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Die eherne Mark - Eine Wanderung durch das steirische Oberland, Volume 2
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4 3 6 Das Bretstein-Thal. Das Bretstein-Thal. Wie früher erwähnt, zweigt nahezu 1 Std. von der Thaleinmündung des Pusterwaldthales das B r e t s t e i n - T h a l von demselben ab, welches sich nach etwa 2stündigem Laufe wieder in dem sw. weiterziehenden Hauptthal und dem nw. abzweigenden Authal spaltet. Beide zum Hauptzuge der Tauern streichende Hochthäler trennt ein von Hoehschwung sö. aus- laufender Gebirgsrücken, der Mitterberg. Beide Thäler gehen zuletzt in Almböden über, von welchen Alpensteige über die wasserscheidende Gebirgs- kette ins Paltenthal führen, und zwar übersetzt der zuletzt n. auf 1548 mSh. vom Thalschluss abzweigende Steig bei der Grossen Windlucke auf 1859 m den Tauernzug und gelangt in den innersten Boden des Thaies der Schwarzen Golling mit der Gollingalpe, von wo der Weg über Oppenberg und weiter nach Rottenmann führt. Der Steig wird selten begangen, da man durch das Authal über das Reitereck 1861 m am Nordfuße des Hochschwung weit näher zum Ziele gelangt. Der wahrscheinlich schon den Römern bekannte Weg führt sodann durch den Strechengraben nach Rottenmann. Der Charakter dieses hochgelegenen Thaies ist jenes eines echten Gebirgsthales mit kümmerlich entwickelter Vegetation, zerstreut liegenden Gehöften und rauschenden Alpenbächen. Schon der Pfarrort des Thaies liegt 1073 m hoch und steigt das Thal von hier noch bedeutend an. Im allgemeinen gleicht das Thal jenem von Pusterwald, doch steht es demselben an Wohlhabenheit der Bauernschaft weit nach. Das Thal umfasst 7 durchwegs zerstreut liegende Ortschaften mit zusammen 154 H. und 650 E., welche zumeist von der Viehzucht leben. Der Holzhandel und die Kohlstätten beschäftigen 25—30 Holzknechte und Köhler. Der Ackerbau, welcher sich auf Hafer und Gerste und etwas Buchweizen beschränkt, liefert nur einen geringen Ertrag. Interessant sind die vielen Quellen, welche im Winter zufrieren und zwei Höhlen auf der „neuen Alpe" am Schlüsse des Authales von 30 bis 35 m Tiefe, mit wundervollem Echo; hier befindet sich auch der 2*157 ha große Reiterecksee unweit der Jochhöhe. Der kleine Pfarrort des Thaies besitzt ein der h. Katharina geweihtes Kirchlein mit spätgothischem Chore und neuerem Schiffe von 1771, dessen Hochaltar 3 gothische Statuen, die h. Katharina, Wolfgang und Ulrich darstellend, schmücken. Nach einer über dem Kreuzaltare angebrachten Inschrift soll die Kirche im J. 1249 von einem Teuffenbach erbaut und dotiert worden sein, doch muss dieser alte Bau in dem heutigen Schiffsbau gänzlich untergegangen sein. Vor der Reformationszeit soll das Kirchlein dem h. Ulrich geweiht gewesen und in der zweiten Hälfte des 16. Jahr- hunderts als protestantisches Bethaus benützt worden sein. Nach Übergabe der Kirche durch die Gegenreformationscommission an die katholische Geist- lichkeit soll die Kirche aber der h. Katharina geweiht worden sein. Noch heute wird am Ulrichstage von den Bewohnern des Thaies eine Procession zur Kirche abgehalten. Die unter dem Patronate des st. Religionsfondes
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Die eherne Mark Eine Wanderung durch das steirische Oberland, Volume 2
Title
Die eherne Mark
Subtitle
Eine Wanderung durch das steirische Oberland
Volume
2
Author
Ferdinand Krauss
Publisher
Leykam
Location
Graz
Date
1892-1897
Language
German
License
PD
Size
14.1 x 20.37 cm
Pages
613
Keywords
Steiermark, Heimatkunde
Categories
Geographie, Land und Leute
Geschichte Vor 1918
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