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Der glatte Wegdorn oder das Pulverhalz Mamuu» tlaiißula I.,,
lak. 47.
Benennungen.
Faulbaum. Pulverholz. Grindholz. Schwarzer Eller.
Dieser S t r a u c h , denn nur uneigenllich kann man ihn Baum
nennen, treibt mehrere schlanke Stämmchen aus einer gemeinschaftlichen
Wurzel, erreicht eine Höhe von 6—10 Fuß und die größte Dicke ist
nicht über 4 Zoll. Die R inde des Stammes und der Aeste sieht
schwärzlich-aschfarben aus, und ist mit kleinen weißlichen Pünktchen
gezeichnet. Hieran und an den orangcfaibenen Mallröhren der jungen
Zweige erkennt man den Faulbaum leicht.
B l ä t t e r sind länglich-eirnüd, grasgrün, ungezähnt, unten
mit einer ästigen Ader versehen. Sie stehen auf halbzölligen Stielen
wechselweise an den Zweigen.
B l ü t h e . Die kleinen weißlich°grünlichen Blüthen an den
Winkeln der Blätter, sind theils paarweise, theils in kleinen Büscheln
und haben mit der vorhergehenden Art des Weg- oder Kreuzdorns
viele Aehnlichkeit, Die Staubbeutel si»d ausgezackt.
F rüch te . Die saftige Beere, die einer kleinen Erbse gleicht,
ist Anfangs grün, wird dann roth und endlich im Veptember, wo sie
reist, schwarz. Sie enthält nur zwei Samen.
N l ü t h e z e i t u n d F u n d o r t . Dieser Strauch blüht
im Mai—September, und kommt vor, an Bächen, in feuchten schat«
tigen Wäldern, an Zäunen, Hecken und Gebüschen von feuchten
Standorten.
Eigenschaften und Wirkungen.
Die gelblich°giüne oder gelbe Rinde des glatte» Wegdorns
oder Faulbaums hat, besonders wenn sie gerieben wird, einen sehr
widerlichen, dem Menschenkothe ähnlichen Geruch (woher der Name
Faulbaum) und einen eckelhaft bitteren, etwas scharfen Geschmack.
Auch die Beeren schmecken fade süßlich. Die Rinde enthält einen
gelben, den Speichel beim Kauen gelbfärbenden Farbstoff, dem man
den Namen Frangulin gegeben hat, und eine (nach Kubly) der
Cathartmsäure der Sennesblätter ganz ähnliche, vielleicht identische
Substanz von gleicher purgirender Wirkung. Nebe» diesen Bestand-
theilen ist in der Rinde noch Gerbstoff, Harz, unkrystallisirter Zucker
und Bitterstoff, Apfelsäure zc, enthalten. Die Rinde de3 Faul-
baums verursacht in den Magen eingeführt, Abführen und in
größeren Gaben Bauchschmerzen und Erbrechen. Auch die Beeren
Die Giftgewächse der österreichischen Alpenländer
- Title
- Die Giftgewächse der österreichischen Alpenländer
- Author
- Anton Woditschka
- Publisher
- Eigenverlag
- Location
- Graz
- Date
- 1871
- Language
- German
- License
- PD
- Size
- 12.29 x 18.88 cm
- Pages
- 442
- Keywords
- Pflanzen, Giftpflanzen, Steiermark
- Categories
- Küche und Garten
- Lexika
- Naturwissenschaften Biologie