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Oder: Man steckt die Würstchen, mit Speck und Semmel - Schnitten
und frischen Salbeiblättern abwechselnd, auf kleine Spießchen, begießt sie beim
braten mit Butter und Suppe und bestreut sie gegen Ende mit Bröseln.
Oder: Man streicht eine Farce auf, dreht sie, zusammengerollt, in
Kalbsnetz und bratet sie.
Oder: Zum Füllen kann man gebratenes Fleisch, Schinken, Speck,
Neinmark, Petersilie, Schnittlauch und Trüffel, fein gehackt, mit Dottern sauren
Rahm, Salz und Pfeffer mischen. Die Rollen, zwischen Speckschnitten gelegt,
weiden mit Oberhitze gedünstet, dann gibt man Champignons, Petersilie und
Schnittlauch dazu, nachdem man den Speck herausgenommen, staubt das Fett
ganz wenig, und gibt Suppe, Wein und Rahm dazu.
Farcirtes von Wildpret.
Hasenrücken. Man schneidet von einer rohen Rehschulter (oder einem
Hasen) das Fleisch herab und Häute und Fasern weg. Mit etwas Beinmark,
fein gehackt, mischt man 2 Sardellen, Limonieschalen, Petersilie, sowie 4 Löffel
sauren Rahm eine kleine Semmel in Wein (oder Essig mit Wasser) geweicht,
Salz, Pseffcr und l Ei dazu. Davon formirt man einen Hasenrücken, welchen
man in Mehl dreht, spickt und auf Speckschnitten gelegt, mit Butter und sau-
rem Rahm begossen, bratet. Man gibt eine gewöhnliche Wildpretsauce dazu.
Schnihchen. Eine passtrte Farce von rohem Reh- oder Hasenfleische
formirt man zu Leibchen, spickt und bratet sie mit Butter gäh ab. Dann gibt
man eine kurze Wildpretsauce mit Rahm dazu, und Linsenpüree herum.
efü l l te . Von schönem Fleische macht man gleich große Schnitzchen,
die Abfälle schneidet und stößt man zu einer Farce mit saurem Rahm (aber ohne
Semmel und Dotter) streicht sie auf die Hälfte der Schnitzchen und deckt die
andern darauf. Man bratet sie mit Fett und Zwiebel und gibt etwas rothen
Wein dazu.
Würste.
Bratwürste. Zu 4 Pfund Schweinfleisch vom Halse nimmt man
1 Pfund frischen Speck, hackt beides recht fein, stößt Knoblauch mit dem Salze,
gibt davon, sowie Pfeffer und Neugcwürz nach Geschmack dazu und ^ Seidel
kaltes Wasser. Dann knetet mau es mit den Händen in der Schüssel ab, bis es
recht zähe wird, füllt mit der Hand oder Wurstspritze den dünnen Darm nur
leicht voll, und sticht die luftigen Stellen mit einer Nadel an. Wenn man sie
schnell verbraucht, kann man kaltes Obers anstatt Wasser nehmen.
Sie werden mit Schweinschmalz schön braun gebraten und meistens mit
Senf gegeben.
VonKalbfeisch kann man sie eben so machen. Zu 1 Pfund Fleisch
10 Loth Speck mit Salz und Nengewürz gewürzt und mit Obers verdünnt.
Leberwürste. Lunge, Herz und vom Kopfe eine Backe, wird fein ge-
hackt. Mit gehacktem Speck läßt man eine Hand voll fein geschnittene Zwiebel
anlaufen und von 2 Semmeln die Bröseln und befeuchtet sie mit der Suppe.
Dann streift man 1 Pfund Kalbsleber aus, passirt sie und mischt alles nebst Salz,
Die Süddeutsche Küche
auf ihrem gegenwärtigen Standpunkte
- Title
- Die Süddeutsche Küche
- Subtitle
- auf ihrem gegenwärtigen Standpunkte
- Author
- Katharina Prato
- Publisher
- U. Leykam's Erben
- Location
- Graz
- Date
- 1858
- Language
- German
- License
- PD
- Size
- 37.2 x 65.9 cm
- Pages
- 350
- Keywords
- Kochbücher, Kochen, Rezepte
- Category
- Küche und Garten