Page - 297 - in Die nordöstliche Steiermark - Eine Wanderung durch vergessene Lande
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niedrigen, die Gegend aber weitbin beherrschenden Höhe des
Auffenberges, berühmter Aussichtspunkt auf der Wasser-
scheide zwischen der Feistritz einerseits und Safen, und dem
Norningbach andererseits. Der ganze breite, meist bewaldete
Rücken heisst „Auffen", die höchste Erhebung jedoch Auffen-
berg oder Auffenhof, und zwar nach dem in Yischers Schlosser-
buch von 1680 abgebildeten, hier bestandenen Gute Auffenhof.
Dieser Auffenhof scheint aber nur der Rest eines hier be-
standenen Schlosses, welches von den Türken zerstört worden
ist, zu sein. Am höchsten Punkte des von der Feistritz zur Safen
sich hinziehenden Rückens, der gegen Süden sanft sich in die
Ebene verliert und als Südgrenze der nordöstlichen Steiermark
im engsten Sinne angesehen werden kann, liegt die Auffen -
kapelle (448 M.). Hier stossen drei Gemeinden zusammen, so
dass das neue hübsche Schulhaus in einer anderen Gemeinde
liegt als das nahe Gasthaus, und dieses wieder einer anderen
angehört als das gegenüberliegende; an der Wallfahrtskapelle
stossen die Grenzen zusammen, so dass der Hochaltar zu
einer anderen Gemeinde gezählt wird als der Eingang. Um
Auffen bedeutende Hopfencultur. Von der Höhe der Auffen-
kapelle erschliesst sich ein überraschend freier Ausblick nach
allen Richtungen.
Man erblickt Friedberg, Hartberg, Pöllau und
Fürstenfeld auf einem Standpunkte. Der Wechsel und der
Koralpenzug sind in vollster Klarheit zu schauen, über den Gschaid
sieht der Teufelstein hervor; der Pöllauberg, Rabenwald und Kulm,
der Zetz und der Schöckel treten in den Vordergrund; die
Riegers-burg
taucht gespenstig gross, die steinerne Stirne uns zugewandt,
im Süden auf. Die Aussicht von der Auffenhöhe ist auch
besonders lohnend durch den ungehi n de rte n E in blick
in das Quellengebiet der Safen und die inmitten des
Pol lauer Kessels abfallenden Aus läufer der Umsäumung
desselben, und ein Ueberlilick von hier lehrt uns das
ganze wellenförmige Hügelland des Ostens und dessen
Stellung zu einander kennen.
Zwei Gasthäuser: Fuchs und Haubenhofer mit
Fremden-zimmern.
Von Auffen nach Gross - Steinbach hinab zu den in der
ganzen Ost - Steiermark rühmlichst bekannten Neuner-Wirth
% Stunde.
Die nordöstliche Steiermark
Eine Wanderung durch vergessene Lande
- Title
- Die nordöstliche Steiermark
- Subtitle
- Eine Wanderung durch vergessene Lande
- Author
- Ferdinand Krauss
- Publisher
- -
- Location
- Graz
- Date
- 1888
- Language
- German
- License
- PD
- Size
- 10.93 x 17.9 cm
- Pages
- 498
- Categories
- Geschichte Vor 1918