Auch vom Fuße des Landthorberges führt heute in kaum 20 Mtn. ein Steig-
lein den Berghang hinan zu den erinnerungsreichen Burgfelsen, woselbst Ruhebänke
zur Rast und zum Genüsse der herrlichen Rundschau über das Eichfeld laden.
Über das Geschlecht der Liechtensteine siehe: Frauenburg-Murau.
Übergänge und Run dt our en. 1. Durch den Feehergergraben bis zur
Thalspaltung, dann r. in den Reiflinggraben und durch diesen immer sich r.
haltend bis zum Scheiderücken des Oberweggrabens und durch diesen zurück nach
Judenburg. Bequeme Halbtagspartie.
2. Durch den Feebergergraben 1. nach Maria-Buch über die Ausläufer des
Liechtensteinberges (l]/2 Stdn.) und zurück auf der Straße. 1 Stde.
3. Nach Obdach über Peter im Sattel, 1218 m, roth markierter Weg, 3l/2 Stdn.
Anfangs durch den Feebergergraben, dann stetig durch Wald steigend bis zum
Peter im Sattel, hieher 2 Stdn., dann hinab zur Straße, welche man heim „Drei-
keuschenwirt" erreicht und weiter fort auf der Straße nach Obdach, lJ/2 Stdn.
Spitze des Zirbitzkogels.
Bergpartien. Auf den Zirbitzkogel, 2397 m, höchste Spitze der Seethaler
Alpen. Umfassende Thal- und Gebirgsfernsicht. Berühmtester Aussichtspunkt in
weitem Umkreise. Besteigung leicht, doch langwierig, 7 Stdn. Prächtige Zirben-
gruppen, Alpenseen. Wege sämmtlich markiert. Oben großes neues Unterkunfts-
haus, bewirthschaftet, vom Ö. T.-C.
Sagen vom Zirbitzkogel. 1. Eine Bergkuppe n. vom Zirbitzkogel wird
der Schwarzliaknkogel genannt. Am Hange dieses Kogels liegt die Sommerau, AVO
einst mächtige Silberbergbaue waren. Der Bergbau machte die Knappen immer
übermüthiger, sie schoben mit Laiben nach silbernen Kegeln, fluchten und
spielten im Wirtshause während des Gottesdienstes und waren zuletzt so ent-
menscht, dass sie trotz der Warnung eines alten Weibes einem Rinde bei
lebendigem Leihe die Haut abzogen. Als die grause That geschehen Avar, schritt
das Weib dem Stollen zu mit unheilverkündender Miene, nahm eine handvoll
Samen aus der Tasche und streute ihn in alle 4 Weltgegenden mit den Worten:
„Nicht eher soll der Segen dieses Bergwerkes Avieder erstehen, bis nicht ein
schwarzer Hahn an dieser Stelle dreimal kräht." Damit verscliAvand sie. Als die
Knappen am nächstön Tage in die Stollen einfuhren, fanden sie nur mehr taubes
Gestein; sie verließen den Ort und verkamen meist im Elend.
Die eherne Mark
Eine Wanderung durch das steirische Oberland, Volume 2
- Title
- Die eherne Mark
- Subtitle
- Eine Wanderung durch das steirische Oberland
- Volume
- 2
- Author
- Ferdinand Krauss
- Publisher
- Leykam
- Location
- Graz
- Date
- 1892-1897
- Language
- German
- License
- PD
- Size
- 14.1 x 20.37 cm
- Pages
- 613
- Keywords
- Steiermark, Heimatkunde
- Categories
- Geographie, Land und Leute
- Geschichte Vor 1918