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Die Giftgewächse der österreichischen Alpenländer
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117 unb vollständige Unempftudlichteit gege» äußere Eindrücke u. s. w. Nebstdem wirlt die Tollkirsche auf die pneumogastrischen Nerven (Nerven der Brust- und Unterleibsorgane) characteristisch ein und veranlaßt: Kratzen, Trockenheit und krampfhaftes Zusammenschnüre» tes Halses, Schlingbeschwerden, heisere Stimme, selbst Verlust der- selben. Anfälle von Wasserscheu, bisweilen bis zur Beißlust ge> steigert. Große Athemnoth und Brustbeklemmung, schmerzhaftes Ergriffensein der gastrischen Organe (Verdauungs«Organe) mit heftigem Durst, Nebelleit, Brechneigung, bisweilen sogar mit wirk« lichem Erbrechen u. s, w. Auf die motorischen (Bewegungs») Nerve» bewirke» große Gaben der Tollkirsche Lähmung der orts- bewegenden Organe und dadurch stolpernden, taumelnden Gang, Unmöglichkeit sich aufrecht zu erhalten, lähmungsartige Schwäche der Gliedmaßen, späteres Unvermögen zum Gehe» und Stehen, lallende, stammelnde Sprache. Meistens »uwilltürlicher Abgang des Stuhlganges und Urins, selte» krampfhafte Berschließung der Sphincteren (Schließmuskeln) des Afters und der Harnblase. Auf das Gefäßsystem wirkt die Tollkirsche heftig auf- regend, womit eine dem Scharlach gleichende Gcsichtsröthe, ja selbst der ganze» Hautfläche, stürmisch beschleunigte Herz- und Pulsschläge, stark erhitzende, heftige Congestionen nach dem Kopfe, mit bedeutender Austreibung und Röthung des Gesichts, wobei die Augenbindehautgefäße wie eingespritzt aussehen, blaue Lippen, stark geröthete Zunge, heftiges Pulsiren der Schlagader», besonders jener am Kopfe und Hälfe herbeigeführt werten. Unter diesen Er- scheinungen erfolgt der Tod durch Lähmung zuweilen bei vollkom- mener Bewußtlosigkeit, und wenn auch die Kranken öfter gerettet werden, so bleibt nach einer Tollkirschen-Vergiftung in der Regel ein lang andauerndes Uebel und gänzliches Unvermögen, sich an die Vergiftungszufälle zu erinnern, zurück. Die Tollkirschenbeeren, die nur im Samen H.tropiu enthalten, sind auch schon von Menschen zu drei, vier Stücken, auch wohl mehr ohne Nachtheil gegessen worden; allein auf irgend bedeu» tendere Quantitäten blieben üble Zufälle nicht aus, und schon die oben angeführten Mengen waren in verschiedenen Fällen genügend, um beunruhigende Symptome (Krankheitserscheinungen) zu verur- sachen. Die Tollkirsche gehört zu denjenigen Giftgewächsen, die
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Die Giftgewächse der österreichischen Alpenländer
Title
Die Giftgewächse der österreichischen Alpenländer
Author
Anton Woditschka
Publisher
Eigenverlag
Location
Graz
Date
1871
Language
German
License
PD
Size
12.29 x 18.88 cm
Pages
442
Keywords
Pflanzen, Giftpflanzen, Steiermark
Categories
Küche und Garten
Lexika
Naturwissenschaften Biologie
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