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Die nordöstliche Steiermark - Eine Wanderung durch vergessene Lande
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— 397 — abdrücke im Lebm, während im Mühlsteinbruche, äm südöstlichen Fusse des Gleichenberger Kogels, ganze verkieselte Baumstämme als Holzopale zahlreich vorkommen, die, geschliffen, deutlich die Jahres-ringe , Zellen und Saftcanäle des Stammes erkennen lassen. Der letzte Act vulcanischer Thätigkeit ist die Bildung der freien Kohlen-säure, die man überall, aus den Eruptionsspalten entweichend, an-trifft und der alle die vielen im Umkreise befindlichen und tief nach Süden reichenden Säuerlinge, und daher auch die wichtigsten der-selben, die Gleichenberger alcalisch-muriatischen und Eisen-Säuerlinge entspringen. Geschichtliche Entwicklung des Curortes. Die Entdeckung eines vollständig erhaltenen römischen steinernen Brunnenschachtes, auf dessen Grunde man im Jahre 1845 74 römische Münzen aus derZeit von 14 — 284 n. Ch. (nebst einigen Haselnüssen) fand, liefert den Beweis, dass schon die Römer die Heilkraft der Gleichenberger Quellen kannten und sich zu Nutze machten. Später scheinen aber die Quellen ganz in Vergessenheit gekommen zu sein, bis Ende des vorigen Jahrhundertes mehrere Aerzte, und zwar namentlich Dr. Gleissner, wieder die Aufmerksamkeit auf diese Säuerlinge zu lenken suchten, leider ohne nennenswerthen Erfolg. Erst um das Jahr 1819 begann sich mindestens der Flaschen-versandt zu heben, eine Badeanstalt, ein Curort war aber noch immer nicht entstanden. Erst mit dem edlen Gouverneur der Steiermark, Sr. Excellenz Mathias Constantin Reichsgrafen v. Wicken-burg, dessen Andenken stets ehrenvollst im Herzen des steirischen Volkes fortleben wird, entstand dem vergessenen wüsten Brunnen-thaie ein Retter und Gründer. Ueber Anregung des Arztes Dr. Ignaz Werle in Graz entschloss sich Graf Wickenburg im Frühjahre 1833 die Quellen selbst zu be-suchen. In Gleichenberg angekommen, war er von der paradiesischen Landschaft, mit welcher die Natur so fürsorglich den köstlichen, aber noch in der Erde schlummernden Heilquell umgeben hat, so entzückt, dass er mit dem Entschlüsse nach Graz zurückkehrte, seinen ganzen Einfluss aufzubieten, Gleichenberg zu einem Curorte umzugestalten. Wohl waren die Heilquellen in primitivster Fassung zum Theile schon bekannt, aber sie waren im Besitze von Bauern, überall fehlten Communicationen, Moräste und Sümpfe erfüllten die Niederungen, und eine elende Schenkhütte bildete die gastliche Oase in der felsigen Wildniss. Aber mit der ihm bei Verfolgung gemeinnütziger Zwecke stets eigentliümlichen Energie und ausdauernden Thatkraft schritt der edle Graf sogleich zur Verwirklichung seiner weit ausgreifenden Pläne, und im Jahre 1834 (10. Juni) bildete sich unter seiner Aegyde ein Actieu-Verein zum Ankaufe sämmtlicher Quellen. Es wurden 800-
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Die nordöstliche Steiermark Eine Wanderung durch vergessene Lande
Title
Die nordöstliche Steiermark
Subtitle
Eine Wanderung durch vergessene Lande
Author
Ferdinand Krauss
Publisher
-
Location
Graz
Date
1888
Language
German
License
PD
Size
10.93 x 17.9 cm
Pages
498
Categories
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