Web-Books
in the Austria-Forum
Austria-Forum
Web-Books
Geographie, Land und Leute
Die eherne Mark - Eine Wanderung durch das steirische Oberland, Volume 2
Page - 549 -
  • User
  • Version
    • full version
    • text only version
  • Language
    • Deutsch - German
    • English

Page - 549 - in Die eherne Mark - Eine Wanderung durch das steirische Oberland, Volume 2

Image of the Page - 549 -

Image of the Page - 549 - in Die eherne Mark - Eine Wanderung durch das steirische Oberland, Volume 2

Text of the Page - 549 -

Maria-Hof. 5 4 9 thische Schiff der Kirche in eine Renaissancekirche mit Tonnengewölben von 3 Jochen verwandelt, an welchen sich beiderseits je 3 Kapellen- nischen anschließen. Der 5 Stufen höher liegende Chor ist polygon ab- geschlossen und zeigt das Gepräge der Spätgothik (1500). Je 2 Dienste sind hier von stilisierte Köpfe darstellenden Consolen unterbrochen, während die übrigen Dienste nur ornamentale Consolen zeigen ; ein gothisches Sacramentshäuschen mit hübschem Eisengitter, eine Session und das üppige Netzgewölbe vollenden hier die Ausschmückung des Chores. Eine besondere Zierde der Kirche hJdet der prächtige Hochaltar mit reicher Architektur und vielen ganz vergoldeten Statuen von schönen Verhältnissen; in der Mitte befindet sich eine vom Jahre 1471 stammende gothische Marienstatue in sitzender Stellung unter einem Baldachin. Der Altarbau, welcher sich auf einer reich ornamentierten gothischen Mensa erhebt, dürfte vom J. 1696 stammen? weil in diesem Jahre die erwähnte Marienstatue laut Inschrift auf der Rückseite derselben, auf den Hochaltar übertragen wurde. Von dem Bilderschmucke der jüngst auf das glanzvollste restau- rierten Kirche verdient das Altarbild der 3. Kapelle links auf italienische Schule weisend, besondere Beachtung. An der Außenseite des Thurmes sind 2 Römersteine, Delphine und einen Jupiter. Ammonkopf darstellend, eingemauert. In dem Thurme wurde 1719 die größte, 35 Ctr. 60 Pfd. schwere Glocke aufgehängt. Eine besondere Gönnerin der Kirche war Beatrix, Tochter Mark- warts, Schwester des Stifters von St. Lambrecht, Heinrich, welche hier starb und hinter dem Altar der h. Helena begraben wurde. Nach einigen Jahrhunderten wurden ihre Gebeine erhoben und in einem Trühel aufbe- wahrt, worin sie noch zu sehen sind. Im J. 172 6 drangen Räuber in die Kirche ein, erbrachen auch das Trühel? flohen aber sodann, über den Inhalt erschrocken, eiligst davon. Mehrere alte Bilder wie Inschriften melden von dieser Wohlthäterin der Kirche das gleiche Rosenwunder (Verwand- lung von Brod in Rosen) wie von der h. Elisabeth. Am Wege zum unteren Theile des Dorfes liegt die schmucklose St. N ico laus -Kape l l e , ein romanischer flachgedeckter Bau mit Apsis aus dem 12. Jahrhunderte und nächst derselben eine Wegkapelle mit einer interessanten go th i schen N ico l aus s t a tue . Wie weit die Besiedlung Maria-Hofs rückreicht, beweisen die hier gefundenen keltischen Baureste (mit Steinen belegte Trichtergräber). Hier wurde auch ein sogenannter Sexus-Römerstein gefunden, welcher auf den Bestand einer nahen römischen Stadt (Noreja) hinweist. Im J. 1715 forderte die Pest 100 Opfer in Maria-Hof, wo sie vom Pfarrhofe aus sich ausbreitete, daher der Priester im Schusterhäuschen nächst der Nicolauskapelle wohnte. An diese Zeit erinnert heuJe noch die am Tage des h. Sebastian (Pestpatrons) nach der Nicolauskapelle ab- gehaltene Procession. In Maria-Hof war ein eigener Stift-Oeconomus, welcher die Tempo- ralienverwaltung leitete, aber nicht über die Unterthanen stand.
back to the  book Die eherne Mark - Eine Wanderung durch das steirische Oberland, Volume 2"
Die eherne Mark Eine Wanderung durch das steirische Oberland, Volume 2
Title
Die eherne Mark
Subtitle
Eine Wanderung durch das steirische Oberland
Volume
2
Author
Ferdinand Krauss
Publisher
Leykam
Location
Graz
Date
1892-1897
Language
German
License
PD
Size
14.1 x 20.37 cm
Pages
613
Keywords
Steiermark, Heimatkunde
Categories
Geographie, Land und Leute
Geschichte Vor 1918
Web-Books
Library
Privacy
Imprint
Austria-Forum
Austria-Forum
Web-Books
Die eherne Mark