Page - 110 - in Die Süddeutsche Küche - auf ihrem gegenwärtigen Standpunkte
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Oder: Ein mit Zungen, Sardellen und Beinmark gespickter Schlegel
wird mit Zwiebel, gelben Rüben, Limoniesaft und Schalen, 1 Seidel Wein,
1 Seidel Suppe im Rohre gedünstet. Den Saft läßt man kurz eingehen,
mischt sauren Rahm und Kapern dazu, nachdem er geseiht ist, und kocht damit
den Schlegel auf.
Gespickte Kallsnuß oder Brust.
Der fein geschnittene Speck wird in Salz uüd Pfeffer gedreht. Wenn
das Fleisch auf einer Seite recht voll gespickt ist, legt man es auf Wurzeln und
die Abfälle vom Fleische, gibt etwas Suppe dazu und dünstet es, gegen Ende
gibt man ihm Farbe und bestreicht es dabei fieißig mit dem Safte. Bei der
Brust werden die Rippen ausgezogen, sobald sie weich genug ist. Zum kurz
eingekochten Safte kann man Limoniesaft geben und das Fleisch, wenn es an-
gerichtet ist, mit Glace bestreichen.
Oder: Man gießt mit dem Tafte gebrannten Zucker auf, mischt ihn zu
den Wurzeln, die man passirt, mit Limoniesaft säuert und das Fleisch damit
aufkochen läßt.
Oder: Man garnirt das Fleisch mit Erdäpfelpüree, Reis, Schwämmen
oder feinem Gemüse.
Oder: Man gibt Champignonssauce dazu.
Kalbsbrust mit Krelsfiille.
Die gefüllte Brust wird beim Anrichten mit Glace, der man Krebsbutter
beigemischt hat, bestrichen und der kurz eingekochte Saft darunter gegeben.
Gefüllte Kallswamme.
Wenn man sie Untergriffen und gesalzen hat, füllt man Semmel-, Farce-
oder Ragoutfülle ein, bratet sie und schneidet davon lange Schnitten, welche
man noch mit Butter abbratet und auf Gemüse gibt.
Schöpsenkeule.
Vom tüchtig geklopften Schlegel zieht man die Haut ab, salzt ihn und
läßt ihn 24 Stunden liegen, wodurch er mürber wird. Man kann die Haut
wieder darüber legen. Dann spickt man ihn mit Speck oder Knoblauch, gibt
ihn mit Zwiebel und gelben Rüben in eine Rein, 2 fingerhoch Suppe dazu,
deckt einen passenden Deckel darauf und dünstet ihn anfangs, damit er mürbe
wird. Wenn er dann Farbe bekommt, läßt man den zu vielen Saft einkochen,
schöpft das Fett davon ab und gibt ihn durch ein Sieb über die angerichtete
Keule. Das herausragende Bein wird mit Papier umwunden, welches am Ende
ein eingeschnitten ist. Gegen Ende kann man die Keule mit saurem Rahme
legießen, nachdem der Saft geseiht ist.
Oder: Man gibt die abgelegene mürbe geklopfte gesalzene Keule in
einen Topf, den sie gerade ausfüllt, verschließt ihn gut, und stellt ihn in das
Rohr. So läßt man sie in ihrem eigenen Safte braten.
M i t Rahm wie Rehschlegel. Die 'geklopfte, abgehäutete Keule
wird in Beitze Nr. II. gegeben, worin sie 4 bis 8 Tage bleiben kann. Auf der
Die Süddeutsche Küche
auf ihrem gegenwärtigen Standpunkte
- Title
- Die Süddeutsche Küche
- Subtitle
- auf ihrem gegenwärtigen Standpunkte
- Author
- Katharina Prato
- Publisher
- U. Leykam's Erben
- Location
- Graz
- Date
- 1858
- Language
- German
- License
- PD
- Size
- 37.2 x 65.9 cm
- Pages
- 350
- Keywords
- Kochbücher, Kochen, Rezepte
- Category
- Küche und Garten